Stray
Rachel Vincent
Mira 2007-06 Taschenbuch 624 Seiten
Inhalt:
Faythe ist 23 Jahre alt, Collegestudentin, liiert – und eine Werkatze. Und mit Katze ist kein zahmes Hauskätzchen gemeint, sondern eine Wildkatze in Pumagröße. Das Wichtigste für sie ist Freiheit, Unabhängigkeit und ihre Privatsphäre. Doch mit diesen drei Konstanten scheint es bald zu Ende zu sein, als ein „Streuner“ (eine Werkatze ohne Rudel) anfängt, junge, gebärfähige Katzen zu entführen. Marc, Second-in-Command bei Faythes Vater, dem Alpha, und Faythes früherer Geliebter, kommt, um sie nach Hause zu holen – notfalls mit Gewalt …
Meine Meinung:
Ich kann beim Inhalt nicht allzu viel zu verraten, ohne zu spoilern. Auch klingt der Klappentext nicht wirklich vielversprechend.
Aber: wenn ich euch ein Buch, nur ein einziges, von denen, die ich dieses Jahr gelesen habe, nennen dürfte, das ihr unbedingt lesen sollt – dann ist es dieses hier.
Wow! Ich bin einfach hin und weg. Ich habe das Buch kaum mehr aus der Hand legen können. Es ist alles drin, was einen echten Keeper ausmacht: ein toller, flüssiger Schreibstil, Humor, witzige Dialoge, Spannung, Action, sympathische Protas und nicht zuletzt eine Romanze.
Das Buch ist für alle Fans von Kelley Armstrong empfehlenswert. Nicht nur aufgrund des ähnlichen Themas (wertvolles weibliches Werwesen rennt von Rudel und Lover weg und das Schicksal führt sie schließlich nach Jahren wieder zusammen), sondern auch wegen des ähnlichen Stils. Auch Faythe erzählt ihre Geschichte in der 1. Person und geht oft nicht harmlos mit Worten um – genau wie Elena. Und dennoch ist die Geschichte keine bloße Kopie, sondern eine hervorragende eigene Umsetzung. Mir persönlich hat das Buch noch besser gefallen als die Armstrongs.
Ein rundherum perfektes Buch.
Und der Held erst *lecker*. Abgesehen davon, dass er natürlich übernatürlich stark ist, zeigt er Faythe gegenüber seine verletzliche Seite. Die Gute muss sich des Öfteren abwenden, wenn sie aufgrund ihrer oft nicht sensiblen Worte Schmerz in seinen Augen aufflattern sieht. Dennoch ist Marc alles andere als weich – aber er weiß, dass er Faythe liebt, weiß es seit Jahren, und macht keinen Hehl daraus. Sie hingegen wehrt sich mit aller Kraft gegen ihre Gefühle. Und obwohl Marc das natürlich verletzt, verspricht er ihr zu warten und dass er immer für sie da sein würde. Selbstverständlich merkt Faythe noch vor Ende des Buchs, dass sie ihn auch liebt ;-)
Faythe ist zu einer Kämpferin erzogen worden, die nicht auf Rettung wartet, sondern sich selbst gut wehren kann. Eine typische Kickass-Heldin, die aber auch durchaus Fehler hat und macht.
Die Mythologie ist auch sehr interessant: es gibt geborene Werkatzen, frei lebende Wildkatzen und aufgrund von Bissen und Kratzern mutierte Streuner. Das Zusammenleben der Katzen ist plastisch und ansprechend geschildert. Die Actionszenen sind spannend.
Einziges Manko: Faythes manchmal ziemlich dumme Handlungen. Aber hätte sie das nicht gemacht, wäre die Geschichte nach 100 Seiten zu Ende gewesen und schließlich lernt sie ja auch aus ihren Fehlern ;-)
Über 600 Seiten kleinbedrucktes Papier – das sieht nach viel aus, aber ich möchte kein Wort in der Geschichte missen.
Die Geschichte ist bei Mira erschienen und so hoffe ich einfach mal, dass die Chance auf eine Übersetzung groß ist, denn dieses Buch möchte ich wirklich jedem ans Herz legen.
Ich kann den nächsten Teil gar nicht mehr erwarten
Absolut verdiente 10 von 10 Punkten