Ein Sehnen im Herzen.Patricia Cabot und Britta Evert
Lübbe 2004-02 Taschenbuch 350 SeitenInhalt: Emma Van Court, aus gutem Londoner Hause, ist kurz nach ihrer Hochzeit verwitwet. Allein lebt sie nun in einem kleinen schottischen Dorf und verdingt sich als Lehrerin. Es erwartet sie zwar eine beachtliche Erbschaft – aber nur, wenn sie wieder heiratet. Nur mit Mühe kann sie die zahlreichen Verehrer im Ort abwehren. Da kommt ihr der Cousin ihres verstorbenen Mannes, der Earl of Denham, zur Hilfe und bietet sich als "vorübergehender" Ehemann an. Doch insgeheim hofft er, ihr Herz zu erobern. Denn schon lange quält ihn ein wildes, stürmisches Verlangen nach der reizenden Emma... Quelle: Lübbe
Meine Meinung: Ich habe das Buch ertauscht weil ich hier eine sehr positive Meinung dazu las. So glaubte ich wenigstens, auch wenn ich die Meinung inzwischen nirgends mehr finde
Der Inhalt ist eigentlich schnell erzählt. Emma hat sich mit ihrer Familie überworfen, weil sie mit ihrer Jugendliebe Stuart in ein kleines schottisches Dorf ziehen wollte, wo er eine Stelle als Kaplan bekommen hat und wo sie die Welt verändern wollten. Stuarts Cousin, der einiges älter ist als Emma und zu dem sie immer mit ihren Problemen kommen konnte hat versucht, die gemeinsame Flucht der beiden zu verhindern.
Deshalb sah sie ihn als Verräter und hasste ihn seither.
Nun kommt James, um den Leichnam seines verstorbenen Cousins zu überführen und trifft völlig unerwartet auf dessen Witwe, die völlig überfordert in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt und sich ihren Lebensunterhalt als Lehrerin der Dorfkinder bestreitet.
Da Emma von sämtlichen ledigen Männern des Dorfes mehr oder minder heftig zum Heiraten gedrängt wird, weil sie an die 10.000 Pfund kommen wollen, die Emma nach ihrer Heirat erbt, sieht sie irgendwann keinen Ausweg mehr und heiratet James.
Dass der aber die Chance ergreift, die er im Jahr zuvor versaut hat und nun versucht, Emma für sich zu gewinnen, dass ist der überhaupt nicht bewusst.
In den ersten zwei Dritteln des Buches passiert handlungsmäßig recht wenig. Vorallem wird von beiden Protas sehr viel über ihre Situation nachgegrübelt. Sie lamentiert innerlich immer wieder über ihre Pechsträhne, die sie angeblich seit ihrer Hochzeit verfolgt und ob sie jetzt ihr schottisches Dorf verlassen kann und ob sie jetzt mit ihrem neuen Ehemann schlafen darf und und und...
Er hingegegen grübelt immer wieder darüber nach was er damals falsch gemacht hat und wie er jetzt alles besser machen kann um sie zu erobern.
Zwischendurch rettet James sie mal vor einem aufdringlichen Adligen, der sie vor den Friedensrichter schleppen will. Oder er fordert den Adligen zum Duell und prügelt sich dann nur mit ihm.
Die ganze Geschichte ist zwar nicht wirklich langweilig, aber Spannung und Action sucht man leider vergeblich.
Dazu kommt, dass die "Heldin" sehr jung zu sein scheint - ca. 17 oder 18 - und sie schwankt ständig zwischen haarsträubender Naivität und nervender Kratzbürstigkeit!
Der Held ist mir angenehm aufgefallen, weil er mal nicht arrogant alles bestimmt sondern Emma überredet, verführt und sonst geduldig wartet, bis sie sich ihrer Gefühle bewusst wird.
Das letzte Drittel, als sie endlich in London sind, wird dann unterhaltsamer und es geschieht auch mehr. Schön fand ich, dass die Handlung nicht mit dem "erlösenden Kuss" endet, sondern dass man noch in einem kurzen Kapitel erfährt, was weiter aus den Personen wird.
Meine Wertung:3,5 von 5