Elizabeth Hoyt- Verbotene Sehnsucht

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Elizabeth Hoyt- Verbotene Sehnsucht

Beitragvon Lesefratz » 03.12.2010, 15:25

Elizabeth Hoyt- Verbotene Sehnsucht
Verlag: Cora/Historical Special Band 38
Originaltitel: To taste Temptation
Erscheinungsdatum: 12/10
Genre: historischer Liebesroman

Klappentext: (quelle:cora)

Wild und ungezähmt… Der Amerikaner Samuel Hartley wirkt bei Mrs. Conrads Londoner Teegesellschaft so fehl am Platz wie ein Jaguar inmitten von Hauskatzen. Fasziniert kann Lady Emeline nicht Nein sagen, als er sie spontan bittet, seine Schwester in die Gesellschaft einzuführen. Denn gegen jede Vernunft fühlt sie sich magisch von Samuel angezogen. Und heimlich sehnt sie sich bald nur noch nach einem: dass er endlich ihre Leidenschaft entfesselt!
Doch als sie schon glaubt, dass Samuel ihre Gefühle erwidert, erfährt Emeline den wahren Grund für seine Englandreise. Will er sie nur erobern, um eine alte Rechnung zu begleichen?

Meine Zusammenfassung:


Samuel Hartley, ehemals Mitglied der 28.Kompanie, die in den Kolonien erbittert gegen Franzosen und Indianer gekämpft hat, reist mit seiner jüngeren Schwester Rebecca nach England, denn eines lässt ihm seit damals keine Ruhe mehr- er befürchtet, seine Kameraden wurden vor dem entscheidenden Gefecht an die Franzosen verraten und so will der albtraumgeplagte Sam Licht ins Dunkel bringen, in dem er die wenigen Überlebenden von damals befragt.

Er wendet sich zunächst an Lady Emeline Gordon, deren Bruder Reynaud zusammen mit ihm in der 28. Kompanie kämpfte und dort auf grausame Art und Weise ums Leben kam.
Emeline soll Sams Schwester Rebecca Unterricht in Sachen Benimm und Tanz geben, da sie in die Gesellschaft eingeführt werden soll.
Zunächst gibt sich Emeline recht widerborstig- schließlich ist sie eine Adlige und Sam nur ein bürgerlicher Emporkömmling, der es nur seinem ausgeprägten Geschäftsinn zu verdanken hat, zu Vermögen gekommen zu sein, doch als sie erfährt, dass Reynaud und er sich kannten, gibt sie nach.
Sam gibt Emeline viele Rätsel auf- so kleidet er sich äußerst unmodern, was ihr ein stetes Ärgernis ist und zudem bringt er sie immer wieder aus der Fassung mit seinem ungeschliffenen Benehmen. Und dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Wie kann das sein?
Währenddessen macht Samuel einen weiteren ehemaligen Soldaten ausfindig, doch zu seiner Verwunderung muss er feststellen, dass es Emelines Verlobter ist…

Meine Einschätzung:

Verbotene Sehnsucht ist der erste Teil einer neuen Serie der Autorin in der es um vier ehemalige Soldaten, die einst in den Kolonien kämpften, geht. Alle vier haben seitdem viele seelische Qualen durchleiden müssen, denn ihre Kompanie wurde verraten und anschließend von den Franzosen und Indianern regelrecht niedergemetzelt. Dies ist die Geschichte über Samuel Hartley, einem Bürgerlichen, der im Verdacht steht, seine Kameraden während des Überfalls schmählich im Stich gelassen zu haben und der selbst nicht genau weiß, ob er feige oder mutig gehandelt hat, als er mit einem Messer verwundet los lief um Verstärkung zu erbitten.
Als Sam Emeline trifft, ist er sofort gebannt von ihrer Schönheit und ihrem forschen Auftreten. Obwohl ihm eigentlich klar ist, dass sie beide Welten trennen- sie ist die Tochter eines Earls und er ein zwar reicher aber bürgerlicher Geschäftsmann, kann er nicht davon ablassen sie immer wieder zu küssen, auch wenn sie sich jedes Mal vorher dagegen zur Wehr setzt. ;-)
Selbst als er erfährt, dass Emeline verlobt ist, geht sie ihm nicht mehr aus dem Sinn.

Während Sam ein charismatischer und erfrischend offener Romanheld ist, den ich sogleich in mein Leserherz geschlossen habe, wurde ich dagegen mit Emeline nur bedingt warm.
Viele Rezensenten in den USA bemängelten ihren Charakter, hielten sie lediglich für snobistisch, distanziert und kühl, doch obwohl sie sicherlich diese Eigenschaften verkörpert, hat es eigentlich einen anderen Grund, wieso sie sich Sam gegenüber so unterkühlt und kalt verhält- sie hat einfach Angst, sich noch mal ernstlich zu verlieben und dann wiederum einen Menschen zu verlieren, den sie in ihr Herz geschlossen hat.

Daher fand ich Emeline in dieser Hinsicht gar nicht so schrecklich, doch ihrer Figur fehlte einfach mehr Tiefe. Statt ihren aristokratischem Standesdünkel zu sehr hervorzukehren, hätte die Autorin die Heldin lieber etwas verschlossener darstellen sollen, das hätte nicht ganz so unsympathisch gewirkt. Doch in Szenen, wenn Sam ihr seine verletzliche Seite zeigt, geht sie aus sich heraus und zeigt, dass sie dennoch ein Herz besitzt.

Die Nebenfiguren in diesem Roman setzen unterhaltsame Akzente- etwa Emelines kleiner Sohn oder ihre schrullige Tante. Auch der Held des nächsten Teils, Jasper, Viscount Vale, tritt hier schon in Erscheinung und auch Rebecca, die Schwester von Samuel ist ein interessanter Romancharakter, wobei ich über sie gerne noch etwas mehr erfahren hätte.
Eine kleine Ungereimtheit möchte ich aber noch anmerken. Sam deutet Jasper gegenüber zu keinem Zeitpunkt an, dass er Emeline liebt oder sie heiraten will- es kommt lediglich zu einer Schlägerei zwischen beiden, als Jasper seine Verlobung mit Emeline ankündigt. Doch trotzdem weiß Jasper am Ende ohne Aussprache sofort, dass Emeline ihn nicht heiraten will. Man hat als Leser das Gefühl, es würde eine Romanpassage fehlen, in der es zu einem klärenden Gespräch zwischen den beiden Rivalen kommt
Trotzdem ist für mich auch der neue Roman von Elizabeth Hoyt im Großen und Ganzen ein wunderbares Leseerlebnis gewesen- man muss dem Roman nur etwas Zeit geben, da der Beginn ein wenig schleppend ist. Dann aber wird man mit einer schönen Liebesgeschichte versöhnt. An Elizabeth Hoyts Schreibstil ist auch diesmal wieder nichts auszusetzen. Ausdruck und Sprache sind brillant, die deutsche Übersetzung ist gelungen und so steht dem Lesevergnügen nichts im Wege.
Nebenher wird, wie auch schon in anderen Romances der Autorin, ein Märchen erzählt- diesmal vom Soldaten Eisenherz, der von einem Zwerg die Auflage bekommen hat, sieben Jahre nicht zu sprechen, ansonsten würde er alles was er liebt, wieder verlieren.
Auch dieses Märchen ist sehr süß erzählt und war für mich ein weiterer Pluspunkt.

Meine Bewertung: 4.5 von 5 Punkten

:stern
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 03.12.2010, 18:49

ob ich es noch einmal mit der autorin probieren soll?
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Beitragvon Lesefratz » 04.12.2010, 18:19

@ schnee:

was gefiel Dir denn nicht an den Romanen der Autorin? *neugierigschau*
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 04.12.2010, 18:55

es lag eher am thema freudenhaus- das ist nicht meins
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 04.12.2010, 19:11

und ich glaube da waren mir auch zuviele erotische szenen wenn ich mich richtig erinnere
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Beitragvon Locke » 04.12.2010, 19:33

:augen also auf meinem WZ steht es nun
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Beitragvon Loewenzahn » 06.12.2010, 12:18

Anfangs wurde ich mit den Protas nicht so richtig warm, weil die Hintergründe ihres Handelns/Fühlens noch nicht bekannt waren. Aber als mit Fortschritt der Geschichte alle Tortures auf den Tisch kamen, haben sie beide mein Herz erobert.

Ich fand, der Grund für die Schlägerei zwischen Jasper und Sam hätte in einer Szene erzählt werden können, aber vielleicht hat man da auch an falschen Stellen gekürzt, um die Standardseitenzahl einzuhalten :grübel

Aber alles in allem fand ich die Geschichte recht unterhaltsam und durch den Krieg in den Kolonien mal ein anderer Handlungshintergrund als der sonst immer bemühte olle Napoleon ;)

Von mir gibt's 4 von 5 Punkten

Die weitere Geschichte von Rebecca würde mich auch interessieren, aber vielleicht erfährt man ja in den Nebenhandlungen der weiteren Bände noch mehr von ihr. Der 4. Band scheint ja eine ziemliche Überraschung bereitzuhalten ;) . Zunächst freue mich schon mal auf den nächsten Band über Jasper & Melisande.
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Beitragvon alekto » 06.12.2010, 12:48

mir hatte "to taste temptation" nicht so gut gefallen – und nachdem meine erwartungen nach der prinzen-trilogie so hoch waren, war ich dementsprechend enttäuscht. ich hab 8/15 punkten verteilt, mein urteil lautete: "ich bin mit beiden protagonisten nicht wirklich warm geworden, wenngleich nichts besonderes an ihnen auszusetzen war. die handlung zog sich teilweise ziemlich und die (eigentlich letztendlich unaufgelöste) kriminalgeschichte fand ich auch nicht besonders."

von band 3 abgesehen, haben mir die bücher aus dieser serie übrigens alle nicht so gut gefallen.
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Re: Elizabeth Hoyt- Verbotene Sehnsucht

Beitragvon Marina G. » 06.08.2012, 21:20

Ich habe gerade mit dem Roman angefangen und das Märchen am Anfang gefällt mir! :augen
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