Kat Martin- Mein feuriges Herz

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Kat Martin- Mein feuriges Herz

Beitragvon Lesefratz » 14.02.2010, 16:53

Kat Martin- Mein feuriges Herz
Verlag: Cora Verlag/Historical Gold Band 219
Erscheinungsdatum: 02/10
Originaltitel: Heart of Fire
Genre: historischer Liebesroman

Klappentext: (quelle:cora)
Coralee stürzt in einen Strudel der Leidenschaft, als sie Grayson Forsythe, Earl of Tremaine, kennen lernt. Denn der verführerische Frauenheld ist ihr
Hauptverdächtiger auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester. Um ihn heimlich auszuspionieren, schleust Coralee sich als angebliche Verwandte auf seinem herrschaftlichen Landsitz ein. Daher kommt sie ihm so nah, dass sie ohne es zu wollen bald selbst seinem sinnlichen Charme erliegt! Und statt ihre Ermittlungen weiterzuverfolgen, ersehnt sie plötzlich nur noch eins: Er soll sie feurig küssen, wie seine herausfordernd heißen Blicke es versprechen...

Meine Zusammenfassung:

Als Coralee Whitmores Schwester tot aus einem Fluss gezogen wird, glaubt die Gesellschaft gleich an Selbstmord, denn die Unglückliche hatte zuvor einem unehelichem Kind das Leben geschenkt.
Doch wer war der Vater des Kindes und war Coralees lebenslustige Schwester tatsächlich in der Lage sich und auch das Neugeborene zu töten?
Coralee kann das nicht glauben. Die energische Tochter eines Viscounts und Mitarbeiterin einer Frauenzeitschrift will unbedingt die näheren Umstände und Hintergründe des plötzlichen Todes ihrer Schwester untersuchen.
Einer ihrer Hauptverdächtigen ist Grayson Forsythe, der verwitwete Earl of Tremaine, der zusammen mit seinem verheirateten Bruder Charles auf einem Landsitz ganz in der Nähe des Avon Rivers, in dem einige Jahre zuvor auch schon seine Ehefrau unter mysteriösen Umständen ertrank, lebt.

Coralee gibt sich als entfernte, verlassene und mittellose Verwandte des Earls aus und es gelingt ihr mit dieser Täuschung tatsächlich den Earl zu erweichen, so dass er sie für einige Zeit auf Tremaine Castle wohnen lässt.
Coralee beginnt unmittelbar nach ihrem Eintreffen mit ihren Nachforschungen- selbst im Dorf munkelt man mittlerweile, dass ihre verstorbene Schwester ein Verhältnis mit einem der auf Tremaine Castle lebenden Männer gehabt haben soll.

Obwohl sie Grayson verdächtigt, kann sie sich jedoch nicht ganz vor seinem männlichen Charme wappnen, denn unter seiner rauen Schale scheint Grayson ein Herz aus Gold zu haben und dennoch zeigt jemand Interesse daran Coralee zum Schweigen zu bringen- es wird ein Mordanschlag auf sie verübt. Ist ihre
Maskerade also nun aufgeflogen und kann sie das Rätsel um den Tod ihrer Schwester trotzdem aufklären?

Meine Einschätzung:

Der zweite Teil der "Heart" Reihe handelt nun über Coralee, der besten Freundin der Protagonistin aus Teil 1, Krista, die auf ihre gewohnt sehr entschlossene Art ans Werk geht, um den Mörder ihrer Schwester zu stellen.
Auch Krista und ihr frischgebackener Ehemann, Leif finden als Nebenfiguren nochmals Erwähnung und Kat Martin deutet am Ende dieses Romans auch schon eine weitere sich anbahnende Beziehung zwischen Thor, Leifs Bruder und Coralees Nachfolgerin in Kristas Zeitungsverlag an.

Kat Martin baut in "Mein feuriges Herz" einen sehr spannenden Krimiplot in die Story mit ein, der sehr undurchsichtig gestrickt ist und mir sehr gut gefallen hat.
Die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen dem geheimnisvollen Witwer Grayson, der einige Jahre zuvor in Indien beim britischen Militär war und der burschikosen Coralee beginnt zunächst richtig interessant.
Ihre Dialoge sprühen vor Witz und Sarkasmus- besonders amüsant und erwähnenswert ist da auch die Szene, als Coralee das Zimmer des Hausherren nach Beweisen durchsucht und natürlich erwischt wird.
Ab diesem Zeitpunkt jedoch gab es einige schriftstellerische Ergüsse der
Autorin, die mich ein wenig stutzig machten.

Zum einen gilt Coralee als eine besonders intelligente Frau, die sogar mehrere Sprachen beherrscht. Warum jedoch, frage ich mich, ist von ihrer Intelligenz nicht mehr viel zu entdecken, als sie in Tremaine Castle einzieht?

Zunächst gibt sie sich als entfernte, angeheiratete Cousine Graysons aus, die von ihrem Mann verlassen wurde.
Obwohl Grayson ihr Hauptverdächtiger Nummer 1 ist und sie befürchtet, dass er der Mörder ihrer Schwester ist, fühlt sie sich sogleich sexuell von ihm angezogen und begibt sich in das Haus und in die Hand eines vermutlichen Mörders, anstatt lieber mit einem befreundeten Detektiv zusammenzuarbeiten?

Außerdem vergisst sie immer wieder ihre vorgebliche Rolle, nämlich die als unbedarfte Frau vom Land, spricht stattdessen mit einem Verwandten Graysons fließendes Französisch, schaut sich in der Bibliothek Bücher in griechischer Sprache an und lässt sich natürlich dabei auch prompt vom Helden erwischen.

Ihr größte Fauxpas ist jedoch, dass sie, obwohl ihr Leben in Gefahr ist, nach einem Streit mit Grayson bei Nacht und Nebel allein mit der Kutsche nach London fährt, um sich bei ihrer Freundin Krista auszuweinen.
Zu einem Zeitpunkt, als sie von Graysons Unschuld überzeugt ist und sie sich ihm hingibt, belauscht sie kurze Zeit später ein sehr wichtiges Gespräch, dass den Mörder eventuell überführen könnte. Aber erzählt sie Grayson davon? Natürlich nicht. ;-)
Stattdessen belügt sie den armen Earl auch noch während ihrer ersten
Liebesnacht, als er entdeckt, dass sie noch Jungfrau ist, obwohl sie doch
eigentlich eine verheiratete Frau mit Erfahrung sein sollte.

Aber so richtig leid tun konnte mir Grayson auch nicht, denn obwohl er durchaus ein interessanter männlicher Liebesromanheld ist, hat er auch einige seltsame Gedankengänge, für die ich ihn sehr gerne ab und an imaginär kräftig geschüttelt hätte.
Genau wie auch Coralee, sehr naiv an ihre Untersuchungen herangeht, ist auch Grayson scheinbar geistig umnachtet, als er sie, obwohl er von Beginn an ahnt, dass Coralee nicht die ist, die sie vorgibt zu sein, in sein Haus einlädt, in der auch seine Familie lebt. Sie hätte schlimmstenfalls ja auch eine Kriminelle sein können!

Obwohl er Coralee immer wieder erwischt wie sie im Haus "herumschnüffelt", ist ihm nach den ersten sexuellen Regungen seinerseits plötzlich klar, dass Coralee nichts Schlimmes im Schilde führt- Beweise dafür hat er natürlich nicht, außer dass er sie über alles begehrt. ;-)
Irgendwann scheint er ihre Geschichte von der armen alleingelassenen Cousine doch zu glauben, bzw. sie passt ihm sehr gut in den Kram, da er Coralee unbedingt verführen und zu seiner Mätresse machen will. Schließlich braucht sie ja einen neuen Beschützer, nachdem sich sein Cousin angeblich aus dem Staub gemacht hat! Klingt recht fürsorglich, doch eine Heirat käme für ihn niemals in
Frage, da Coralee ihm zwar sexuell wahnsinnig anziehend erscheint und er auch ihr gutes Herz zu schätzen weiß, er sie aber für zu ungebildet hält, als dass sie ihm eine gute Gattin sein könnte.
Ja, diese Gedankengänge seinerseits fand ich dann doch ein wenig kleinkariert und schäbig; dabei waren sich Held und Heldin doch intelligenztechnisch ebenbürtig. ;-)

Warum habe ich diesem Roman dennoch eine 4.0 Bewertung gegeben?
Die Autorin hat einen unterhaltsamen, spannenden historischen Liebesroman abgeliefert, den ich trotz aller Klischees und Makel nicht zur Seite legen konnte.
Der Roman funktioniert wie eine Telenovela, immer wieder geschieht etwas Unerwartetes, so dass man ihn nicht weglegen mag und auch für Freunde prickelnder Liebeszenen wird hier gesorgt. Sie sind typisch für die Autorin sehr sexy geraten.
Nur eine Formulierung während einer Liebeszene hat mich ein wenig amüsiert. Das ist vom Schaft des Helden die Rede, der sich zuckend an den Schoss der Heldin presste. (Seite 96).
:roll: :lol:

Meine Bewertung: :) :) :) :) von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon mallory » 14.02.2010, 17:41

Diese Rezi habe ich jetzt verlinkt, die andere bitte wieder löschen!
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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Beitragvon Loewenzahn » 15.02.2010, 11:45

Irgendwie hatte ich beim lesen wohl den inneren Kritiker ausgeschaltet ;) . Habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten gefühlt und den Krimi-Anteil fand ich sehr gelungen, gut und logisch gelöst.

Mit gefallen in der Heart-to-Heart-Trilogie die Frauen-Charaktere sehr gut, weil sie zwar noch im Rollenbild der damaligen Zeit verankert sind, aber auch schon erste Emanzipationserscheinungen zeigen.

Der zuckende Schaft fällt mir schon gar nicht mehr auf, so oft wie ich von dem lese :lol:

Meine Lieblingsstelle befindet sich auf Seite 199:

In einem smaragdgrünen, schulterfreien Seidenkleid, das Einblicke auf ihren Busansatz gewährte, ...



Ich frage mich die ganze Zeit Tippfehler oder Übersetzungsfehler ;) :hihi
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Beitragvon mantacabrio » 15.02.2010, 12:07

Das werde ich mir heute mal vornehmen, wenn ich in der Ballettschule warten muss. Den Cynster habe ich jetzt fertig. Wegen dem Fehler könnte ich ja mal nachfragen. :versteck
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Beitragvon mantacabrio » 16.02.2010, 21:28

So, ich habe das Buch heute im Büro zu Ende gelesen und fand es gut, sehr gut sogar. Es war als ob ich wieder in die 90-ger abgetaucht bin und einen schönen typischen LiRo gelesen habe mit einer spannenden Krimi-Handlung und Helden, die mir sympatisch sind. Den Plot gab es ja schon unendlich oft, aber ich habe das Buch einfach vorbehaltlos und ohne Kritik genossen. Die Krimi Handlung war ganz leicht durchsichtig aber ich habe trotdem nicht ganz richtig geraten. ;)

Für mich ein schöner, typischen Liro und da ich die Autorin sehr gerne mag, gibt es von mir

5 von 5 Punkten.
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Beitragvon Lesefratz » 20.02.2010, 18:20

@ Löwenzahn:

Busansatz ist gut! :lol:

Ich ärgere mich manchmal selbst über meine Pingeligkeit, seltsamerweise ist es auch nicht immer, es kommt halt auf den Roman als solches an. Ich fand die Liebeszenen insgesamt etwas schwülstig/schmalzig formuliert, obwohl sie sexy waren und bei Autoren, die so lange dabei sind, wie Kat Martin nehme ich Logikfehler etwas ernster, als bei Autorenneulingen.
Aber gut zu lesen war er auf jeden Fall.

@mantacabrio:

Ja stimmt, vielleicht war es das, was ich so toll an dem Roman fand, das 90er Jahre Romance-Feeling. :)
Irgendwie muß ja schon was dran sein. Ich hänge doch mehr an den "alten Autorinnen" als an den ganz Neuen, sieht man mal von einer Handvoll im Historischen LR Bereich ab.
Die "Schreibe" ist irgendwie anders. *ggg*
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Beitragvon elfenkind » 25.05.2010, 22:11

Ich fand den Roman auch sehr gut. Besonders nach diesem - meiner Meinung nach - sehr mäßigen 1. Teil hat mich diese Geschichte hier überrascht. Sie war spannend. Immerwieder gab es eine neue Wendung, oder eine neue Person wurde eingeführt.

Von mir gibts 5 von 5 Punkten.

Den Busansatz habe ich überlesen. Super :lol:
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Beitragvon mantacabrio » 26.05.2010, 10:20

Das mit dem Busansatz habe ich irgendwie auch überlesen, aber ich meine mich zu erinnern, dass im letzten Quinn (dem Duke) mir auch so einige Druckfehler aufgefallen sind, und das muss schon was heißen, so dass ich schon versucht war an CORA zu schreiben, bin aber noch nicht dazu gekommen. :abklatsch
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Beitragvon Marina G. » 19.06.2010, 12:11

Mit ähnlichen Titel gibts den Roman auch bei Mira:

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Re: Kat Martin- Mein feuriges Herz

Beitragvon Locke » 18.06.2011, 20:53

Den mochte ich am meisten von den dreien aus der Reihe :augen
5 von 5 Punkten
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