Candace Camp- Ein Antrag nach Mitternacht

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Candace Camp- Ein Antrag nach Mitternacht

Beitragvon Lesefratz » 30.05.2011, 12:19

Candace Camp- Ein Antrag nach Mitternacht
Originaltitel: The Courtship Dance
Verlag: Cora
Band: Historical Gold Band 235
Erscheinungsdatum: Mai 2011
Genre: Historischer Liebesroman

Klappentext:

Die aparte Lady Francesca Haughston frönt mit Anfang dreißig nur noch einer Leidenschaft: dem Stiften glücklicher Ehen. Und so sucht sie voller Eifer nach der passenden Frau für den attraktiven Sinclair Lilles, Duke of Rochford. Der begehrte Junggeselle war einst ihre große Liebe, doch die Funken der Sinnlichkeit zwischen ihnen sind längst erloschen – meint zumindest Francesca … Allerdings entpuppt sich Sinclairs Art, sie anzusehen oder unvermittelt in die Arme zu ziehen, bald als wenig hilfreich für ihre raffinierten Verkuppelungspläne. Verfolgt Sinclair etwa heimlich ein ganz anderes Ziel als sie?

Quelle: Cora

Meine Zusammenfassung:

Lady Francesca Haughston muss seit dem Tod ihres Mannes den Schein wahren- eigentlich lebt sie am Rande des finanziellen Ruins und kann sich lediglich mit dem Stiften von Ehen bzw. dem „Aufhübschen“ von jungen Mauerblümchen ein wenig Geld hinzuverdienen, denn ihr fachmännischer Rat ist sehr gefragt im „ton“.
Trotz einflussreicher Freunde, wie dem Duke of Rochford traut sie sich nicht, sich zu offenbaren- zu schmachvoll wäre es für sie, wenn alle Welt von ihrem finanziellen Ruin erfahren würde und ihr guter Ruf damit dahin wäre.

Der Duke und Francesca waren vor vielen Jahren einmal heimliche Verlobte, doch durch eine böse Intrige, der Francesca zum Opfer fiel, wurde die zart geknüpften Liebesbande zwischen beiden von dem einen auf den anderen Tag zerstört. Francesca lehnte den Heiratsantrag des Dukes schließlich ab und heiratete einen anderen.
Diese andere Ehe war alles andere als glücklich und endete abrupt, als Francescas Mann, ein notorischer Spieler, tödlich verunglückte und seine Witwe finanziell mittellos zurück ließ.

Im Laufe der Zeit begegneten sich Francesca und der Duke immer wieder auf dem gesellschaftlichen Parkett und schlossen schließlich Frieden. Einige Jahre sind sie nun enge Freunde, doch seit Francesca nun kürzlich die Wahrheit über die Intrige die ihr damaliges Glück zerstörte, erfahren hat, will sie dem Duke, dem sie Unrecht getan hat, nun etwas Gutes tun in dem sie ihm eine passende Ehefrau besorgen möchte. Doch der Duke reagiert völlig anders als geglaubt… ;-)

Nach den drei Vorgängerbänden der Serie „ Ein Kuss vor Mitternacht“, „Geheimnis um Mitternacht“ und „Maskenball um Mitternacht“ wird nun, von mir bereits lange sehnsüchtig erwartet, endlich die Liebesgeschichte der wohl interessantesten Romanfiguren der Serie erzählt. Die Story über Francesca und Sinclair, dem Duke of Rochford.
Francesca ist eine couragierte, pfiffige und intelligente Frau, die mit einem ganz besonderen Händchen für Liebesangelegenheiten gesegnet ist. Doch in ihrem eigenen Leben spielte die Liebe leider bislang keine große Rolle, da sich ihr Ehemann als absolute Enttäuschung entpuppte. Zudem fürchtet Francesca, die Behauptungen ihres verstorbenen Mannes, sie wäre frigide und kalt, könnten der Wahrheit entsprechen, da sie niemals im Ehebett andere Gefühle als Ekel und Schmerz kennenlernen durfte.
Weil Francesca in allen Vorgängerbänden so intelligent und sympathisch agierte, fand ich es etwas befremdlich, dass sie sich in ihrer eigenen Story allerdings so manches Mal sehr begriffsstutzig gibt und ihre wahren Gefühle für den Duke so lange verdrängt.
Einer ihrer Gründe dafür, dass sie sich nicht mehr für eine geeignete Ehekandidatin für den Duke hält, ist die, dass sie nach einer Fehlgeburt angeblich keine Kinder mehr bekommen kann. Diese Information hält die Autorin meiner Meinung nach etwas zu lange zurück, denn ansonsten hätte man Francescas Verhalten und ihre seltsamen Gedankengänge als Leser im Vorfeld gleich besser nachvollziehen können.

Wunderbar fand ich allerdings, dass die Autorin den Lesern ansonsten einen vielfältigen Einblick in die Gedankenwelt ihrer Romanheldin bietet und auch die Liebesgeschichte als solches ist unterhaltsam und hat meinen Lesegeschmack getroffen.
Die Romantik kommt in „Ein Antrag um Mitternacht“ ebenfalls nicht zu kurz und es gibt auch ein Wiedersehen mit den ehemaligen Heldenpaaren der Vorgängerbände, was mit sehr gut gefallen hat. Die Chemie zwischen Francesca und Sinclair stimmt auch in diesem Teil der Reihe und es bereitete mir sehr viel Lesespaß ihre amüsanten Dialoge verfolgen zu dürfen.

Schade ist es allerdings dennoch, dass Candace Camp; wenigstens in ihren kürzlich zurückliegenden Romanen ist das so, dagegen keinerlei Einblicke ins Seelenleben der männlichen Hauptfiguren gibt. Gerade bei Sinclair habe ich dass schmerzlich vermisst, da er von Beginn der Serie an mein Lieblingsakteur gewesen ist und ich zu gerne mehr über ihn persönlich und seine widerstrebenden Gefühle Francesca gegenüber erfahren hätte.
Auch der Nebenstrang über Francescas „Mauerblümchen“ in diesem Roman ist mir zu dünn und eigentlich überflüssig geraten. Dabei hatte die erfrischend offene Harriet sehr viel Potential, um die Story noch ein wenig umfangreicher und unterhaltsamer zu gestalten.

Am Ende wird es durch einen kriminellen und bösartigen Mann, der es auf Francescas Haus abgesehen hat, auf den letzten Seiten noch einmal sehr spannend- und das Ende des Romans ist wunderschön. ;-)

Meine Bewertung: :) :) :) :) von 5 Punkten

:stern
Lesefratz
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