Forbidden (Harlequin Single Title)Helen Kirkman
Harlequin Books 2004-03 Taschenbuch 352 SeitenInhalt:Wessex, 716. Die Lady Rowena hat niemanden, der den Tod ihres Vaters und Gatten rächen könnte. Da entdeckt sie auf dem Sklavenmarkt einen kraftstrotzenden (und natürlich blendend aussehenden) jungen Mann. Ihr kommt die Idee, sich diesen Sklaven zu kaufen, und als sie erfährt, dass er einen Mord begangen hat, beschließt sie, ihn als Werkzeug ihrer Rache einzusetzen. Doch der Sklave geht ihr immer tiefer unter die Haut ...
Meine Meinung:Wer aufgrund der Inhaltsangabe große Action erwartet, wird enttäuscht. Der Großteil des Buches besteht aus Dialogen und inneren Monologen. Die beiden Protagonisten sind höchstens zwei Seiten lang voneinander getrennt, alles andere erfährt man nur aus ihren Gesprächen oder ihren Gedanken. Es passiert nicht viel in dem Buch, nur die Anziehungskraft wird immer mächtiger. Der Roman wirkt sehr düster, was wohl auch an den "tortured heroes" liegt. Natürlich stellt sich der Sklave Wulf als unschuldig und von edler Herkunft heraus, ich denke, das kann ich getrost verraten, da es jeder Liro-Leser von Anfang an ahnt
Mir persönlich hat dieses Beisammensein der Helden gut gefallen, zum Teil fand ich aber, dass sich diese Szenen sehr ähnelten: sie fühlt sich von ihm angezogen, tritt auf ihn zu, berührt ihn (was oft auf 5-10 Seiten beschrieben wird), schrickt vor ihm zurück, geht wieder zu ihm hin, schrickt zurück, beleidigt ihn und schickt ihn weg. Und das ist schon der Knackpunkt: ihre Handlungen finde ich nicht immer nachvollziehbar, sie wirkt oft inkonsequent. Merkwürdig finde ich, dass es sie nicht stört, dass er einen Menschen getötet haben soll, aber dass er kinderlieb ist macht ihr Angst (sie hat selbst eine Tochter, die sie von ihm fernhalten will). Sie musste stark sein, um ihr Erbe zu retten und will sich nicht länger von Männern unterjochen lassen - gut und schön. Aber ihre Unabhängigkeit auf manchmal ziemlich dumme Art und Weise zu demonstrieren fand ich auch nicht ganz gelungen
Das Ende fand ich wiederum sehr schön: keine Missverständnisse, keine Anklagen, kein falscher Stolz - sondern ein langes, fast 50 Seiten dauerndes Gespräch. Übrigens gibt es gegen Ende ein wenig Action, aber nicht zuviel, so dass es gut in diesen Roman passt, der eher auf der Entwicklung seiner Charaktere beruht als auf der Handlung.
Ich hätte dem Roman an sich 9 Punkte gegeben, aber weil ich mit der Heldin nicht warm wurde, bekommt er von mir nur 8 von 10 Punkten.
Generell empfehlenswert, aber nicht hervorragend