Laila el Omari - Tage des Monsuns

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Laila el Omari - Tage des Monsuns

Beitragvon mallory » 15.07.2008, 20:35

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Tage des Monsuns
Laila El Omari
Droemer/Knaur 2008-04 Broschiert 640 Seiten


Inhalt: 1875: Inmitten der üppigen Schönheit Südindiens lebt Katrina Alardyce nach einer skandalösen Scheidung zurückgezogen bei ihrem Bruder. Der damit verbundenen Unmündigkeit hofft sie durch eine Vernunftehe mit dem undurchsichtigen Aidan Landor zu entkommen. Mit ihrer Mitgift erwirbt er eine Teeplantage in den fruchtbaren Bergen von Nilgiri. Doch es ist überwiegend Katrina, die sich den Teegärten widmet, denn Aidan verschwindet immer wieder unter fadenscheinigen Begründungen. Mehr und mehr wird Katrina bewusst, dass sie kaum etwas von ihrem Mann weiß, an den sie mittlerweile mehr als nur Vernunft bindet ... Quelle: Droemer Knaur

Meine Meinung: Nach den ersten paar Kapiteln war ich hin und weg von dem Buch! Eine Heldin, der von ihrem geldgierigen Ex-Mann so übel mitgespielt wurde, dass sie sich in der Öffentlichkeit nicht mehr unbeobachtet bewegen kann und der schon nach einem kurzen Gespräch mit einem Mann ein Verhältnis mit ihm angedichtet wird - schließlich ist sie ja "so eine".
Ein Held, der geheimnisvoll und interessant ist, der als Spion arbeitet. Und dazu noch Schauplätze, die sehr schön und anschaulich beschrieben werden, so dass man sich die indische Stadt in den Bergen oder auch die Großstädte richtig vorstellen kann.
Mit der Zeit traten dann allerdings die Schwächen des Buches zutage. Der Held schafft es nicht, sich seiner Frau während der drei Jahre währenden Ehe auch nur einmal wirklich zu öffnen. Wenn sie etwas mehr über ihn wissen will, dann verschließt er sich sofort und redet einfach nicht mit ihr. Der Alptraum jeder Frau, möchte ich behaupten!
Die Autorin schafft viele Situationen, in denen die Hauptpersonen oder auch ihre Freunde in ziemlich üble Konflikte kommen, aber manchmal beendet sie Kapitel dann absolut unbefriedigend, indem es z.B. nur heißt, man rede morgen über die Situation weiter...und im nächsten Kapitel sind dann schon wieder zwei Monate vorbei :???:

Das sind allerdings nur kleine Mängel. Das Buch ist oft genug spannend, sei es bei Konflikten zwischen Aiden und seiner bevormundenden Familie, die nicht akzeptieren will, dass er eine "gefallene Frau" geheiratet hat und alles tut um die Ehe zu beenden. Oder auch, wenn Aiden auf seinen Streifzügen als Kundschafter ist und dabei in sehr gefährliche Situationen kommt.
Dramatisch auch die Geschichten um die Nebenfiguren Ashley und Nicolas oder um Gillian, die abgelegte Freundin von Aidens Freund Brian, deren systematischer Abstieg das Buch verfolgt ohne wirkliche Hoffnung auf ein Happy End - zumindest bei letzterer.

Meine Wertung: das Buch ist streckenweise etwas langatmig, aber trotzdem sehr schön - auch wenn ich den Helden bis zum Schluss immer wieder schütteln wollte und sagen "mach endlich das Maul auf und sprich mit deiner Frau, du Depp!" ;)

Daher gebe ich

4 von 5 :lesen

:stern
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Beitragvon monalisa » 16.07.2008, 06:05

danke für deine Rezi :D

Ich glaube, dass ist genau das richtige Buch für mich...historisch, Liebe, fremde Länder :verliebt

Das kommt auf meinen WZ :spring
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Beitragvon mallory » 16.07.2008, 21:30

Was ich noch vergaß zu erwähnen: es gibt in diesem Buch keine Sexszenen. Sie haben Sex, aber man erlebt ihn nicht mit. Es ist wie in den alten Filmen: sie küssen sich innig, die Kamera schwenkt nach oben und wenn das Paar wieder ins Bild kommt ist alles vorbei und sie liegen aneinandergekuschelt - oder auch mal wieder streitend - im Bett.
Ich habe das bei dieser Geschichte aber kein bisschen vermisst!
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Beitragvon monalisa » 17.07.2008, 07:03

also ich finde so was auch nicht schlimm...Stolz und Vorurteil kommt sogar ohne einen einzigen Kuss aus und trotzdem ist das mein absoluter Lieblingsfilm, den ich mir jeden Tag angucken könnte :D

Damals war man eben noch züchtig :lol:
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Beitragvon monalisa » 19.07.2009, 12:30

gestern angefangen und schon fertig...ich wußte doch, dass dieses Buch genau mein Ding ist !

Ich persönlich empfand die Hauptortagonisten hatten durchaus tiefgang, ich konnte mich sehr gut in diese reinversetzen und sie waren mir auch sehr sympatisch...selbst den Großvater mochte ich zum Ende des Buches.

Man erhält einen sehr guten Einblich in die Zeit Indiens unter britischer Herrschaft, man lernt etwas von den Landschaften und dem Teeanbau und auch die Liebesgeschichte gefiel mir sehr gut. Sie ist sicherlich nicht zu vergleichen mit einem von unseren vielgelesenen historischen Liebesromanen...aber manchmal finde ich es auch sehr reizvoll, wenn ein Teil meiner Phantasie überlassen wird ;)

Anhand der Schnelligkeit, in der ich das Buch gelesen habe wir jeder erkennen können wie gut es mir gefallen hat

Volle 10 von 10 Punkten
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Re: Laila el Omari - Tage des Monsuns

Beitragvon Ria » 23.02.2013, 16:02

Ich hab jetzt in letzter Zeit in mehr oder weniger kurzen Abständen drei Bücher der Autorin gelesen. Alle haben mir recht gut gefallen. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist, dass auch die Nebenfiguren richtig interessante Geschichten zu erzählen haben, bei denen ich mindestens genauso wissen will, wie es weitergeht, wie bei den Protas.

Ich gebe 9 von 10 Punkten
mein Bücherregal bei Tauschticket/Buchticket
http://www.tauschticket.de/cgi-perl/sea ... name=jorgr
schaut doch mal vorbei :)
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