Der Teufel von Hampshire von Amanda Quick
erschienen 25.03.1992 als Historical beim Cora-Verlagoder
Verführung. Roman.Amanda Quick und Jayne A. Krentz
Goldmann 2001-02 Broschiert 341 SeitenKlappentext: "Teufel" nennt man ihn, Julian Sinclair, Earl of Ravenwood, dessen Feinde ihm nachsagen, er habe seine Frau im Schloßteich ertränkt.
Aber auch seine mysteriöse Vergangenheit, seine Härte und die Vermutung, er wolle nur einen Erben von ihr, können die schöne Sophy nicht davonabhalten, seinen Heiratsantrag anzunehmen. Denn sie liebt ihn seit ihrem achtzehnten Lebensjahr und hat nie verwunden, dass er die durchtriebene Elizabeth heiratete, die ihn mit zahlreichen Liebhabern betrog. Einer dieser Liebhaber, das vermutet Sophy, hat ihre Schwester Amelia durch perverse Grausamkeiten in den Tod getrieben.
Sophy will Rache! Und bis sie nicht den wahren Teufel von Hampshire gefunden hat, will sie dem leidenschaftlichen Drängen Julians nicht nachgeben, obwohl sie sich nach seiner Liebe verzehrt... Quelle: Cora
Meine Meinung: Der Roman ist seit Jahren ein Keeper und wird es auch bleiben, doch nach erneutem Lesen habe ich erstmals Schwächen festgestellt.
Der Held ist - zeitweise unerträglich – arrogant, bevormundend, rechthaberisch und es fällt schwer zu verstehen, warum sich die Heldin trotzdem in ihn verliebt. Obwohl sie natürlich schon seit ihrer Jugend in ihn verliebt ist und ihn deshalb wahrscheinlich verklärt sieht.
Die ersten 160 Seiten hat seine herablassende Art mich schier zur Raserei getrieben und ich hätte ihm an Sophys Stelle mehr als einmal etwas an den Kopf geworfen.
Seine Frau hat ihm vor dem Ja-Wort drei Bedingungen gestellt, die er ihr alle zugestand und in absoluter Ignoranz setzt er sich im Lauf der Ehe über alle Abmachungen hinweg und wundert sich, warum seine Frau dann stinkwütend ist.
Es sei ihm zu Gute gehalten, dass er durch seine erste Frau ein "gebranntes Kind" ist und deshalb berechtigte Zweifel hat, dass eine Frau Ehrgefühl besitzen kann. Aber ein erwachsener Mann sollte eigentlich seine Meinung schneller ändern können. Sei’s drum. Was mich auch geärgert hat war die Art, wie er Sophy zum Teil behandelt hat als sei sie ein Kind dem er Befehle geben und das er zu seinem eigenen Besten erziehen kann.
Stärken hat der Roman dann, wenn sich die belesene Sophy auf die Frauenrechte besinnt und ihrem Mann endlich einmal Kontra gibt! Applaudiert hätte ich am liebsten an der Stelle, als sie ihm deutlich sagt, sie hätte jetzt begriffen, wie eine Ehe auszusehen hat, würde ihn jetzt nicht mehr mit ihren Gefühlen belästigen und sich den Zielen widmen die eigentlich wichtig sind. Bravo! Da guckt er ziemlich dumm.
Leider wechselt Sophy in ihrem Verhalten ihrem Mann gegenüber oft zwischen selbstbewusster Frau und ängstlichem Mädchen, das sich bedingungslos der Gnade des despotischen Ehemannes unterwirft und ihn auch schon mal demütigend anbettelt und ihm verspricht eine liebe, brave Ehefrau zu sein, nur damit er sie nicht aufs Land schickt :evil:. Dabei gehörte dieser Punkt zu den Abmachungen, die er ihr bei seiner Ehre versprochen hat!
Gut ist die Geschichte in ihren Ideen, in der Krimihandlung, die mit eingeflochten ist und wenn Sophy in Aktion mit ihren Freundinnen tritt (ich sage nur: Duell!).
Schließlich besinnt sich auch Julian auf seine Liebe zu seiner 2. Frau und der Roman schafft es doch noch zum Happy End.
Meine Wertung:
Der arrogante Held, den ich mehr als einmal in Gedanken mit deutlichen, unflätigen Schimpfworten bedacht habe, gibt natürlich Punktabzug.
Die unkonventionelle Heldin, die ihre Vorstellungen von Ehrgefühl ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzt und immer wieder herrlich emanzipierte Momente hat wertet das Ganze wieder etwas auf.
Daher gebe ich
4 von 5