Susan Hastings- Wogen der Liebe

historische Liebesromane mit Wikingern kommen hierher

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Susan Hastings- Wogen der Liebe

Beitragvon Lesefratz » 16.12.2009, 17:59

Bild
Wogen der Liebe: Die Zeiten waren stürmisch - aber ihre Liebe trotzte dem Orkan
Susan Hastings
Droemer/Knaur 2009-12-09 Broschiert 400 Seiten


Klappentext: (quelle:droemer/knaur)

900 nach Christus: Eine kleine Insel vor der Küste Englands ist die Heimatder bildhübschen und temperamentvollen Viviane. Hier ist sie glücklich als Tochter des Dorfschmieds. Bis die gefürchteten Wikinger Vivianes Dorf überfallen, alles niederbrennen, die Männer töten und Frauen und Kinder in die Sklaverei verschleppen. Der Anführer der Wikinger ist Thoralf, ein starker und schöner; aber auch grausamer Mann. Viviane verabscheut ihn instinktiv, und doch ist da
etwas, das sie fasziniert...

Meine Zusammenfassung:

Viviane, Tochter des Schmieds lebt glücklich, frei und recht einfach mit ihrer Familie in ihrem Dorf vor der Küste Englands. Eines Tages, als sie bei den Mönchen, die in der Nähe leben um Heilkräuter für ihre kranke Mutter bitten möchte, wird das Dorf von Wikingern angegriffen.
Sie kennen kein Mitleid- ein Großteil der Bewohner wird sofort getötet, das Dorf wird in Brand gesteckt und ausgeplündert.
Einige wenige Überlebende werden von den Kriegern auf ihre Drachenboote verschleppt und sollen in deren skandinavischer Heimat als Sklaven dienen.
Auch Viviane ist unter diesen Menschen. Nachdem sie mehrmals einen Fluchtversuch startet, gerät sie ins Visier des arroganten Anführers Thoralf, dem es gelingt jeden dieser Fluchtversuche wieder zu vereiteln.

Obwohl sie ihn eigentlich hassen müsste, für das was er den Dorfbewohnern und ihren Eltern antat, kann Viviane jedoch nicht anders, als Thoralf heimlich zu bewundern, nachdem sie feststellt, dass er seinen Mannen gegenüber ein gerechter Herr ist und ihr eines Tages sogar das Leben rettet.

Zurück in seiner Heimat soll Thoralf die schöne, aber kalte Gunnardviga
ehelichen, die seine errungenen Schätze an Bord mit dem größten Wohlwollen betrachtet. Da sie Thoralfs andere großzügige Gabe, Viviane als Sklavin zu behalten, verschmäht, soll Viviane von nun an Thoralfs Eltern dienen.

Viviane bleibt als Christin in dem ihr unbekannten Land und den Menschen, die nordische Gottheiten verehren, zunächst eine Außenseiterin, die kritisch beäugt wird- vor allem nachdem Thoralf ihr immer mehr Aufmerksamheit schenkt.
Als Viviane Feinde Thoralfs belauscht, die seinen Untergang planen, schenkt ihr jedoch keiner Glauben und sie gerät sogar in Lebensgefahr...

Meine Einschätzung:

"Wogen der Liebe" ist nach einigen Jahren Abstinenz, während dieser Zeit
verlegte die Autorin sich auf das Schreiben von "reinen" historischen Romanen, wieder eine "Historical Romance" geworden.
Obwohl es in dem Roman durchaus zu leidenschaftlichen Liebeszenen kommt, stößt man beim Lesen des Romans, immer wieder auf zahlreiche historische Hintergrundinformationen, die das damalige Leben der Nordmänner und der Christen bestimmten.
Diese Informationen sind sehr interessant und verschaffen dem Roman das gewisse historische Flair, das ich bei historischen Liebesromanen anderer Autorinnen oft vermisse.
Die Geschichte über Viviane und Thoralf ist recht spannend inszeniert und der Schreibstil von Susan Hastings unterhaltsam und eingängig.

Allerdings habe ich auch kleine Kritikpunkte anzumerken.
Zum einen fehlte mir ein richtiger Grund, wieso sich das Paar plötzlich
zueinander hingezogen fühlte und warum aus einfachem Begehren plötzlich Liebe wurde.
Während Viviane, eine Christin, ihr Herz recht schnell an Thoralf verliert,
obwohl er eigentlich außer seinen attraktiven, körperlichen Attributen nicht viel zu bieten hat, (er wurde mir einfach eine Spur zu arrogant, stolz und kalt geschildert) steht Thoralf Viviane eher herablassend gegenüber.
Erst als er Viviane heimlich beim Baden im See beobachtet, sieht er plötzlich, wie attraktiv sie ist und verliebt sich unsterblich in sie?
Das reichte mir als Begründung nicht aus. Mir fehlten aussagekräftigere Dialoge, ein tiefgründigerer Austausch zwischen den beiden Hauptfiguren- genug Potential war ja vorhanden.

Zudem gelingt es Viviane im Handumdrehen die nordische Sprache zu verstehen, ohne sie lernen zu müssen, was mich ein wenig befremdet hat beim Lesen.

Ein weiterer Kritikpunkt war der recht modern klingende Umgangston, der unter den Romanfiguren im Buch vorherrscht. Wörter wie "toll", "na klar" oder "nö" waren um 900 n. Chr. sicherlich noch nicht in Gebrauch.

Abgesehen davon ist diese Wikingerromance ein unterhaltsamer Liebesroman geworden, der keinerlei Längen aufweist und bei dem ich als Historienfan angereichert durch die vielen Details des täglichen Lebens ebenfalls voll auf meine Kosten gekommen bin.

Meine Bewertung: :) :) :) :) von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon mallory » 16.12.2009, 21:36

Was mich an der Inhaltsangabe wirklich stört ist die Beschreibung des Helden! Da ist ein Mann, der unbescholtene Menschen überfällt, ermordet, ausplündert, Sklaven nimmt...und die Heldin bewundert ihn, weil er zu seinen Männern gerecht ist?? Diese Konstellation finde ich mehr als haarsträubend und ich glaube, ich möchte kein Buch lesen, und wenn es noch so gut geschrieben ist, in dem der Held ein kalter, arroganter Sklavenhalter und die Heldin eine von ihren Trieben gesteuerte Sklavin ist :sad
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Beitragvon Lesefratz » 17.12.2009, 13:37

@ mallory:

Ja, das war auch der Grund, wieso ich den Helden nicht so prickelnd fand. Es geschieht dann später etwas in dem Buch, dass ihn in sich gehen lässt, allerdings war es mir ein bißchen zu mhmm, na ja... ich hätte mir seine Erschütterung und sein "in sich gehen" einfach intensiver gewünscht.
So kam es ein wenig abrupt und nicht sooo glaubwürdig rüber.

Bei der Heldin konnte ich ihr Verhalten eher verstehen, sie war eine Christin die unbedingt an Vergebung und das Gute am Menschen glauben wollte.
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Beitragvon Marina G. » 25.02.2010, 10:56

Meine Einschätzung:
Viviane, eine junge Frau, lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf vor der Küste von England. Sie führt den Haushalt und pflegt ihre kranke Mutter. Eines Tages wird ihr Dorf von Wikingern überfallen, es werden alle Häuser ausgeraubt und niedergebrannt. Ihre Familie wird getötet und eine handvoll Menschen überlebt und diese werden als Sklaven von den Wikingern verschleppt. Als sie immer wieder versucht zu fliehen, beginnt sich der Anführer Thoralf für sie zu interessieren, trotzdem will er die rothaarige Frau verkaufen, doch als sie wieder flieht, nimmt er sie mit nach Hause, wo er sie seiner Braut schenken will.

Obwohl Viviane diesen Mann eigentlich hassen müsste entwickelt sie Gefühle für ihn und auch er scheint sie zu begehren. Deshalb schmieden seine Familie und seine Braut Pläne, die Sklavin wieder los zu werden….


Ich habe schon lange keinen Wikingerroman mehr gelesen und war sehr gespannt auf das Buch. Zuerst möchte ich lobend erwähnen, dass die Autorin sehr viele interessante Details über das Leben der Wikinger in den Roman einfließen lässt, wobei es mir an manchen Stellen ein bissen viel vorkam. Vor allem der Überfall wird sehr brutal und grausam darstellt, was sicher realistischer ist, als es anderen Wikingerromanen dargestellt wird. Aber dies lässt den Held hart und brutal wirken und ich konnte deshalb nicht verstehen, wieso sich Viviane so schnell in den Mörder ihrer Eltern und ihres Verlobten verlieben kann. Aber am meisten hat mich gestört, dass der Held dann in der Mitte des Buches für über 100 Seiten auf Seefahrt ist und nicht mehr in dem Buch mitspielt, erst zum Schluss ist er wieder da. Wäre es kein Liebesroman, sondern ein rein historischer Roman, dann wäre das für in Ordnung, aber bei einem Liebesroman darf meiner Meinung nach der Held nicht so lagen fehlen.

Trotzdem bin ich gespannt auf die Geschichte von dem Bruder des Helden (Die Braut des Wikingers). Wenn jemand einen spannenden, aber etwas raueren Wikingerroman lesen will, der viele Inforationen über das Leben der Wikinger enthält, dann kann ich das Buch empfehlen, wenn man nach zärtlicher Romantik such, sollte man einen anderen Roman lesen.

Bewertung:
4 von 5 Punkten
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Beitragvon savannah » 25.02.2010, 19:55

ich mag ja auch Wikinger-Romane und bin immer traurig das die Auswahl so gering ist.

Also werde ich mir diesen mal besorgen :augen
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Beitragvon Frau Holle » 16.03.2010, 11:07

Bei dem Buch bin ich jetzt ca. bei Seite 110 und leider hat es mich bisher noch gar nicht angesprochen und kämpfe mich durch die Seiten, obwohl ich Wikingerromane liebe.... :cry:
Hoffentlich wirds noch besser.
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Beitragvon savannah » 16.03.2010, 20:58

Also ich habe ihn in einem Rutsch ausgelesen.

Mir hat er wirklich gut gefallen. Und über die plötzliche Anziehungskraft habe ich mir auch keine Gedanken gemacht (wo die Liebe hinfällt). Für mich läßt sich halt Anziehungskraft nicht immer mit Logik erklären und deshalb stört mich das wohl auch hier nicht.

Ich fand vor allem die Entwicklung von Ihr sehr gut. Wie sie sich mit den Widrigkeiten abgefunden hat und sich den neuen herausforderungen gestellt hat.

Also von mir gibt es

9 von 10 Punkten
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Beitragvon Frau Holle » 17.03.2010, 08:23

Habe den Roman gestern noch fertiggelesen.
Vom Hocker hat er mich nicht gerissen. Aber er war OK.
Gut hat mir allerdings gefallen, dass die einzelnen Kapiteln mit Überschrift waren.

Von mir gibts 3,5 von 5
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