Mary Balogh - Sonne des Glücks

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Mary Balogh - Sonne des Glücks

Beitragvon Wildfee » 28.01.2013, 17:20

Sonne des Glücks.
Mary Balogh
Heyne 1994 Broschiert 346 Seiten

Klappentext:
Sie waren sich schon als Heranwachsende sehr nahe - jetzt begegnen sie sich plötzlich wieder: Robert, Offizier im Dienste Englands und Jeanne, Tochter des Grafen Lavisse und nun mehr verwitwete Marques das Minas. Und wieder verfallen sie dem Zauber ihrer alten Leidenschaft. Aber ihr Glück ist getrübt von Roberts Verdacht, Jeanne arbeitet für den Feind. In geheimer Mission unterwegs, glaubt er sein Herz an eine feindliche Spionin verloren zu haben...
Quelle: heyne

Meine Meinung:
Zu meiner Freude ist die Story um Einiges komplexer als der Klappentext vermuten lässt und spielt zu einer Zeit und an Orten, die nicht grade zu den favorisierten Schauplätzen von Liros zählen.
Wir befinden uns auf der iberischen Halbinsel, grob gesagt im Grenzgebiet zwischen Spanien und Portugal im Jahr 1810. Die Franzosen sind im Krieg gegen Spanien, Portugal und das mit ihnen verbündete England. Robert Blake, der uneheliche Sohn eines englischen Marquis ist Offizier in der englischen Armee und wird beauftragt, den Franzosen falsche Informationen über die englischen Verteidigungslinien zuzuspielen. Ihm an die Seite gestellt wird Jeanne, die Tochter einer Engländerin und eines französischen Adeligen. Sie ist Widerstandskämpferin und Spionin auf Seiten der Portugiesen und führt als verwitwete portugiesische Marquess und Halbfranzösin ein Doppelleben. Im Auftrag des Generals Wellington spielt sie eine Doppelagentin, um die Franzosen von der Richtigkeit der falschen Informationen zu überzeugen, die Blake ihnen liefert. Blake wird über ihre Funktion nicht aufgeklärt und hält sie für eine Spionin, die England und Portugal verraten hat. Selbst als er aus französischer Gefangenschaft fliehen kann und Jeanne als Geisel mit sich nimmt, bleibt er von seiner Meinung überzeugt und Jeanne lässt ihm in diesem Glauben. Dennoch verlieben sich beide ineinander, gestehen es sich aber nicht ein. Und auch Robert spielt ein doppeltes Spiel: Er lässt Jeanne in dem Glauben, das ihre Jugendliebe tot ist und verschweigt ihr, das er derjenige ist, in den sie sich als junges Mädchen verliebt hatte.

Das Buch lässt mich schon ein wenig zwiegespalten zurück. Der Stil Baloghs gefällt mir recht gut, ihre Plotideen und die Umsetzung gefallen mir auch, aber mit der Charakterisierung der beiden Hauptprotas wurde ich stellenweise nicht so richtig warm. Mir liegt es nicht, wenn Charaktere einander belügen müssen oder absichtlich etwas nicht klarstellen und ich mag es auch nicht, wenn Frauen als ausgebuffte und skrupellose Verführerinnen dargestellt werden bzw. die männlichen Protas so einseitig beschrieben werden, dass sie Frauen so wahrnehmen.
Im Prinzip sind mir die beiden Charaktere nämlich schon sympathisch, beide haben ihre Prinzipien und beide haben ihre interessanten Seiten, aber leider kommt das gar nicht richtig zur Geltung. Robert bleibt stur bei seiner Überzeugung und Jeanne spielt ihr Spiel, weil sie es amüsant findet. Beides finde ich einfach zu einseitig und wird den Charakteren nicht gerecht. Hier merkt man, dass der Roman von 1994 ist und den damaligen Zeitgeist wiederspiegelt.
Fazit: Ein durchaus interessanter Liro was das Setting und den Plot betrifft, nur bei der Charakterisierung muss man Abstriche machen.

Meine Wertung:
7 von 10

:stern
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Wildfee
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