Lover Enshrined: A Novel of The Black Dagger Brotherhood
J.R. Ward
Signet 2008-06-03 Taschenbuch 560 Seiten
Klappentext:
Fiercely loyal to the Black Dagger Brotherhood, Phury has sacrificed himself for the good of the race, becoming the male responsible for keeping the Brotherhood's bloodlines alive. As Primale of the Chosen, he is to father the sons and daughters who will ensure that the traditions of the race survive and that there are warriors to fight those who want all vampires extinguished.
As his first mate, the Chosen Cormia wants to win not only his body but his heart for herself- she sees the emotionally scarred male behind all his noble responsibility. But while the war with the Lessening Society grows more grim, and tragedy looms over the Brotherhood's mansion, Phury must decide between duty and love.
Eigene Zusammenfassung:
Im letzten Buch von Ward hat Phury zugestimmt, sozusagen der "Vater" von zukünftigen kleinen "Auserwählten" und "Brüdern" zu sein. Im letzten Band ist er mit Cormia, der ersten "Auserwählten" in das Haus der Bruderschaft zurückgekehrt, weil er Cormia beschützen wollte.
Es sind inzwischen ein paar Monate vergangen. Phury mag sich Cormia nicht nähern, weil er glaubt, ihrer nicht würdig zu sein und sie wohl immer noch Angst vor ihm hat. Cormia hingegen fängt an sich zu langweilen, so ganz hat sie sich noch nicht an die "farbige" Anderswelt gewöhnt.
Als Phury John Matthews bittet, sich um Cormia zu kümmern, ahnt er nicht, dass er Cormia damit aus ihrem "Schlaf" erweckt. John zeigt ihr Fernsehen und Essen, Drinks und Kino und vieles mehr. Außerdem lernt sie Bella besser kennen und freundet sich mit ihr an. Und Phury fühlt sich immer mehr zu hier hingezogen. Um Cormia zu schützen, will er eine andere "Erste" Auserwählte haben. Es fällt ihm aber schwer, sich eine andere im Bett als Cormia vorzustellen.
Allerdings hat er inzwischen immer mehr Probleme mit seiner Sucht, "Red Smoke" ist für ihn zur ständigen Flucht geworden aus einer Realität, in der er immer weniger zurecht kommt. Als Zsadist ihn erwischt, wie er beinahe einen Lesser "massakriert", wir erinnern uns aus den letzten Bänden, es machte ihm ein bißchen zu viel Spaß, eskaliert das Ganze. Phury wird aus der Bruderschaft ausgeschlossen, er ist nur noch Gast im Haus. Damit kommt er schwer klar, aber es reicht immer noch nicht aus um ihm die Augen ganz zu öffnen und die Spirale in die Drogensucht geht weiter nach unten.
Die zweite Storyline ist mindestens ebenso spannend. Es geht um John, Qhuinn und Blay sowie Lash und ihre Beziehungen. Lash kann es nicht lassen, und ärgert John immer weiter, aber eines Tages geht er zu weit. Er attackiert John in einer Art, die ihn qualvoll an seine unselige Kindheit erinnert, wo er in einem dunklen Hausflur überfallen und vergewaltigt wurde. Qhuinn rettet ihn, aber auch er geht über das notwendige Maß an Gewalt hinaus. Lash wird schwer verletzt.
Und das ist der Anfang von Änderungen im Krieg mit den Lessern, die Gewalt eskaliert! Denn Lash ist nicht das, was man bisher von ihm dachte!
Meine Meinung:
Phury's Geschichte ist geprägt von Kampf. Sein Kampf früher um seinen Zwilling zu finden und zu retten, sein Kampf gegen die Lesser, sein Kampf gegen die Sucht. Er kommt mit all dem nicht besonders gut klar, glaubt, dass er oft versagt hat in seinem Bemühen, andere zu schützen. Um all dem zu entkommen, rettet er sich in die Scheinwelt von Drogen! Der Kampf gegen die Drogen, der Abstieg in die Spirale immer weiter wird gut geschildert, genauso wie die üblichen Probleme: er macht Versprechungen, die er nicht hält, er vertuscht seine Sucht und will es nicht wahr haben. Jeder der schon mal mit Drogensüchtigen zutun hatte, erkennt das wieder. Erst als er am Ende fast draufgeht, erkennt er die Gefahr und steht dazu. Als Cormia ihn fragt, was mit ihm los ist, antwortet er schlicht: Ich bin abhängig. Erst als er es selber erkennt, kann eine Besserung eintreten, und er arbeitet hart an sich, denn er will Cormia auf keinen Fall verlieren. Drogensucht wird hier nicht verharmlost, genausowenig wie die Folgen, die das für ihn hat, und das gefiel mir an dem Buch. Und am Ende wird Phury die Zukunft für die Chosen neu schreiben und ein Happy End gibt es natürlich auch.
Die zweite Geschichte um John, Qhuinn und Blay ist eine Geschichte um Freundschaft, die enger wird umso mehr man durchmacht. Die drei sind wie Brüder, und das brauchen sie hier in diesem Buch auch. Denn Qhuinn bezahlt einen hohen Preis für seine Hilfe. John stellt sich endlich seinem Trauma aus seiner Kindheit und Blay steht endlich offen zu seiner Liebe für Qhuinn, wenn auch erst mal ohne Hoffnung auf Erfüllung.
Die dritte Story nimmt nicht so viel Raum ein und handelt von Rhev, dem Schwager von Zsadist.
Wrath trifft eine "königliche" Entscheidung, diese Szene fand ich einfach klasse! Obwohl die Brüder in diesem Buch sonst nicht so präsent sind
Fazit:
Für mich wieder ein tolles Buch aus der Black Dagger Reihe. Der Stil erscheint ein wenig anders, als in den anderen Büchern. Der Kampf gegen die Lesser wird sich ändern in der Zukunft, dies Buch stellt dafür in meinen Augen eindeutig die Weichen. In manchen englischen Rezensionen war zu lesen, es würde sich Richtung Urban Fantasy entwickeln. Das habe ich allerdings nicht so empfunden. Ich denke aber, dass dies Buch ein Wendepunkt sein könnte. Der Kampf gegen die Lesser ändert sich auf jeden Fall. Es gibt einfach zu wenig Brüder zur Zeit.
Am Ende kehrt auch jemand zurück, der vermisst wurde.
Mehr zu sagen würde zu viele Spoiler erfordern. Für mich kam frischer Wind in die Story.
Was mir auch gut gefiel, waren die verschiedenen Erzählstränge. Die Story von Rhey nahm zwar nicht sehr viel Raum ein, aber es könnte durchaus auch eine Vorbereitung für spätere Romane sein.
Ein paar Dinge fand ich nicht ganz so gut: gegen Ende taucht noch eine neue Figur auf, die als "Gefallener Engel" bezeichnet wurde. Ich fand, sie paßte nicht gut in die Story, aber diese Meinung revidiere ich vielleicht nach den nächsten drei Büchern der Serie!
Und: Cormia empfand ich nicht als besonders gut ausgearbeitet. So richtig warm wurde ich nicht mit ihr, wobei ich nicht mal beschreiben könnte, wieso nicht.
Und die Brüder erscheinen mir an manchen Stellen wie ein Hühnerhaufen. So richtig kommen sie nicht zum Zuge.
Für mich auf jeden Fall lesenswert und die Serie bleibt weiter ein echter Keeper in meinem Regal!
Liebe:
Es kommen ein paar Liebesszenen vor, allerdings nicht sehr viele und auch erst gegen Ende. Das liegt aber einfach an der Geschichte um Phury. Ich mag es zwar gerne, wenn es öfter "knistert" in den Seiten, aber diesmal habe ich das nicht vermisst.
Wertung:
4 von 5