Love Beyond Measure von Elizabeth Boyce

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Love Beyond Measure von Elizabeth Boyce

Beitragvon Betty » 04.04.2017, 08:37



Man ist gleich von Anfang an von der Erzählung gefangen, Harrison Dyer hat als einziger zusammen mit einer Ziege in einem Rettungsboot den Schiffsuntergang im Golf von Siam überlebt. Das Schiff war von London aus auf einer Handelsexpedition nach Brunai unterwegs. Sie treiben seit Wochen ohne Hilfe und Hoffnung umher, doch dann werden sie doch noch überraschend an Land getrieben.

Dann lernen wir im Palast des Portugiesen Khun Gaspar die Thai Lamai kennen. Sie ist keine seiner Sklavinnen aber gehört auch nicht zur Familie und als Halbblut ist sie weder ganz Thai noch als Weiße akzeptiert. Zu ihrem Glück ist sie durch ihre Narben zu hässlich um als Sexsklavin zum Einsatz zu kommen. Sie dient ihm als Übersetzerin bei seinen Handelsaktivitäten und im Umgang mit den anderen Dienern. Ihr Vater war ein alter Freund von ihm, daher hat er sie mit fünfzehn nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen. Sie ist befreundet mit Panit, dem Mahout der Elefanten. Lamai soll Khun Gaspar helfen die Hintergründe des angeschwemmten Fremden zu ermitteln. Sie ist sofort interessiert an dem Fremden, da sie immer noch hofft eine Spur zu ihrem verschwundenen, ausländischen Vater zu finden.

Sie haben keinen guten Start, sie hält Harrison Dyer für seltsam, überheblich und unwissend, da sie nur die englische Sprache und nicht die Kultur und Umgangsformen kennt. Da er halbwegs genesen nicht weiß wie er zurück in die Zivilisation gelangen soll, drängt er sich einfach Lamai für deren Rückreise nach Bangkok auf. So sind sie gezwungen sich miteinander zu beschäftigen und ihre jeweils fremden Lebensweisen und Ansichten kennenzulernen, auch ihre jeweiligen inneren und äußeren Narben. Denn auch in Siam kann Harrison Dyer seinen dunklen Erlebnissen der Kindheit nicht entkommen.

Mit der Zeit bemerkt Lamai, dass er mit ihr ganz anders umgeht als sie bislang menschlichen Austausch gewohnt war. Er ist ein perfektes Beispiel für einen gequälten, düsteren Helden. Doch nach den Erlebnissen seiner Jugendjahre, kann sie ihm geben, was er nie erleben durfte. Und aus Freundschaft wird Liebe, was die Autorin Elizabeth Boyce in ihrem Buch „Love Beyond Measure“ sehr überzeugend dargestellt.

In Konfrontation mit Khun Gaspar spitzt sich das Buch gegen Ende spannend und dramatisch zu. Wie sollen die beiden ein Happy End finden, kann Harrison Lamai retten?

Das Buch beeindruckt mit einem sehr exotischen Setting, in das man sich durch die bildhaften Beschreibungen sehr gut hineinversetzen kann. Die Geschichte hat auch sehr sympathische Nebenfiguren in dem Mahout Panit, dem jungen Elefanten Wan Pen und der Ziege Tilda.

5 von 5

:stern
LG Betty
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Betty
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