Candice Hern- Spiel und Verführung
Originaltitel: Lady be Bad
Verlag: Cora/ Historical
Erscheinungsdatum: Mai 2009
Genre: historischer Liebesroman
Spiel und Verführung (Cora Historical 257)
Candice Hern
Cora 2007 Taschenbuch 253 Seiten
Merry Widow Reihe:
1. Teil: Ein Gentleman und Liebhaber
2. Teil: Fremder und Geliebter
3. Teil: Spiel und Verfürung
4. Teil: (Kurzgeschichte in der Anthologie "It happened one Night" (From this moment on) über Wilhelmina.
Meine Bewertung: 172 von 5 Punkten
Klappentext
Sie soll sich einen Liebhaber nehmen? Dem frivolen Rat ihrer Freundinnen vom Club der Fröhlichen Witwen kann die schöne Grace wenig abgewinnen. Hat nicht ihr verstorbener Ehemann, der Bischof von London, stets jede Lust verdammt? Da wird ihre Tugendhaftigkeit jäh auf die Probe gestellt: John Grayston, Viscount Rochdale, beginnt sie zu umwerben – ausgerechnet Londons bekanntester Frauenheld! Vergeblich versucht Grace, ihm zu widerstehen, seine Küsse wecken einfach zu köstliche Gefühle in ihr. Was kann daran Verwerfliches sein? Verliebt lässt sie alle Vorsicht fahren – bis sie fürchten muss, dass John nur ein gemeines Spiel mit ihr treibt... Quelle: Cora
Meine Zusammenfassung:
Grace, ist zwar Mitglied der "Fröhlichen Witwen", kann jedoch schwer nachvollziehen, dass ihre Freundinnen beschlossen haben, sich alle einen Liebhaber zu nehmen, nachdem ihr Mann gestorben ist. So ein frivoles Verhalten kommt für sie nicht in Frage- denkt sie.
Daher hat sie für John, Viscount Rochdale lediglich Verachtung übrig, als er damit beginnt ihr nachzustellen. Womit sie nicht rechnet, ist, dass sie auf einen Kuss den er ihr in einem schwachen Moment raubt, so leidenschaftlich reagiert!
Sie hadert mit sich, hat ihr Ehemann, ein Mann der Kirche sie doch Zeit seines Lebens vor der leidenschaftlichen Natur der Frau gewarnt- sie kann jedoch nicht verhindern, dass sich ihre Wege immer wieder kreuzen.
John hat jedoch einen guten Grund für seine Werbung. Der Lebemann hat kurz zuvor mit einem anderen Adligen eine wie er meint todsichere Wette abgeschlossen, bei der es darum geht, Grace in sein Bett zu bekommen...
Meine Einschätzung
Dies ist nun der dritte Teil der "Merry Widow" Reihe um Grace, die in den beiden Vorgängerbänden eher eine frömmelnde und prüde Nebenfigur und wie ich zugeben muss, nicht unbedingt meine "Lieblingswitwe" war.
In diesem Roman jedoch erfährt man den Grund für ihr Verhalten und dieser wird so plausibel erklärt, dass man Grace´s "Schwäche" bald versteht.
Zudem hat die Autorin in diesem Buch auch sehr viel Wert darauf gelegt, das Innenleben ihrer beiden Hauptfiguren sehr genau zu beschreiben, so dass ich Grace nun im Nachhinein fast am liebsten von allen "fröhlichen Witwen" mag, womit ich im Vorfeld nie gerechnet hätte.
Man erfährt in diesem Band auch, wie viel ihr an dem von den "Merry Widows" ins Leben gerufenen Witwen und Waisenprojekt liegt und wird als Leser nebenbei mit vielen weiteren guten Eigenschaften ihrer Person konfrontiert.
Auch die übrigen Witwen haben wieder einigen Anteil in diesem Band über Grace und besonders Wilhelmina steht ihrer Freundin immer wieder mit Rat und Tat zur Seite.
Die Autorin bedient sich wie in den Vorgängerromanen eines sehr guten, flüssigen Schreibstils und auch die deutsche Übersetzung fand ich sehr gelungen.
Soviel zu den Pluspunkten des Romans.
Ein paar negative Dinge möchte ich dennoch anmerken, auch wenn ich diesen Roman auf unserer Happy End Bücher Seite als monatlichen Lesetipp vorgeschlagen habe.
Ich liebe in der Regel Romane, in denen das Gefühlsleben der Hauptfiguren etwas ausführlicher beschrieben wird, genauso möchte ich auch ihre Gedanken erfahren, um sich so vertrauter mit den Figuren machen und mit ihnen mitlachen und mitleiden zu können. In diesem Fall hat es die Autorin meiner Meinung nach ein wenig übertrieben damit. Im letzten Drittel des Buches nervte mich Johns innerliche Selbstkasteiung irgendwann nur noch, zumal er ja trotz seiner Skrupel nicht den Mut hatte, sich Grace anzuvertrauen als es wichtig gewesen wäre. (Worum es geht, lest lieber selbst nach, ich will hier nicht unbedingt spoilern. ;-) )
Obwohl ich ein Herz für schurkische Helden habe, lässt Candice Hern John einfach zu lange manipulativ agieren, so dass man ihn nicht unbedingt als Sympathieträger in sein Herz schließen wird.
Das ist aber auch schon alles an Kritikpunkten, die eine 5.0 Bewertung verhindert haben. Da der Gesamteindruck des Romans jedoch ansonsten sehr gut war und ich Grace und die fröhlichen Witwen einfach sehr mag, möchte ich trotzdem eine 4.5 geben.