Wenn es Frühling wirdJanette Oke
Gerth Medien 2006 Broschiert 320 Seiten
Klappentext:Wynn und Elisabeth Delaney verschlägt es in ein Indianderdorf im hohen Norden Kanadas. Die Sprachschwierigkeiten und das raue Klima machen Elisabeth schwer zu schaffen. Als sie dann auch noch einen langen Winter ohne Wynn verbringen muss, wünscht sie sich sehnlichst den Frühling herbei ...
Quelle: Gerth Medien
Meine Rezension:Die frisch verlobten Wynn und Elisabeth warten auf ihre Hochzeit die schon in zwei Monaten stattfinden soll. Elisabeth ist sehr aufgeregt und freut sich auch auf ihre Familie die sie an diesem Tag sehen soll.
Plötzlich erhält Wynn die Nachricht, dass er schon in zwei Wochen eine neue Stelle hoch in den Norden antreten soll. Die Hochzeit scheint ins Wasser zu fallen. Kurzentschlossen entschließen sich die Liebenden schon in wenigen Tagen zu heiraten, weniger prunkvoll, aber im Kreise ihrer Familie.
Nach einer kurzen Hochzeitsreise beginnt die Reise in ein neues Leben. Die Reise ist anstrengend und beschwerlich. Elisabeth muss sehr viel Stärke beweisen um mit den ungewohnten Anstrengungen umzugehen.
Von Moskitos zerstochen kommt das Ehepaar endlich in der neuen Heimat an. Elisabeth hat es zunächst schwer, sich in der fremden Welt zurechtzufinden. Kaum eine weiße Frau ist dort anzutreffen, Sprachschwierigkeiten lassen Elisabeth nur schwer in Kontakt kommen mit den indianischen Frauen des Dorfes. Irgendwann jedoch, fasst sie sich ein Herz und schließt erste Freundschaften. Besonders mit einer indianischen Frau, die einen schottischen Händler geheirat hat und ihre Sprache spricht, knüpft sie ein enges Band.
Wynn muss sehr viel arbeiten und manchmal fühlt sich Elisabeth allein, doch erneut stellt sie unter Beweis, dass sie jede Herausforderung zu meistern weiß.
Der zweite Band der Kanadaserie von J. Oke lässt den Leser Wynn endlich besser kennenlernen. Zwar wird der Roman immer noch aus Elisabeths Geschichte erzählt, aber durch seine Präsenz erfährt man mehr über den Mauntie. Dabei fiel mir auf, dass Wynn ein recht lockerer Mensch ist. Er überzeugt Elisabeth davon, dass es manchmal wichtig ist auch als Frau eine Hose zu tragen und stellt sich auch schonmal an den Herd.
Die Religion in diesem Buch ist etwas ausgeprägter als in "Wenn die Liebe siegt". Leser, die eher weniger damit anfangen können, können diese Stellen aber auch umgehen. Man sollte sich auf keinen Fall nur aus diesen Grund von den Geschichten fern halten.
Die Lebens- und Ehegrundhaltung Elisabeths ist für die Zeit, in der das Buch spielt, passend. Ich fand es zunächst nicht erfreulich, als Elisabeth um Kraft bat, ihren Ehemann die Führung überlassen zu können. Ich hatte Angst, Elisabeth werde zu einer unterwürfigen Ehefrau und langweilig. Diese Angst war aber unbegründet.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir immer besser. Sie schreibt verständlich, ohne flapsig zu sein. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und verbreitet ein wohliges Gefühl.
Insgesamt ein gelungener Roman mit nur kleinen Schwächen in der religiösen Umsetzung, die ich in Band 1 wesentlich besser fand.
Wertung:8 von 10 Punkten