Teil einer Serie
Klappentext: siehe Amazon oder CORA Verlag
Meine EinschätzungVielleicht hätte ich diesen 2. Teil von Grace Burrowes "Duke's Obsession"-Serie nicht so schnell nach dem 1. Teil "Pflicht und Erfüllung" in Angriff nehmen sollen. Vielleicht hätte ich besser ein wenig Luft gelassen und zunächst etwas zur Abwechslung gelesen, hätte mich "Süße Küsse für den Earl" vielleicht doch auch mit der Zeit packen können - doch leider war das nicht der Fall.
Selten habe ich mich mit einem historischen Liebesroman so gelangweilt.
Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich gar nicht so schlecht: Ein im Krieg traumatisierter Junggeselle wird plötzlich Vater und verliebt sich in die Frau, die er als Gouvernante des Kindes eingestellt hat.
Als Fan von "Plötzlich Vater/Plötzlich Mutter"-Plots bin ich also mit großer Vorfreude an das Buch herangegangen.
Und das war es auch gar nicht, was mich enttäuscht hat, viel mehr waren es die Details, das Verhalten und Argumentieren der Figuren, das Fehlen des Humors, den ich in "Pflicht und Erfüllung" noch so gelobt hatte und die komplette Ereignislosigkeit der Geschichte, die mich nach und nach an dem Stoff verzweifeln ließen.
Hätte ich sagen können, dass bei dem Paar die Chemie nicht gestimmt hätte, die Figuren total unsympathisch und/oder himmelschreiend naiv gewesen wären, hätte ich meinen Unmut über sie ein wenig besser verstanden. Stattdessen waren sie einfach nur unlogisch und verdreht widersprüchlich in ihren Entscheidungen.
Vor allem Emmaline, mit der ich meine größten Schwierigkeiten hatte. Ich konnte sie einfach nicht verstehen, in keinem von ihren angeführten Punkten. Ihr Verhalten ergab für mich einfach von hinten bis vorne keinen Sinn.
Pluspunkt vergebe ich dafür, dass sich Grace Burrowes endlich mal getraut hat die Schrecken des Krieges und die Traumata beteiligter Soldaten so deutlich aufzuführen. Ich kenn nur wenige historische Liebesromane, wo dieser Punkt so thematisiert wird. So fand ich, dass vor allem die Figur Devlins sehr authentisch dargestellt wurde und sich damit auch stimmig ins Buch eingefügt hat.
Am schlimmsten war jedoch, dass sich das Ganze "Hin und Her"- und das "Er/sie hat etwas Besseres verdient"-Theater am Ende mit nur einem Satz, ach was, mit 3 Wörtern: "Ich ergebe mich" aufgelöst hat.
Kurz gefasst: Ein 318 Seiten lang währendes sich Sträubens und Wehrens und am Ende ein 3 Worte Happy End - das ist mir leider keine Leseempfehlung wert.
Bewertung: 2 von 5 Punkten