Ekstase der Liebe.Eloisa James und Dorothee Schwarz
Ullstein Tb 2001 Taschenbuch 495 Seiten
Inhalt:Die naive und reizende Debütantin Charlotte verliert auf einem Londoner Hurenball ihre Unschuld an den geheimnisvollen, sinnlichen Alex Foakes, den zukünftigen Lord von Sheffield. Niemand außer ihrer Mutter weis, das sie ruiniert ist, dennoch heiratet sie nicht sofort, sondern lässt sich ungerührt umwerben. Als Alex nach 3 Jahren nach England zurückkehrt, erkennt er Charlotte nicht wieder und glaubt, sie verwechsele ihn mit seinem Zwillingsbruder. Doch wahre Leidenschaft lässt sich nicht täuschen ...
Quelle: Ullstein
Meine Meinung:Selten hat mich ein Regency so zwiespältig zurückgelassen.
Die Story an sich ist nicht unbedingt außergewöhnlich, aber sehr interessant und vor allem sehr ausführlich erzählt. Die Handlung zieht sich über mehrere Jahre und vor allem die Figur der Charlotte wird sehr intensiv und detailliert beschrieben. Sie trägt den Roman, weil sie einerseits eine typische Regencyheldin ist, aber auch tough, später abgeklärt und kämpferisch.
Eher ungewöhnlich an diesem Roman ist, das die Frauen teilweise kein Blatt vor dem Mund nehmen. Zwar wird auf Etikette geachtet und auf den guten Ruf, aber es werden auch deutliche Worte gesprochen, wenn es um die Untreue von Ehegatten geht oder um die Aufklärung vor der Ehe.
Zu hadern hatte ich eindeutig mit Alex. Phasenweise ist er ein richtig netter, gutaussehender und sexy Bursche und dann wandelt er sich in einen sturen, hohlköpfigen und begriffsstutzigen Idioten, dem man am liebsten rechts und links eine Ohrfeige verpassen würde, so wie er Charlotte behandelt.
Es ist das übliche Nicht-Aussprechen bzw. nicht aussprechen lassen von Missverständnissen und Gedanken, die die Partnerschaft der beiden auf die Probe stellt und beinahe scheitern lässt.
Diese beiden Dinge, störrischer Held und unausgesprochene Probleme hätten mir den Roman beinahe vermiest, wenn da nicht der Stil gewesen wäre. Der ist bildhaft und flüssig, die Charaktere sind allesamt einfach interessant und facettenreich.
Mein Fazit: den Roman sollte man aus dem Regal ziehen, wenn man gegenüber dem Helden seeeehr nachsichtig sein kann und eine gut erzählte Geschichte zu schätzen weis.
Meine Wertung:7 von 10
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.