In Liebe verführt: Roman
Jane Feather
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2006-08-14 Taschenbuch 480 Seiten
Dieser Roman ist nicht zuordenbar. Er spielt zur Zeit des Regency, allerdings nicht wie sonst in London, sondern hauptsächlich in Frankreich und davor auf einem Schiff.
Es handelt sich beim Helden zwar um einen Freibeuter, aber es ist auch kein Piratenroman.
Ein Spionageroman im eigentlichen Sinne scheint es aber auch nicht zu sein.
Bis jetzt habe ich 323 von 474 Seiten gelesen, aber zeitweise habe ich wirklich überlegt, den Roman wegzulegen! Aber erst einmal zum Inhalt:
Inhalt:
Für Meg Barrett kommt eine Vernunftehe überhaupt nicht in Frage. Die junge Frau sehnt sich nach lodernder Leidenschaft! Bis ein stürmisches Schicksal sie in die Arme eines ganz und gar atemberaubenden Mannes wirft ... Für den abenteuerlustigen Cosimo bedeutet "das schwache Geschlecht" nichts weiter als ein paar Stunden reuelosen Vergnügens. Aber die hinreißende Meg will so gar nicht in sein bewährtes Frauenbild passen ...
Meinung:
Soweit zum Klappentext. Nur steht eine Vernunftehe überhaupt nicht zur Debatte und Meg holt sich die lodernde Leidenschaft sowieso, wo sie ihr gerade begegnet. Das ist etwas, was mich an einem historischen Roman einfach stört. Nein, selbst in einem Contemporary will ich nicht lesen, dass die Heldin dauernd irgendwelche One Night Stands hat. Und in einem Roman, der zeitlich im Regency spielt finde ich das total unpassend.
Es muss nicht _immer_ eine Jungfrau sein, aber eine gefühlsmäßige Bindung zwischen den Helden erwarte ich schon. Und zwar nicht nur das Gefühl „mich juckt’s und er muss mich jetzt eine Nacht oder zwei kratzen“.
Ich konnte mich mit der „Heldin“ absolut nicht identifizieren! Das ist auch nicht unbedingt nötig, aber zumindest mitfiebern sollte ich schon mit ihr können. Aber sie hat mich immer wieder aufgeregt. Sie stürzt sich kopfüber in ein gefährliches Abenteuer, in dem sie durchaus ums Leben kommen könnte, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken! Hauptsache der Sex ist gut und der Mann willig! Und ist dann wie ein kleines Kind, dem man das Lieblingsspielzeug weggenommen hat, als sie langsam begreift, dass ihr Liebhaber nicht einfach eine Spazierfahrt nach Frankreich macht um ein paar Nachrichten abzugeben, sondern dass es sich um einen echt gefährlichen Mann handelt, der auch skrupellos tötet. Da will sie dann plötzlich nachhause!
Der Held war mir auch bisher eher unsympathisch! Er nutzt die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft um sich Meg sexuell hörig zu machen und sie für seine Pläne – ein Attentat – auszunutzen, weil seine Partnerin, der Meg sehr ähnlich sieht, von den Franzosen geschnappt wurde. Die ersten 300 Seiten war sie für ihn eher ein Betthäschen, dass man auch gleich als Kanonenfutter verheizen kann. Er hat sie in seiner Sorge um seine Partnerin auch locker mal vergessen. Der Mann erscheint mir eiskalt und skrupellos, aber nicht so, wie man das von anderen Helden kennt, die dabei z.B. liebevoll um ihre Familie besorgt sind. Nein, er ist einfach nur rücksichtslos.
Jetzt, nach etwas mehr als 300 Seiten, merkt er plötzlich zu seinem Erstaunen, dass Meg doch nicht so austauschbar ist wie er dachte. Aber von Liebe habe ich bisher noch nichts gemerkt, nicht mal von Überlegungen darüber. Gestört hat mich bisher auch sehr, dass Meg jedes Mal, wenn sie anfängt über Cosimo nachzudenken nur von ihm geküsst werden muss und schon „verflüssigt“ sie sich und denkt sich „hach, geht mich alles nix an, rein mit ihm!“ Sie wird schon rollig, wenn er nur die Augenbraue hochzieht! Und da heißt es, bei den Männern sitzt das Hirn in der Hose!
Ich quäle mich eher durch die Geschichte, obwohl sie gut und flüssig geschrieben ist. Aber was nützt das, wenn man die Helden kein bisschen mag?!
Bisher gebe ich der Geschichte höchstens 5 von 10
. Keine gute Ausgangsbasis für ein Wanderbuch