Brenda Joyce- Verführt auf dem Maskenball

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Brenda Joyce- Verführt auf dem Maskenball

Beitragvon Lesefratz » 06.10.2009, 20:03

Brenda Joyce- Verführt auf dem Maskenball
Verlag: Cora/Historical Gold Extra/400 Seiten
Erscheinungsdatum: 09/09
Originaltitel: The Masquerade
Genre: historischer Liebesroman

Bild
Verführt auf dem Maskenball (Historical Gold Extra 54)
Cora 2009 Taschenbuch

Anmerkung: Gehört zur DeWarenne Reihe der Autorin!

Klappentext: (quelle/cora)
Irland 1812: Seit Jahren ist Lizzie heimlich in den skandalumwitterten Tyrell de Warenne verliebt. Jede Nacht träumt sie von diesem Mann, der so gefährlich, so unerreichbar wirkt. Aber wie soll eine unerfahrene junge Dame wie sie einen echten Frauenhelden für sich gewinnen? Lizzies einzige Hoffnung ist der Maskenball im fernen London, auf dem sie Tyrell zu erobern hofft. Tatsächlich kommt es im Rausch der Ballnacht zum lang ersehnten, leidenschaftlichen Kuss. Doch Lizzie hat die Rechung ohne ihre Schwester Anne gemacht: die hat seit jeher eine Schwäche für hinreißend attraktive Männer wie Tyrell – und verfügt über die Waffen einer Frau …

Meine Zusammenfassung:

Seit ihr als kleines Mädchen vom adligen Nachbarssohn Tyrell de Warenne, das Leben gerettet wurde, ist es um die kleine, etwas pummelige Lizzie geschehen.
Sie verliebt sich rettungslos in den etwas älteren Tyrell.
Das ändert sich auch all die Jahre nicht; ihre Schwärmerei amüsiert ihre Familie zunächst, doch irgendwann spüren sie, dass es mehr als nur kindliche Schwärmerei für Lizzie ist.

Als Lizzie eines Tages fast unter eine Pferdekutsche gerät, scheint es ein
Zeichen zu sein, dass wieder einmal Tyrell zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und sie in letzter Sekunde wegziehen kann.
Doch dieses Mal sieht er mehr in ihr, als das kleine Mädchen von
damals. Er flirtet und Lizzies Herz schlägt lichterloh.
Auf einem Maskenball der Tyrells treffen sie sich wieder und Tyrell verabredet sich mit ihr zu einer späteren Stunde im Garten.
Doch Lizzies schöne Schwester Anne bittet sie unverhofft, die Kleidung mit ihr zu tauschen, da Annes Kleid beschmutzt ist. Lizzie soll dafür nach Hause fahren.
Zwar würde sie sich gerne mit Tyrell treffen, jedoch bringt sie es nicht übers Herz ihrer Schwester die Bitte abzuschlagen und willigt ein.

Einige Wochen später hängt Annes Himmel zunächst voller Geigen, als ein junger, gutaussehender Gentleman um ihre Hand anhält. Doch nach ihrer Einwilligung ihn zu heiraten, wird sie immer verschlossener und stiller. Als sie sich schließlich Lizzie anvertraut, glaubt diese ihren Ohren nicht trauen zu können.
Anne ist schwanger und zwar nicht von ihrem Zukünftigen!
Doch wer der Vater ihres noch ungeborenen Kindes ist, will sie nicht preisgeben.

Lizzie, die gute Seele hat aber einen guten Plan um die Familie vor der
drohenden Katastrophe und gesellschaftlichen Ächtung zu schützen. Sie reist zusammen mit Anne zu ihrer Tante aufs Land. Dort soll Anne dann niederkommen und das Kind nach der Geburt den Nonnen geben.
Als es soweit ist, kann sich Lizzie jedoch nicht von ihrem Neffen trennen und entwickelt selbst mütterliche Gefühle für den Jungen. Es bleibt ihr kein anderer Ausweg, als ihren Eltern und der restlichen Welt vorzumachen, dass sie die Mutter des Kindes wäre.

Die Empörung im "ton" schlägt hohe Wellen, doch da Lizzie ein
freundliches Wesen hat, scheint nach einer Weile alles im Lot zu sein, außer, dass sie wahrscheinlich; Dank ihres Rufes, auf ewig unverheiratet bleiben wird.
Doch dann kommt der Stein ins Rollen, als sich Tyrells und Lizzies Wege erneut kreuzen und er vom entrüsteten Vater von Lizzie aufgefordert wird, die Mutter des Kindes endlich zu ehelichen. Tyrell ist wie vor den Kopf gestoßen und glaubt verständlicherweise, dass Lizzie ein übles Spiel mit ihm spielen will...

Meine Einschätzung:

Eigentlich wollte ich nach dem Band über Devlin nie wieder ein Teil der deWarenne Serie von Brenda Joyce anfassen, da ich die Männer dieser Roman-Familienlinie einfach zu dominant und eher unsympathisch finde.
Kurz gesagt- Brenda Joyces Romanhelden sind eigentlich typische 80er Jahre Liebesromanhelden und muten den weiblichen Akteuren sehr viel zu. Das ist mit Verlaub nicht jedermanns Geschmack.

Doch im Nachhinein bin ich froh, doch zugegriffen zu haben, denn meine geringen Erwartungen die ich im Vorfeld an dieses Buch hatte wurden weit übertroffen!
Mehr noch, das Buch ist ein echter Pageturner!
Zwar ist Tyrell auch nicht unbedingt ein Sympathieträger und seine seltsamen Anwandlungen der gutmütigen und liebenswerten Lizzie gegenüber, sind nicht immer vom Leser nachzuvollziehen, doch dafür ist die Story unheimlich gut geschrieben und unterhält.

Sei es durch Namensähnlichkeiten oder auch durch bestimmte Aktionen der Nebenfiguren, immer wieder wird man als aufmerksamer Leser auf Dinge stoßen, die an Jane Austens "Stolz und Vorurteil" erinnern.
So zum Beispiel ähnelt Lizzies Mutter charakterlich fatal der hyperaktiven,
nervösen Mrs. Bennet und genau wie in Jane Austens Roman, ist diese ebenfalls fest entschlossen ihre drei Töchter möglichst gewinnbringend zu verheiraten.
Auch Lizzies Vater ähnelt vom Verhalten der Romanvorlage von Jane Austen sehr.
Allerdings hat Brenda Joyces Story ansonsten nicht viel gemein mit "Stolz und Vorurteil und erzählt stattdessen eine andere, mitreißende Liebesgeschichte.

Lizzie ist zwar eigentlich zu gut um wahr zu sein und stellt sich meiner Meinung nach manches Mal durch ihre Verschwiegenheit und Gutmütigkeit selbst ein Bein, jedoch ist sie nicht naiv. Sie weiß immer genau, welche Konsequenzen ihr Handeln haben wird und steht die Sache mit dem Kind ihrer Schwester trotzdem sehr mutig durch.
Lobenswert fand ich es, dass Brenda Joyce sich für eine eher durchschnittlich aussehende Heldin entschieden hat, die mit kleinen Figurproblemen zu kämpfen hat und dennoch die Männerherzen erobert.
Allerdings ist sie in den Augen des Helden eigentlich von Beginn an eine schöne Frau, was die Autorin gut und glaubhaft umgesetzt hat.

Die Liebeszenen sind gewohnt sexy und prickelnd und da mich das Buch von Anfang bis Ende begeistert hat, vergebe ich trotz des Helden der meiner Meinung nach zu zögerlich ist, trotzdem eine Höchstbewertung.

Fazit: Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Meine Bewertung: :D :D :D :D :D von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon mallory » 06.10.2009, 20:09

Die Inhaltsangabe erinnert mich stark an Katherine Sutcliffes "Meine einzige Liebe"!
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Beitragvon Jenny » 07.10.2009, 05:26

mallory hat geschrieben:Die Inhaltsangabe erinnert mich stark an Katherine Sutcliffes "Meine einzige Liebe"!


Genau. Das hab ich beim Durchlesen auch gedacht :cool:
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen
(Peter Ustinov)
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Beitragvon Liluv » 07.10.2009, 12:32

Hmm, ich war ja neugierig wie das Buch hier so ankommt, weil ich es so grauenhaft fand (sorry).

Genau die Sachen, die Lesefratz beschrieben hat (dominanter unsympathischer Held, too stupid to live Heldin etc.) haben mir das Leseerlebnis gründlich vermiest. Dabei hatte ich mich so auf den Roman gefreut, weil ich die Krimi-Reihe um Francesca Cahill von der Autorin recht gelungen finde.
Leider konnte ich in diesem Buch beiden Charakteren irgendwann nix mehr abgewinnen, obwohl der plot genau nach meinem Geschmack ist. :sad

Also von mir gibt´s höchstens 2/5 (2 weil ich das Buch trotz aller Skepsis doch durchgelesen hab).

Wenn jemand das Buch haben will- ich tret´s gerne ab.
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Beitragvon Toffifee » 07.10.2009, 13:11

Mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen und habe daher zum Schluss die Seiten überblättert :-/

Die Charakteren waren schlecht und langweilig und die Geschichte war so vorhersehbar. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Heldin sich als Mutter des Kindes ausgibt...
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Beitragvon mallory » 07.10.2009, 14:12

Liluv, wenn dir der Plot gefällt, dann kann ich dir o.g. Buch von Katherine Sutcliffe sehr empfehlen. Ich glaube, ich habe hier auch mal eine Rezi dazu geschrieben.
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Beitragvon Liluv » 07.10.2009, 17:25

Danke für den Tip mallory

Ich hab gerade mal den Inhalt durchgelesen und das klingt ja wirklich fast identisch :shock:

Leider hat mir das Joyce Buch diese Geschichten jetzt erstmal ein bisschen vermiest. Ich muss da etwas Abstand haben, bevor ich nochmal diesen plot lese. Aber ich hab´s notiert. Für später. :D
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Beitragvon blackraven » 07.10.2009, 17:29

Liegt auf meinem SUB :D
Bei Tipfehlern und Unverstendlichkeiten fragen sie ihren Duden oder Sprachforscher. Bild
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Beitragvon mantacabrio » 07.10.2009, 19:57

Ich habe spontan angefangen es heute zu lesen, auch wenn ich die Reihe nicht nacheinander lese, ich glaube das muss man hier auch nicht. ;)
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Beitragvon mantacabrio » 08.10.2009, 14:40

So, habe fertig!

Und ich muss sagen - hat mir sehr gut gefallen. Konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich durch war.
Ok, ich mag die Schreibweise von B.Joyce nicht besonders, es ist so ein monotes Erzählen, fast immer nur aus der Sicht der Heldin (daher 0,5 Punkte Abzug). Aber hier ging es eigentlich, schlimm fand ich die Romane über FrancescaCahill, die waren ganz furchtbar.
Ich mag auch, wenn die Helden ein wenig dominant sind. Auch wenn hier keine kriminälle Handlung oder sonst irgend ein spannender Aspekt eingebaut wurde, hat mich das Buch gefesselt bis zum Ende.
Die Art der Heldin war ein wenig zu übertrieben, dieses ewige "Schmachten" ist zu dick aufgetragen (auch 0,5 Punkte Abzug), aber irgendwie passte es einfach zum Gesamtbild.

Von mir gute
4 von 5 Punkten

Und jetzt warte ich mit Spannung auf die Geschichte von Rex und Blanche
;) Jaaa!

Aber zuerst kommen Sean und Eleonor, und dann Cliff und dann erst Rex und Blanche.

Ich werde nächte Woche Frau Steinhage mal fragen, ob die auch alle übersetzt werden.
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Beitragvon leia » 16.11.2009, 07:49

Es ist alles richtig, was Ihr hier schreibt.
Aber wenn frau Lust auf einen "Schmachtfetzen" hat (und ich hatte gerade große Lust), dann ist "Verführung auf dem Maskenball" gerade richtig. Ich habe sogar ein paar klitzekleine Tränen der Rührung vergossen, als Lizzie ihren kleinen Sohn nach der Trennung wiedergesehen hat. :wein
Und ich bin unheimlich froh, daß bei Cora ein Happy-End garantiert ist ;)
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Beitragvon Angel » 16.11.2009, 16:19

Ich mag ja Bücher, welche Ähnlichkeit mit Stolz und Vorurteil haben, total gerne! :P Und dominante Helden immer ;) Kommt auf meinen WZ!
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Beitragvon Locke » 16.11.2009, 16:32

Ja ich bin auch neugierig geworden.
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Beitragvon mantacabrio » 16.11.2009, 17:16

Und ich freue mich, denn bald kommt der nächste De Warenne Bruder dran. ;)
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Beitragvon Liluv » 16.11.2009, 17:34

Hmm, komisch. Dann bin ich wohl die Einzige, die das Buch überhaupt nicht ertragen konnte.

Tja, Geschmäcker usw.
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Beitragvon Lesefratz » 16.11.2009, 17:56

@ Liluv:

Mach Dir nichts daraus, normalerweise mag ich die Historicals von Brenda Joyce auch nicht so, da ich die Helden meist ganz schrecklich finde, aber dieses Buch hat mir seltsamerweise richtig gut gefallen.
Klasse finde ich aber die Romane der Autorin wie "Kates Geheimnis". Das Buch konnte ich nicht aus der Hand legen...
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Beitragvon elfenkind » 18.04.2010, 22:15

Ich mochte das Buch. Es hat mich richtig gefesselt, und ich konnte es nicht aus der Hand legen.

Die Heldin ist keine Superschönheit, schüchtern und zurückhaltend. Das gefiel mir. Sie hat ihre Entscheidungen gefällt und war sich der Konsequenzen bewußt. Manche ihrer Aktionen konnte ich nicht sofort nachvollziehen, aber ich fand nicht, dass sie too stupid to live war. Auch Tyrell fand ich nicht soo unsympathisch.

Die Geschichte beschreibt einen schönen, breiten Bogen. Das war mein erster de-Warenne und mein erster Brenda Joyce. Ich war gefesselt und freue mich schon auf den nächsten de-Warenne-Teil.

Von mir gibts volle 5 von 5 Punkten.
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Beitragvon Marina G. » 27.07.2010, 23:42

Seit langer Zeit lese ich mal wieder einen Roman von Brenda Joyce. Bis jetzt überzeugt mich das Buch, aber ich bin erst am Anfang!
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