Madeline Hunter - Im Bann der Begierde

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Madeline Hunter - Im Bann der Begierde

Beitragvon mallory » 02.03.2013, 19:55



Klappentext: Der finanzielle Ruin ihrer Familie hat Roselyn in eine entwürdigende Situation gezwungen: Graf Norbury hält sie als seine Geliebte aus. Als er sich mit ihr überwirft, will er Roselyn auf einer Abendgesellschaft "versteigern". Doch die zarte junge Frau wird gerettet: von Kyle Bradwell, der die Auktion gewinnt und ihr die Freiheit schenkt. Roselyn aber hat bereits ihr Herz an ihn verloren...

Meine Meinung: Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Die Ausgangssituation des Romans beschreibt der Klappentext durchaus richtig. Doch eben nur die.
Kyle Bradwell und Lord Norbury sind verfeindet. Kyle, der Junge aus der Bergarbeitersiedlung, wurde von Lord Norburys Vater protegiert und hat es aus eigener Kraft zu einigem Reichtum gebracht. Doch die Türen einer bestimmten Gesellschaftsschicht, die er für seine Investionen gerne öffnen würde, sind ihm auf immer versperrt. Als er nun dem perversen Norbury die Geliebte "abkauft" kommt der Marquess of Easterbrook, der Schwager von Roselyns Cousine, auf ihn zu und bietet ihm an, ihm die Zahlung an Norbury zu ersetzen und ihm einige dieser verschlossenen Türen zu öffnen, wenn er im Gegenzug Roselyn heiratet.
Nach einiger Überlegung, und weil er Rose wirklich begehrt, macht er ihr einen Antrag den sie schließlich auch annimmt.

Der Roman zieht seine Spannung aus der Grundsituation. Eine junge Frau, die sich selbst ruiniert hat indem sie Norburys Geliebte wurde, heiratet einen Emporkömmling aus der Unterschicht. Ihr Bruder, der eine Menge Männer aus der Oberschicht, aber auch viele Normalbürger und Arbeiter, um ihr Geld betrogen hat und auf der Flucht ist, droht, für den nächsten Skandal zu sorgen. Norbury möchte gerne die gesamte Familie Longworth samt Kyle vernichten, warum erfährt man erst gegen Ende des Romans.
Und dazwischen sind zwei Menschen, die sich unter normalen Umständen nie gefunden hätten, die langsam und behutsam ihre Gefühle und schließlich ihre Liebe zueinander entdecken.
Diese Kombination aus sehr dramatischer Rahmenhandlung und zarter Liebesgeschichte ist wirklich reizvoll und interessant. Ich hatte nur manchmal das Gefühl, ich hätte was verpasst wenn ich Szenen gelesen habe, die ich nicht richtig verstand. Nicht, weil Sätze gefehlt hätten oder die Vorgeschichten voraussetzten. Es war eher, als würde man versuchen die Gedanken einer Person zu lesen und würde nur die Hälfte davon mitbekommen. Das war etwas irritierend. Doch davon abgesehen hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich habe nun schon den Nachfolgeband, den 4. Teil der Rothwell-Reihe angefangen.

Meine Wertung:

4,5 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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