Wer der Sehnsucht erliegtTracy Grant
Ullstein Tb 2001 TaschenbuchKlappentext: Sie hat keinen Namen, kein Heim, keine Erinnerung - die einzige Gewissheit ist das Kind, das sie in sich trägt und dessen Vater sie nicht kennt. Auch Paul Lescaut weiß nichts über die schöne junge Frau, die er aus den brutalen Klauen eines Meuchelmörders gerettet hat. Gemeinsam fliehen sie vor ihren geheimnisvollen Verfolgern.
Als sie endlich auf die Spuren der Vergangenheit stoßen, muss Paul voll Schrecken feststellen, dass die Wahrheit sein Tod sein wird - denn sie wird die beiden Liebenden auf ewig zu Feinden machen...
Quelle: UllsteinMeine Meinung: Das Buch ist nicht das was ich mir aufgrund des dramatischen Klappentextes vorgestellt hatte, doch das tut der Spannung keinen Abbruch!
Bei der Rettung einer Frau tötet der Journalist Paul Lescaut den Angreifer, der sich als Sohn des Bürgermeisters entpuppt. Paul, Dugal, ein Waisenjunge und die Unbekannte, die sie in Ermangelung eines anderen Namens Fenella nennen, werden von ihren Feinden und den Paul suchenden Soldaten durch die Highlands gejagt, Fenella bekommt zwischendurch ihr Kind, erhält einen Teil ihres Gedächtnisses und ihre Identität zurück.
Da nun bekannt ist, wer sie ist, reist sie mit Paul und Dugal zu ihren Verwandten nach Lancaster.
Dort stellt sich heraus, dass sie nach dem rätselhaften Selbstmord ihres Mannes Nachforschungen anstellte und dabei einigen verbrecherischen Machenschaften auf die Spur kam.
Bald hetzen Paul und die Heldin durch England und Schottland und können schließlich niemandem mehr vertrauen, vorallem, da "Fenellas" Gedächtnis nur nach und nach wiederkommt.
Der Roman hat eine m.E. sehr spannende Krimihandlung. Die Liebesbeziehung entwickelt sich sehr langsam und glaubwürdig. Da die beiden ständig auf der Flucht sind wäre es auch sehr unglaubwürdig gewesen, wenn sie sofort miteinander in die Kiste gehüpft werden. Tatsächlich besteht lange Zeit nur Freundschaft zwischen den beiden.
Paul ist ein klassischer tortured hero, der in seiner Kindheit eine große Schuld auf sich geladen hat und deshalb überzeugt ist, keine glückliche Zukunft mit "Fenella" zu verdienen. Außerdem ist er ein unehelich gezeugter Bürgerlicher, ein Revolutionär und sie ist eine Adlige. Obwohl er in Frankreich für "Liberté, Égalité, Fraternité" kämpfte hat er sein Standesdenken nicht ganz ablegen können.
Die Heldin ist eine starke Frau, die sich durch die Widrigkeiten und die Gefahren, in die sie gestürzt wird nicht unterkriegen lässt.
Die Protas sind zwei starke Persönlichkeiten und die Nebenpersonen auch sehr anschaulich beschrieben. Außerdem erfährt man einiges über die politischen Unruhen im England und Schottland des frühen 19. Jahrhunderts.
Einziger Minuspunkt war für mich in diesem Roman, dass es doch sehr unwahrscheinlich ist, wenn stillende Mütter im Jahre 1817 dies ständig in Gesellschaft, sei es im Kreise der Familie oder ihrer Verbündeten, tun
Meine Wertung: 4,5 von 5