Brigitte Reiter- Erben der Schuld

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Brigitte Reiter- Erben der Schuld

Beitragvon Lesefratz » 13.06.2008, 08:07

Bettina Reiter- Erben der Schuld
Verlag: Sieben Verlag/228 Seiten
Erscheinungsdatum: 06/08
ISBN: 978-3-940235-18-3
Genre: historischer Roman/England/Cromwell

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Erben der Schuld
Bettina Reiter
Sieben-Verlag 2008-05-09 Broschiert 228 Seiten




Meine Bewertung: :D :D :D 1/2 von 5 Punkten


Klappentext:

Während König Karl I. gegen die Anhänger des Parlaments zu Felde zieht, führt Mary-Ann ihren eigenen Kampf in ihrer unglücklichen Ehe mit James White, einem der reichsten Männer in der Grafschaft Kent.
Intrigen, Geheimnisse und der drängende Wunsch nach einem Erben machen Mary-Ann und den anderen Frauen auf White Moral das Leben nicht einfacher.
Als Mary-Anns Bruder William zu Besuch kommt, lernt sie dessen besten Freund John van Hoven kennen und verliebt sich in ihn. Doch diese Liebe scheint aussichtslos, ebenso wie der Wunsch, dem Leben mit James zu entfliehen.
Aber allmählich begreift Mary-Ann das wahre Ausmaß von James´ Machtgier, die auch vor Verschleppung und Mord nicht Halt macht. Als ihr Mann zum nächsten Schlag ausholt, droht Mary-Ann alles zu verlieren. Doch in James´ Leben gibt es eine verhängnisvolle Schwäche...
Quelle: Sieben-Verlag

Meine Zusammenfassung:

Mary-Ann lernt auf einem Ball den gutaussehenden und sehr charmanten James White kennen und ist sogleich fasziniert von diesem Mann. Sie heiraten, doch dann folgt schnell das böse Erwachen.
James ist charakterlich alles andere als der, der er vor der Hochzeit vorgegeben hat, zu sein. Er misshandelt seine Frau, weil sie ihm trotz regelmäßigen Beischlafs noch immer keinen Erben geschenkt hat, den er dringend benötigt, um eine wichtige Auflage im Testament seines Vaters zu erfüllen. Zudem ist er kalt, äußerst gewissenlos und geht sprichwörtlich über Leichen, um seinen Geltungsdrang und seine Gier nach Macht und Reichtum zu befriedigen.
Seine intriganten Züge werden im der Zeit immer stärker deutlich, auch wenn Mary-Ann zunächst die Augen davor verschließen möchte.
Als jedoch ein Mordanschlag auf ihren Bruder William verübt wird, der nur durch den beherzten Eingriff von John van Hoven, einem holländischen Nachbarn, in letzter Sekunde vereitelt werden kann, keimt in ihr langsam ein schrecklicher Verdacht, der sich mehr und mehr verhärtet. Mary-Ann sieht schließlich ein, dass ihr Mann der Rädelsführer des Ganzen war und würde liebend gern Hals über Kopf dieser ungeliebten Ehe entfliehen- und das am liebsten Mit John van Hoven, der nach ihrer ersten Begegnung mit ihr genauso fasziniert von ihr ist, wie sie von ihm.

Doch ihr sind die Hände gebunden, denn James White hat ihr kurz zuvor einen Säugling untergeschoben, den sie als ihr eigenes Kind ausgeben soll und er droht damit, das Kind zu töten, würde sie sich jemals seinem Willen widersetzen.
Lediglich die Liebe zu John, der nichts davon ahnt, wie sehr Mary-Ann in ihrer Ehe leidet und ihre Freundschaft zu den Hauangestellten Victoria und Köchin Melly geben ihr Kraft, dem ungeliebten Mann mutig die Stirn zu bieten.
Doch kann es ein Happy-End für John und Mary-Ann geben?

Meine Einschätzung:

Dieser historische Roman von Brigitte Reiter besticht durch einen sehr guten, fesselnden Schreibstil, der mich ziemlich in den Bann zog. Die Geschichte um eine junge Ehefrau, die mit einem grausamen Tyrannen verheiratet wurde und sich langsam aber sicher versucht von ihm zu befreien, ist zwar nicht neu, jedoch spannend umgesetzt.
Die politischen Ereignisse dieser Zeit werden zwar behandelt, nehmen jedoch nicht zu viel Raum in der Geschichte ein.
Mary-Ann und John van Hoven sind zwei sympathische Charaktere, jedoch fehlte mir ein wenig eine tiefgründigere Beschreibung ihres Seelenlebens und ihrer Gedankenwelt und ihre aufkeimende Liebe war mir ebenfalls etwas zu knapp gehalten.
Die Figur, die eigentlich am ausführlichsten beschrieben wurde, war die des Bösewichts, James White.
Trotzdem empfand ich die Darlegung seines Charakters und sein Verhalten eine Spur „too much“, um noch glaubwürdig zu wirken. Genauso ging es mir auch mit den Vergewaltigungen und Misshandlungen an den Frauen in diesem Roman. Natürlich war das Leben in früheren Zeiten kein Zuckerschlecken, jedoch war der Bösewicht des Romans so frauenverachtend, dass ich beim Lesen regelrecht angeekelt von ihm war.

Fazit: Trotz kleiner Kritikpunkte meinerseits, ein interessanter Debütroman von einer Autorin, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

:stern
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