Stimme des VerlangensLisa Kleypas und Traudi Perlinger
Heyne 2003 Taschenbuch
Inhalt: Der attraktive Zachary Bronson hat sich ein Imperium aus Macht und Geld aufgebaut, die Londoner Gesellschaft steht dem Emporkömmling jedoch misstrauisch gegenüber. Da macht er der bezaubernden Witwe Lady Holland Taylor ein pikantes Angebot: Sie soll in sein Haus ziehen, um ihm und seiner Schwester den nötigen gesellschaftlichen Schliff beizubringen.
Die junge Frau ahnt, dass Zachary mehr von ihr will als nur Unterricht in gutem Benehmen. Zu sehr hat sie noch den leidenschaftlichen Kuss in Erinnerung, den er ihr auf dem letzten Ball gab... Quelle: Heyne
Meine Meinung: Der Klappentext ist zur Abwechslung mal sehr aussagekräftig, daher füge ich der Inhaltsangabe nichts mehr hinzu und kann ausnahmsweise tatsächlich mal gleich zur Meinung übergehen.
Ich stehe dem Roman etwas zwiespältig gegenüber. Zu Anfang fühlte ich mich von der Figur des Zachary Bronson immer wieder an meinen Lieblings-Kleypas-Helden Derek Craven aus "Roulette des Herzens" erinnert. Ein Mann, der sich aus ärmlichsten Verhältnissen seinen Weg buchstäblich nach oben geboxt und gekämpft hat. Doch im Gegensatz zu Craven ist Zachary eher "weichgespült". Zum einen wird immer wieder betont, dass er sich nicht zu benehmen weiß. Doch da wo Derek Craven authentisch wirkt, Slang spricht, schlecht lesen kann und wirklich keine Manieren hat, da fragte ich mich bei Zachary oft, wo seine Defizite eigentlich liegen sollten. Er spricht meist wie ein Gentleman und lebt mit Mutter und Schwester in einem Haus. Gut, er kann nicht sonderlich tanzen, seine Tischmanieren sind nicht adlig und er sagt oft sehr freimütig was er denkt. Doch gerade das machte ihn mir sympathisch. Allerdings merkte man ihm m.E. viel zu selten wirklich an dass er aus der Unterschicht kommt.
Dagegen ist Lady Holland (wer nennt sein Kind denn ernsthaft Holland??) eine mustergültige Lady. Was mich an ihr zu sehr störte war, dass sie nach drei Jahren immer noch vor Trauer um ihren verstorbenen Mann zerfloss. Schön, wenn man so lieben kann, aber für mich zog sich die Trauer zu lange hin, nachdem es schon zu Intimitäten mit Zachary gekommen war.
Fazit: Die Liebesgeschichte ist sehr schön, die Protas sympathisch, doch im Endeffekt passiert nicht wirklich viel, wenn man es genau betrachtet. Der Funke ist bei dieser Geschichte für mich nicht so übergesprungen wie bei anderen Kleypas-Romanen.
Meine Wertung:
4 von 5