Dana Graham - Eine Lady in Not

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Dana Graham - Eine Lady in Not

Beitragvon Anke » 26.02.2018, 21:42

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Regency Roses. Eine Lady in Not

Teil einer Serie: Regency Roses

Ankes Bewertung:

4,5 von 5 Punkten

Eine hohe Herkunft, strahlende Schönheit und eine üppige Mitgift sind keine Optionen, derer sich Emma Morton erfreuen darf. Dass sie dem Landadel angehört, über ein freundliches Wesen verfügt und dabei einen klugen Kopf auf ihren Schultern trägt, sind zwar definitiv kein Makel, aber auch nicht gerade förderlich um während einer Londoner Saison einen Gatten zu finden.
Und auch wenn eine Saison nicht unbedingt ihr Herzenswunsch ist, so muss sie doch einen Versuch wagen, will sie nicht, als nur wenig anerkanntes Mitglied im Haushalt ihres verabscheuten Cousins und als Begleiterin ihrer höchst unerfreulichen Großtante enden.

Doch ihre Chancen stehen nicht gut. Zumal sie gleich zu ihrem Auftakt auf William St. Clair, den Earl of Huntington trifft, der ungehobelte Adelige sie mit einem Küchenmädchen gleichsetzt, in den Fokus klatschsüchtiger Londoner rücken lässt und dann noch nicht mal bereit ist, den Schaden wieder gutzumachen – oder etwa doch?

Huntington hat wahrlich genug anderes im Kopf, um sich mit unscheinbaren Mauerblümchen abzugeben, die dazu noch viel zu klug sind, als es gut für sie wäre. Erst als er Emma, die er zunächst nicht als Miss Morton erkennt, auf einem Maskenball begegnet und den Tanz und die anregende Unterhaltung mit ihr so sehr genießt, ist er bereit, über seinen Schönheitsdünkel hinweg, die Frau zu beachten - und gelangt zu, für ihn, überraschenden Erkenntnissen.

Es ist schon eine Weile her, dass ich die Autorin Dana Graham mit ihrem Zeitreise-Roman „Verliebt in einen Ritter“ für mich entdeckt habe. Als ich nun auf „Eine Lady in Not“ gestoßen wurde, war es mir ein leichtes mich für den Titel zu entscheiden.
Dass es sich dabei um einen Regency handelt, also ein Liebesroman ohne explizite Liebesszenen, hat dem keinen Abbruch getan; zurzeit scheine ich den üblichen Sexszenen in historischen Liebesromanen eh ein wenig überdrüssig (was, am Rande erwähnt, nach meiner Erfahrung, bei mir von Zeit zu Zeit vorkommt).

Aber zurück zur Geschichte. Meine Erinnerungen an meine erste Lese-Begegnung mit der Autorin haben mich nicht getrübt und es war mich ein großes Vergnügen mich mit Emma auf den Weg ins Haifischbecken London zu begeben und von Herzen darauf zu hoffen, dass die sympathische Figur die Liebe findet die ihr gebührt.

Leider, und das hat mein Lesevergnügen ein klein wenig geschmälert, finde ich, dass sie sich mit William St. Clair, Earl of Huntington unter ihrem Wert abgibt. Aber gut, Emma scheint vernarrt in den Kerl, also soll’s mir recht sein. Für meinen Geschmack ist er weit zu anstrengend und weit zu verblendet. Eben weil er viel zu lange gezögert, sich geziert und herumgezickt hat und Emma zu deutlich, zu vehement abgelehnt.

Nicht gefallen hat mir auch, dass er seine Schönheitsdünkel so lange gepflegt hat. Und mich, wohl auf Grund dessen, auch letztendlich nicht überzeugen konnte, als er am Ende seine Meinung geändert hat. Und wie auch immer das nun genau zustande kam, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen.

Überhaupt, diesen Punkt, mit der Schönheit, den hat die Autorin mir nicht so gut vermitteln können wie ich es gerne gelesen hätte. Dana Graham hat sich zwar bemüht mir „Schönheit“ als „im Auge des Betrachters“ zu verkaufen, was ich absolut anerkenne und was ich auch wirklich toll fand, trotzdem schwingt dennoch immer noch zu viel Betonung von „Schönheit“, im Sinne, wie es ein klassischer historischer Liebesroman nutzt, mit.

Sicherlich, ich bin voreingenommen, was Emma betrifft, doch das übermäßige Betonen von fehlender „äußerer“ Schönheit und die eher selteneren Hinweise darauf, dass jeder (auf seine Art) schön sein kann und insbesondere Emma über so viel „innere“ Schönheit verfügt, hat mir nicht so zugesagt.

Kurz gefasst: Ein unterhaltsamer, amüsanter und beschwingter Regency, mit einer wundervollen Hauptfigur; die der Held eigentlich gar nicht verdient hat.

:stern
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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