Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

Beitragvon mallory » 13.11.2011, 22:12

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Im Taumel der Begierde.
Victoria Alexander und Eva Stadler
Heyne 2003 Taschenbuch 351 Seiten

Inhalt: Die schöne Lady Gillian Marley muss innerhalb der nächsten zwei Monate heiraten, sonst geht das Erbe ihres verstorbenen Großonkels verloren. Ganz oben auf ihrer Liste von Heiratskandidaten, die ihr ihre zwei besten Freunde aufgestellt haben, steht der attraktive Richard Sheldon, Earl of Shelbrooke Sie macht ihm einen Heiratsantrag, doch zur Bedingung, die Ehe müsse keusch bleiben, da sie ihren verstorbenen Mann zu sehr geliebt habe.
Richard möchte aber gerne die schöne Gillian auch in seinem Bett haben und auch ein Erbe ist eben nur möglich wenn die Ehe vollzogen wird. Sie vereinbaren, dass Richard Gillian in den nächsten zwei Monaten den Hof machen wird, was für ihn heißt, sie zu verführen.
Um dieses Vorhaben zu gewinnen beginnt er ein Doppelleben und umwirbt sie nicht nur als Richard sondern auch als der Maler Toussaint. Das sorgt für ziemliche Verwirrung der Gefühle...

Meine Meinung: Leider hatte ich bei diesem Roman immer wieder das Gefühl, die Gedankengänge der Autorin sind nicht ganz durchdacht, die Story hatte für mich etwas Unfertiges und ich hatte immer das Gefühl, die angedachten Handlungsstränge gehen dann nicht genug in die Tiefe sondern kratzen nur an der Oberfläche.
Dazu eine Heldin, die mindestens ein Drittel des Romanes über ihre und seine Gefühle nachgrübelt. Ein Held, der sich m.E. in all seinen Plänen und Taten nicht gerade durch Intelligenz ausweist.
Beide durchaus nett und sympathisch, die Geschichte manchmal auch ganz charmant, aber meist etwas oberflächlich. Und der Plot als solcher, also nicht der Teil mit dem Erbe und der Heirat, sondern der mit der doppelten Identität Richards, ist einfach nur haarsträubend.

Ich hoffe, die weiteren Romane der Autorin sind besser, ich habe nämlich noch die nächsten vier Effingtons von ihr im ZUB. :???:

Meine Wertung:

unentschlossene 3,5 von 5 :lesen

:stern
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Re: Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

Beitragvon Loewenzahn » 14.11.2011, 10:04

Den Plot als solchen finde ich gut, allerdings hat das Buch einige Längen durch die Beschreibung der Grübeleien der beiden Protas. Grundsätzlich ist es zwar gut, an ihren Gedankengängen teilzuhaben, aber es ist in der schriftstellerischen Umsetzung etwas langatmig ;)

Hätte ich das Buch ganz "normal" gelesen, wäre mir manches vielleicht gar nicht aufgefallen bzw. hätte ich manches einfach überlesen, aber das "durcharbeiten" in einer Leserunde hat mir die eine und andere Schwäche deutlicher bewußt gemacht.

Von mir gibt's 8 von 10 Punkten.
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Re: Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

Beitragvon mantacabrio » 14.11.2011, 10:10

Ich habe den Roman auch gelesen, ist schon etwas her. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich das Buch so schlecht fand :grübel ich glaube ich mochte es so im ganzen gesehen. An das Buch selbst erinnere ich mich, aber das mit der doppelten Identität und dem Maler ist mir irgendwie nicht mehr im Gedächtnis. Zur Autorin und zu ihrem Schreibstil werde ich erstmal nichts sagen, Mallory soll ihre anderen Bücher auch noch lesen und dann können wir vergleichen.

Ich glaube von mir gibt es

4 von 5 Punkten.
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Re: Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

Beitragvon Ellynyn » 21.11.2011, 07:22

Wie schon in der Leserunde etwas bemängelt hat mich eigentlich nur Richards Doppelspiel ein wenig irritiert. Das Verhalten seiner Tante und seiner jüngeren Schwester fand ich jetzt nicht so schlimm. Joss ist halt ausgehungert nach Abenteuer und wäre die Familie durch den Vater nicht zugrunde gerichtet worden, dann hätte sie ja - wie üblich - ihre Saison in London haben sollen. Genauso wie ihre anderen Schwestern.

Erfrischend fand ich Gillians Freunde. Die haben wirklich Laune gemacht. Gillians Wandel und Begreifen, dass mit Richard durchaus eine glückliche Beziehung möglich ist, war zum Schluss doch eine runde Sache. Wollte ich was realitätsbezogenes lesen, dann würde ich halt net unbedingt zu einem Regency bzw. Liro greifen. :augen Ich hab mich durchaus unterhalten gefühlt.

4,5 von 5 Punkten
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Re: Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

Beitragvon Wildfee » 21.11.2011, 19:23

Ich kann mich Ellys Meinung nur anschließen. Ich finde den Stil der Autorin gut und die Dinge, die mallory so arg gestört haben, haben mich nicht so aus der Ruhe gebracht ;) Ok, das Ganze hätte ein wenig gestrafft werden können, aber im Großen und Ganzen habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Richtig interessant finde ich, das dem künstlerischen Erbe innerhalb seiner Familie recht viel Raum eingeräumt wird, das gibt es in historischen Liros jetzt nicht sooo häufig und man muss schon suchen, um Liros zu finden, die diese Thematik haben.
Von mir gibts auch 8 von 10
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Re: Victoria Alexander - Im Taumel der Begierde

Beitragvon mallory » 21.11.2011, 19:24

Das fand ich allerdings auch schön, so ausführlich behandelt fand ich das Thema bisher nur bei Mary Jo Putney.
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