Ein Kuss vor MitternachtCandace Camp
Mira Taschenbuch im Cora Verlag
2011-11
300 Seiten
Inhalt:An die Liebe glaubt sie nicht mehr: Wen sollte sie, das arme Mädchen vom Lande, schon für sich gewinnen? Umso erstaunter ist Constance Woodley, als ihr Lord Dominic Leighton den Hof macht. Mehr noch: Auf einem Ball in London raubt ihr der attraktive Aristokrat dreist einen Kuss und Constance muss sich eingestehen, dass sie sich nach mehr sehnt. Leidenschaftlich stillt Dominic ihr Begehren, und schon bald erwacht in ihr die Hoffnung auf ein Leben zu zweit. Doch ihr Traum wird jäh zerstört, denn Constance kommen schlimme Gerüchte zu Ohren: Obwohl Dominic mit ihr flirtet, soll sein Herz einer anderen gehören…
(Quelle: Cora)
Meine Einschätzung:Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Constance bei ihren Verwandten und muss dort ihr Dasein als Anstandsdame fristen. Eine Saison hatte sie nie und so wähnt sie sich – mittlerweile Mitte Zwanzig – als alte Jungfer. Doch nachdem ihr der attraktive Dominic Leighton auf einem Ball einen Kuss raubt, überschlagen sich die Ereignisse: Lady Francesca, zufällig Dominics Schwester, wettet mit dem Earl of Rochford, dass sie die unscheinbare Constance innerhalb einer Saison verheiraten wird. So beginnt eine Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Frauen und Constances Verwandlung vom Entlein zum Schwan. Obwohl sie mit ihrem neuen Aussehen das Interesse einiger Gentlemen des ‚ton‘ erweckt, merkt sie bald, dass ihr Dominic nicht aus dem Kopf geht. Doch der ist der arroganten Muriel Rutherford versprochen - oder nicht?
Wertung:Obwohl eine klassische Aschenputtel-Geschichte, ist „Ein Kuss vor Mitternacht“ nie langweilig oder abgeschmackt. Dies liegt zum einen an Camp’s flüssigen Erzählstil, zum anderen an den wunderbar gezeichneten Charakteren. Sowohl die Protagonisten, als auch die Nebencharaktere haben Tiefgang und wecken sofort die Aufmerksamkeit des Lesers, das gilt sowohl für die „Bösen“ als auch für die „Guten“.
Mit Constance hat die Autorin eine Heldin ganz nach meinem Geschmack geschaffen: bodenständig, etwas selbstironisch, clever und warmherzig. Auch Dominic ist ein schön gezeichneter Held, der, trotz etwas komplizierten Familienverhältnissen, keine übertriebenen ‚tortured-hero‘ Allüren zeigt, die der Handlung unnötige Melodramatik verleihen. Beiden ist sehr schnell klar, was sie füreinander empfinden und so verzichtet die Autorin auf unnötige „Missverständnisse“, um die Handlung zu dramatisieren.
„Ein Kuss vor Mitternacht“ liest sich flott durch und mir sind die Charaktere sofort ans Herz gewachsen. Außerdem wollte ich immer wissen wie es weitergeht.
Das Buch ist der erste Teil einer Serie, also wird es auch Bände über Lady Francesca, den Earl of Rochford und seine Schwester geben. Ein sehr gelungener Auftakt!
4,5 von 5