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Ein Hauch von Sinnlichkeit
Elizabeth A. Michaels
Droemer Knaur 1999 Taschenbuch
Inhalt: 1820 in London: Weil sie seinen kleinen Sohn gerettet hat, möchte Adam Drake, Earl of Lancaster, der berühmten Forscherin Gabriella Spencer zum Dank eine größere Geldsumme überlassen, die sie empört abweist. Ihr Vater überredet schließlich den Earl und auch Gabriella, ihr eine Ballsaison zu ermöglichen, damit sie die Chance bekommt, den Mann fürs Leben zu finden.
Aufbauend auf dieser Ausgangssituation wird geschildert, wie Gabriella und Adam sich ineinander verlieben. Doch durch Adams tief verwurzeltes Misstrauen allen Menschen gegenüber kommt es immer wieder zum Streit. Schließlich wird Gabriella eher durch Zufall in eine Situation verwickelt, in der Adam ihr schließlich Hochverrat vorwirft, obwohl sie ihre Unschuld beteuert. Als er feststellen muss, dass er wider einmal Opfer seines Argwohns geworden ist, scheint es zu spät zu sein, denn Gabriella hat ihn verlassen und möchte ihr Herz nicht noch ein weiteres Mal in Gefahr bringen.
Meine Meinung: Selten habe ich eine Heldin erlebt, die mir so toll gefallen hat! Gabriella ist selbstbewusst, gebildet, neigt nicht zu den üblichen zimperlichen Anfällen von Regency-Heldinnen, sondern reagiert meist auf unerwartete Situationen angenehm gelassen und sie weiß genau, was und wen sie will.
Adam liebt seinen Sohn abgöttisch und beweist Gabriella so trotz widerholter Vertrauensbrüche, dass er zur Liebe fähig ist. Daher gibt sie die Hoffnung nicht auf.
Ein Großteil des Romans hat mich so begeistert, dass ich das Buch schon fast als Keeper eingestuft hatte. Leider kam dann eine Passage, die ich etwas zu süßlich fand. Als Adam und Gabriella sich ihre Liebe gestehen und beschließen zu heiraten, war es fast des Guten zu viel. Ständig fallen sie übereinander her, machen sich Liebeserklärungen und der gesunde Menschenverstand, den Gabriella bisher bewiesen hat, scheint sich im Nebel des Verlangens aufgelöst zu haben.
Zum Glück wird das Buch dann wieder spannend, als die Spionagegeschichte, die sich durch den Roman zieht, ihrem Höhepunkt entgegen geht.
Und selten habe ich einem Helden nach seiner verletzenden Entgleisung das Leiden der Trennung so gegönnt wie Adam! Erfreulicherweise dauert es bis zum Happy End dann auch einige Wochen und die Heldin fällt dem reumütigen Helden nicht gleich nach dem nächsten Kuss wieder in die Arme und ins Bett. Wirklich sehr schön!
Meine Wertung:
4,5 von 5