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Die Tochter des Kapitäns
Rosalyn Bernay, die mit ihren beiden Schwestern in einem Kinderheim aufgewachsen ist, findet später eine Anstellung als Zimmermädchen. Die glücklichsten Jahre verbringt sie zunächst im Hause von Mrs. Huffman. Dort wird sie zur Gesellschafterin und darf sogar Gesangsunterricht nehmen. Doch dann tritt wieder ein Mann in das Leben von Mrs. Huffman, der nichts Gutes im Schilde führt. Sehr bald kommt es zu Vorfällen und die ungerechterweise eines Diebstahls beschuldigte Rosalyn tritt mit ihrem wenigen Hab und Gut die Flucht an. Verfolgt und verzweifelt findet sie sich nach kurzer Zeit in London einsam auf der Straße wieder. Ausgeraubt und orientierungslos sammelt sie in der Nähe eines Theaters die Schauspielerin Jessie auf. Sie gewährt ihr Unterkunft und versucht eine Beschäftigung für sie zu finden.
Nate Moran, der zur Zeit auf Grund einer Verletzung von seinem Armeedienst pausieren muss, arbeitet in einem Mietstall und in Doppelschichten vertritt er zusätzlich noch seinen Bruder als Beleuchter im Theater, damit dieser nach seinem Beinbruch nicht die Arbeit verliert. Rosalyns und Nates Wege kreuzen sich in London so zufälligerweise. Nach einer schweren Enttäuschung in der Liebe, die ihm immer noch zusetzt, ist Nate aber fest entschlossen in einigen Monaten für einen Einsatz in Indien wieder in den Dienst einzutreten.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen findet der Roman „Die Tochter des Kapitäns“ von Jennifer Delamere dann ein kurzes, glückliches und glaubhaftes Ende für Rosalyn und Nate.
Es hat etwas länger gedauert, bis ich mit den beiden Hauptfiguren warm werden konnte, aber Nates große Familie und die vielen Theatermitglieder sind sehr sympathische und vielfältige Charaktere.
Leider gab es innerhalb der Kapitel immer wieder Wechsel im Erzählstrang, die weder textlich noch mit einem Absatz hervorgehoben waren, sodass ich häufiger aus dem Erzählfluss geraten bin.
Mit dem Titel hat das Buch nicht viel zu tun. Es geht in keiner Form um Seefahrerei. Der einzige Zusammenhang besteht darin, dass Rosalyn die Seefahrt scheut, da ihr Vater Kapitän war und von einer Fahrt nicht wieder kam und verschollen ist. Nach dem späteren Tod der Mutter mussten die Kinder damals so ins Kinderheim, wo sie es in dieser Geschichte aber verhältnismäßig gut angetroffen haben.
Der Roman „Die Tochter des Kapitäns“ von Jennifer Delamere spielt im ganz interessanten Umfeld von Theater, Gesang und Schauspielerei.
Fazit: Ruhiger gefühlvoller historischer Liebesroman.
4 von 5 Punkten