Ashley Gardner - Der Mord am Hanover Square

Liebesromane, die in der Vergangenheit spielen und in keine andere Kategorie passen

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Ashley Gardner - Der Mord am Hanover Square

Beitragvon Sigrid » 30.08.2008, 14:24

Der Mord am Hanover Square / Cora Historical - der historische Krimi Band 245
Ashley Gardner
Cora 2008 Taschenbuch 254 Seiten

Inhalt:

Captain Gabriel Lacey, ehemaliger Offizier der britischen Armee, rettet per Zufall dem Vater der verschwundenen Miss Jane Thornton das Leben. Angeekelt von der reichen adligen Gesellschaft will er den verzweifelten Eltern helfen. Bevor er den eigentlichen Übeltäter nochmals zur Rede stellen kann, wird dieser grausam ermordet aufgefunden. Lacey gibt sich damit nicht zufrieden. Er will die gesamte Schandtat, die mit dem Verschwinden einiger jungen Frauen zu tun hat, aufdecken. Letzendlich muss er sich einem Mann stellen, der als Pate die „Unterwelt“ Londons regiert. Ein eiskalter Mann, der anscheinend vor keinem Verbrechen zurückschreckt.
Quelle: Cora


Meine Meinung:

Wer einen „Liebeskrimi“ mit dem typischen Happy End (liegt wohl auch daran, dass es sich hierbei um eine Serie handelt) erwartet, der wird hier leider enttäuscht. Dafür wird er mit einem unglaublich interessanten, spannenden Kriminalfall und mit einem Einblick in das Leben des Captain Gabriel Lacey konfrontiert. Der historische Krimi wird in der Ich-Perspektive erzählt. Dies ermöglicht einen direkten Blick auf das Leben des Captains und einem schnelleren „Hineinfinden“ in die Kriminalgeschichte. Im Grunde ist Gabriel ein gebrochener Mann, dessen Lebensinhalt nur aus einem besteht: der Ehre. Sein Ehrgefühl, seine unkontrollierten Zornesausbrüche, seine Ehrlichkeit haben zu einem verarmten, aussichtslosen Leben in London geführt. Er ist nicht nur körperlich verletzt, sondern auch seelisch. Manchmal verweilt er in einem Status der puren Melancholie. Wohl ein Ergebnis seiner Erfahrungen, die er im Krieg gegen Napoleon gesammelt hat. Desöfteren wird dies in der Geschichte ausdrucksstark vermittelt. Dabei spürt man die Traurigkeit und den Zorn des Helden. Aber auch im privaten Bereich erscheint Gabriel’s Leben grau und trist. Seine ehemalige Geliebte Janet, die ihn vor Jahren verlassen hat, taucht wieder auf und scheint ihm neue Hoffnungen zu geben. Nancy, ein Straßenmädchen, flirtet mit dem Captain, verzweifelt daran. SPOILER In der Geschichte ist es Nancy, die von Gabriel erfährt, warum er von ihr nichts wissen will. Es liegt nämlich daran, dass er in sehr jungen Jahren geheiratet und ein Töchterchen bekommen hat. Aber da seine Frau kein Verständnis für diese Soldatenleben hatte, verließ sie ihn mitsamt seinem Kind, das nun dasselbe Alter wie Nancy hätte. SPOILER Ende.
Protegiert wird der Held von dem reichen, populären, überall angesehenen Lord Granville, der quasi das Sagen in der Gesellschaft hat. Dieser hat sich mit Gabriel angefreundet, um seinem eigenen Dasein die Langeweile zu nehmen. Er schätzt Gabriels Ehrlichkeit und Ehrgefühl, lässt sich von ihm zum Guten anspornen. Anfangs empfand ich Granville ziemlich unsympathisch, das liegt wohl daran, dass auch Gabriel desöfteren seine Unmut gegenüber seinem sogenannten Freund erkennen lässt. Zur Seite steht Granville auch Louise, die Ehefrau seines ehemaligen Freundes, für den Lacey nur noch tiefen Hass empfindet. Immer wieder bemüht sich Louise Gabriel dazuzubewegen ihrem Mann zu verzeihen. Sie ist es auch, die dem Captain immer wieder Trost und Beistand gibt.
Letztendlich ist nur noch ein weiterer interessanter, düsterer Charakter zu erwähnen: Mr. Denis, der „Herrscher der Unterwelt Londons“, der erkennen muss das es jemanden gibt, der keine Angst vor ihm hat.

Nachdem ich den Roman gelesen hatte, verbrachte ich noch einige Zeit mit meinen Gedanken bei dieser mitreißenden Kriminalgeschichte, die aber auch einen entsprechenden Umfang dem Leben seines Helden widmet. Captain Gabriel Lancey ist eine charismatische, tragische Hauptfigur dieser Geschichte, die im Gegensatz zu den Nebenfiguren hervorsticht (vor allem auch durch die Ich-Perspektive), aber diese auch nicht untergräbt. Im Gegenteil man möchte noch mehr über diese interessanten Charaktere erfahren. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung dieser Serie.

Übrigens es gibt eine Liebesszene, die auf detailliertere Beschreibungen verzichtet.

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten

:stern
Sigrid
 

Beitragvon Schattentaenzerin » 30.08.2008, 16:39

Hier mal das schicke Cover (ich liebe die Cover der hist. Krimis). ;)

Bild

Und die Serienreihenfolge! Dies ist nämlich Band 1 der Captain Lacey-Reihe!

1. The Hanover Square Affair --- Der Mord am Hannover Square
2. A Regimental Murder --- Der Tote von Astley Close (Hist. No. 248) --> OKTOBER 2008
3. The Glass House --- ???
4. The Sudbury School Murders --- ???
5. Body in Berkley Square --- ???
6. A Covent Garden Mystery --- ???
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Beitragvon Calathea » 30.08.2008, 21:05

Ich bin ja nicht so ein Krimi-Fan, aber das Cover ist echt WOW! :shock: :guck
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Beitragvon Mondfrau » 31.08.2008, 12:01

Hui... das gefällt mir auch! :D
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Beitragvon Loewenzahn » 31.08.2008, 16:12

Also von diesen historischen Krimis bei Cora bin ich wirklich begeistert :D
Wie auch bei P.B. Ryan sehr vielschichtige Charaktere. Wie es mit Captain Lacey (absoluter :hero ) und der Liebe weitergeht, erscheint mir noch sehr offen. Auch die "Lösung" des Krimialfalls/der Kriminalfälle ;) fand ich recht außergewöhnlich.

Da es nicht so viel Liebe gibt, auch von mit 4,5 von 5 Punkten
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:buchberg
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Beitragvon Steffi (Bücherkiste) » 31.08.2008, 17:49

Hallo!

Ich habe gerade den zweiten Band für die Oktober-Ausgabe des Loveletters gelesen und der hat mir wie Band 1 sehr gut gefallen. Schätzungsweise wird es wohl mit einem Happy End für Lacey noch was dauern. Momentan weiß ich nicht, ob ich das gut oder schlecht finde.

Um so eher er sein Glück findet, um so eher wird wohl die Serie enden - was ja auch irgendwie schade wäre! ;)

Liebe Grüße,
Steffi
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Beitragvon mallory » 10.11.2008, 20:52

Hat mir der Roman gefallen? Ich kann es nicht wirklich sagen. Fand ich ihn spannend? Erst nach Laceys Treffen mit Denis. Fiebere ich dem 2. Teil entgegen? Eher nicht.

Ihr seht, ich schlage mal wieder aus der Art. Für mich ist dieses Buch zu düster, ich finde die Ich-Form störend. Dadurch, dass die Geschichte aus der Sicht eines einsamen, melancholischen, verarmten Soldaten ohne Aussichten für die Zukunft erzählt wird, erscheint alles traurig und trist zu sein. Mich störte auch, dass Gardner weitgehend auf Beschreibungen verzichtet. Der Held stapft durch die Geschichte, befragt den Großteil des Buches mehr oder weniger erfolglos irgendwelche Leute und es kam mir irgendwie so vor, als sei es ständig Nacht, neblig, regnerisch.
Durch den Verzicht auf jegliche Beschreibungen der Umgebung fehlt dem Roman sozusagen Licht und Farbe. Das fand ich auf Dauer sehr ermüdend. Wenn ich mir die Szenen vorstellte, dann waren sie alle sepiafarben. Ein wenig wie bei "Sweeney Todd", nur dass da wenigstens Johnny Depp sang ;)
Auch fand ich die ungewöhnliche Auflösung etwas unbefriedigend. Ich brauche halt doch ein Happy End :oops:

Ich gebe dem Roman wohlwollende

3,5 von 5 :lesen

und brauche sehr wahrscheinlich keinen zweiten Teil.
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Beitragvon mallory » 10.11.2008, 20:55

Nachtrag: Obwohl mich der Roman nicht wirklich begeistert hat, hat er mich doch so gefesselt, dass ich erst um 2.00 Uhr heute morgen damit aufgehört habe. Da war ich fertig :roll:
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Beitragvon sabinett » 11.02.2009, 17:09

Ich lese gerade an Teil 1 und die ICH Erzählweise macht mir nichts aus, aber irgendwie ist es langweilig :???: Durchhalten werde ich schon, weil ich liebe Krimi's!! nur ich dumme Nuss habe auf ihrer HP zum Teil 6 gelesen seine Tochter kehrt zurück, d.h. es geht um sie

ok also weiterlesen :hihi
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Beitragvon patwelli » 09.03.2010, 16:31

Ich kann mich - mal wieder - nur Mallory anschließen, allerdings habe ich das Buch nicht zuende gelesen. Düster, neblig und unheimlich niederdrückend - mir fehlten da wirklich die sonnigen Momente. Und dann keine Liebe in Sicht, das mag ich ja gar nicht, so unglückliches Zeugs will ich wirklich nicht mehr lesen. Also habe ich mal eben alle drei Fälle quer gelesen, was mich bestätigt hat, nix verpasst zu haben. Unglück hab ich selber genug im Leben - das muss ich nicht so ausführlich auch noch lesen.

Außerdem war der Schreibstil auch nicht wirklich fesselnd, ich fand es ziemlich langweilig.

LG
Patty
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