Klappentext: Paris 1759, zwischen England und Frankreich tobt der Krieg, also die brillante Wissenschaftlerin Marie Nicole LeBon in einem Irrenhaus erwacht - ohne Identität und ohne Erinnerung an den tragischen Unfall, der ihre Vergangenheit ausgelöscht hat. Doch da erscheint ihr blonder Retter, ein zärtlicher Fremder mit dem Gesicht eines Engels, der glutvoll schwört, ihr Gatte zu sein. In Max D'Avenants Armen findet Marie Schutz vor dieser gefährlichen Welt, in der sie ihren Platz nicht mehr kennt. Und in seinen silbergrauen Augen betören sie sinnliche Versprechen einer heißen, hingebungsvollen Liebe...Doch ihr einfühlsamer Retter ist ein Betrüger - ein Spion, geschickt von der britischen Regierung, um die Geheimnisse zu stehlen, die Maries Gedächtnis seit dem Unfall verborgen hält... Ein Spion, der mehr und mehr jedoch zum gequälten Opfer in diesem Spiel um Krieg und Macht wird - hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zur Krone und der jäh erwachten Leidenschaft für diese schöne Frau, die zu verraten er seinem König geschworen hat...
Meine Meinung: Ich habe diesen Roman nun seit 19 Jahren in meinem ZUB und in den letzten paar Jahren bestimmt schon fünf Mal aussortiert, nur um ihn dann doch wieder ins Regal zurück zu stellen. Durch ein Buchspiel habe ich nun endlich die Gelegenheit ergriffen und ihn gelesen und eigentlich müsste ich begeistert sein! Max ist ein toller Held, der sich in die völlig hilflose Marie verliebt und in einen tiefen Zwiespalt der Gefühle gerät, da er eigentlich verpflichtet wäre Marie an den englischen Geheimdienst auszuliefern, sie aber viel lieber für immer als seine Frau selbst behalten würde. Die Geschichte beinhaltet Action, Romantik und Abenteuer, was eigentlich alles Zutaten für einen tollen Roman sind. Doch etwas hat mir die Geschichte komplett verdorben, so dass ich mehrfach versucht war sie abzubrechen. Oder besser gesagt: jemand. Und das ist die Person der Marie. Auf der Flucht vor dem französischen Militär verunglückt ihre Kutsche und sie verliert das Gedächtnis. Vermutlich ist das Folgende absolut realistisch von der Autorin ausgedacht, doch ich hielt Maries extreme Naivität kaum aus. Sie hat so starken Gedächtnisverlust, dass sie sogar manche Wörte nicht mehr erinnert und den Menschen, die mit ihr sprechen nicht folgen kann weil sie zu schnell für ihr Verständnis reden. Als Max sie aus dem Asyl entführt hat sie logischerweise erst Angst vor ihm doch bald darauf vertraut sie ihm mit einer anhänglichen Naivität dass sie mir vorkam wie ein Wolfskind. Vieles ist ihr total fremd, sie verhält sich wie ein Kleinkind, das seine Gefühle rückhaltlos ausspricht und gar nicht versteht wenn man sie zurückweist. Das empfand ich als sehr anstrengend und auch nicht wirklich anziehend für eine Heldin eines Liebesromans. Als sie dann schließlich ihr Gedächtnis wiedererlangt reagiert sie komplett hysterisch, tut alles, was Max ihr in den vier Wochen ihrer gemeinsamen Zeit erzählt hat, als Lüge ab und weigert sich, seine Erklärungen anzuhören. Das mag im ersten Moment angebracht sein doch dafür, dass die Autorin die Heldin als vernunftbetonte, intelligente Frau darstellen möchte beschreibt sie sie schließlich viel zu emotional und unlogisch.
Fazit: Die Geschichte hätte alles was einen guten Abenteuer-Spionage-Liebesroman ausmacht wenn mir nur die Heldin nicht so unangenehm gewesen wäre.
Meine Wertung:
2,5 von 5