Rebellische Herzen von Christina Dodd

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Rebellische Herzen von Christina Dodd

Beitragvon SchneeMcKettrick » 10.07.2007, 10:08

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Rebellische Herzen
Christina Dodd
Blanvalet 2002 Taschenbuch

Inhalt:
Lady Charlotte Dalrumple hat seit nahezu zehn Jahren als Erzieherin die beste Reputation: sittsam, charakterlich einwandfrei, nie ein gesellschaftlicher Fehltritt, geschweige denn ein gefühlsmäßiger. Doch gelingt ihr das nur durch eine strikte Maskerade: Sie versteckt ihre kupferroten Locken, kleidet sich ganz im Stil ältlicher Gouvernanten. Diese Sittsamkeit bringt ihr auch das Engagement bei der vornehmen Lady Ruskin ein, die für ihre rebellischen, mutterlosen Enkel, den 10-jährigen Robbie und die 8-jährige Leila, händeringend eine geeignete Erzieherin sucht. Fatalerweise sind nicht nur die Kinder in der Wildnis Amerikas aufgewachsen und brauchen dringend den traditionellen englischen Schliff. Auch ihr beunruhigend gut aussehender Vater, Lord Wynter Ruskin, hat wenig Lust, sein rüdes, ungehobeltes Verhalten zu ändern – was die resolute Charlotte zu speziellen Maßnahmen greifen lässt. Mit List und Tücke bringt sie nicht nur die Kinder auf Trab, sondern auch diesen unmöglichen, wunderbaren, liebevollen Vater, der hinter Charlottes kühler Gouvernantenfassade wiederum plötzlich Atemberaubendes entdeckt...
Quelle: Blanvalet

Meine Meinung:

Ich habe wirklich gehadert, ob ich eine Rezi schreiben soll oder nicht. Ich weiss nämlich nicht genau wie ich alles am besten ausdrücken soll.

Der Roman ist der erste Teil der Gouvernanten- Serie von Christina Dodd und ich würde ihn als außergewöhnlichen Regency beschreiben.
Wynter ist zu meiner großen Freude kein typischer Gentleman, die ich oft furchtbar geckenhaft finde. Durch die langen Jahre die er in der arabischen Wüste verbracht hat, sieht er viele Dinge aus anderer Sicht. Ich fand es herrlich, wie die damals herrschenden Gesellschaftsregeln der Engländer auf die Schippe genommen wurden.
Charlotte ist auf dem ersten Blick eine wahre Schönheit, doch sie wird oft als kaltherzig eingestuft. Sie ist sehr korrekt und wirkt prüde. Sie ist die typische Vorzeigefrau für Anstand und Moral. Hinter ihrer prüden Art steckt natürlich einiges an Feuer und vergangene schmerzliche Erinnerungen.
Im Prinzip mochte ich die beiden schon, aber so manches Mal hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Ihn, wenn er zu arrogant und herablassend war. Sie, wenn sie mich mit ihrer Überkorrektheit schlichtweg genervt hat.

Wynters Kinder, Leila und Robbie, mochte ich dagegen immer. Sie bringen einen frischen Wind in das Buch und wecken in Charlotte andere Gefühle als Prüderie.

Das Buch hat mir schon gut gefallen, aber dadurch dass Wynter ab und an soviel Mist erzählt und ihm seine Kinder erst auf die Sprünge helfen müssen stellte sich bei mir nicht diesesr für mich typischer Freudentaumel ein ,als nun endlich alles gut war. Ich dachte nur "Na endlich, wurde auch Zeit" und klappte das Buch zu.

Trotzdem bin ich auf die anderen Teile der Serie schon sehr gespannt, da mir der Schreibstil und die Ideen der Autorin sehr gut gefallen.

Wertung:
3 von 5 Punkten

:stern
Zuletzt geändert von SchneeMcKettrick am 07.04.2008, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Anke » 10.07.2007, 12:54

Hi,

ich liebe die Gouvernanten Serie von Christina Dodd. :herz

Natürlich sind nicht alle Teile 'fantastisch' ;), es gibt durchaus Schwächen, aber auf die vielen Teile der Serie gesehen, biete sie durchweg gute Unterhaltung!

Gruß Anke
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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Beitragvon mallory » 10.07.2007, 13:22

Ich bin inzwischen auf Seite 105 angekommen und muss sagen, dass ich mich über Wynter auch immer wieder aufrege! Ich mag es einfach nicht, wenn ein Mann meint, eine Frau sei zu seinem Amüsement da. Dieses Herablassende, Belustigte treibt mich bereits jetzt in eine Abwehrhaltung. Aber mal sehen, ich habe ja noch 343 Seiten vor mir!
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Beitragvon gini » 10.07.2007, 18:30

mallory hat geschrieben:Ich mag es einfach nicht, wenn ein Mann meint, eine Frau sei zu seinem Amüsement da. Dieses Herablassende, Belustigte treibt mich bereits jetzt in eine Abwehrhaltung.


mir scheint im moment (nach vielen, vielen, viiiiiiiiielen gelesenen regencys), dass die männer in dieser epoche (zumindest bei unseren schriftstellerinnen) alle so ticken. vielleicht ein grund, weshalb ich diese epoche momentan auf die seite gelegt habe. ich komme mit der denkweise im moment nicht so klar....
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 10.07.2007, 19:16

Ich finde den guten Wynter aber etwas "strenger" in seinen Ansichten als andere Männer- am Ende sieht er es aber zum Glück ein und naja eigentlich is er ja schon süß :oops:
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Beitragvon mallory » 10.07.2007, 21:26

So, ich habe das Buch jetzt fertig und muss leider sagen, dass es mir nicht besonders gefallen hat :???:
Ich fand Wynter so unerträglich, so selbstgefällig in seiner maßlosen Selbstüberschätzung und mit seinen grauenhaften Chauvinistensprüchen, dass ich ihn zeitweise schon beinahe gehasst habe! Und Charlottes einzige - unwirksame - Waffe waren ihre gezierten Erziehungssprüche! Nein danke! Der Mann hat sie und ihre Wünsche das ganze Buch über völlig mißachtet und sich aufgeführt wie ein verwöhntes, sechsjähriges Balg, das es gewohnt ist immer alles zu bekommen was es will, notfalls auch mit Gewalt. :evil:
Was mich auch genervt hat war, dass er ständig nur von seinem (scheinbar allmächtigen) Wüstenvater redete und dessen Chauviansichten. Meine Güte, Wynter war mindestens 16, als er auf diesen Kerl traf und in seiner englischen Erziehung doch wohl schon etwas weiter, aber das ganze Buch über dachte ich, er könne höchstens ein Kleinkind gewesen sein, als er von den Beduinen aufgenommen wurde! Wie hätte er sonst alles vergessen können, was er von seinem leiblichen Vater gelernt hat?! So ein Schwachsinn! Der Mann ist die Sonne und die Frau muss glücklich sein ihn lieben zu dürfen :evil: Mir wird gleich schlecht!

Einzig seine Kinder und seine Mutter waren für mich in diesem Buch ein Lichtblick und sollte ich noch ein Buch dieser Serie im ZUB haben, dann wird das wohl noch ziemlich lange auf mich im Regal warten müssen!!
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Beitragvon mantacabrio » 10.07.2007, 21:37

Ich habe den Roman auch gelesen, als er rauskam (ist auch schon 5 Jahre her :???: ) und konnte im Moment mich ganz schwach an die Handlung erinnern. Muss wohl nicht besonders gewesen sein. Ich weiss nicht mehr, ob ich mich über sein Verhalten geärgert habe, oder was mich sonst an dem Roman gestört hat, das Buch hat jetzt ein neues Zuhause.
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Beitragvon mallory » 10.07.2007, 21:37

manta, das sagt ja aber schon viel aus...
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Beitragvon alekto » 10.07.2007, 22:15

gini80 hat geschrieben:
mallory hat geschrieben:Ich mag es einfach nicht, wenn ein Mann meint, eine Frau sei zu seinem Amüsement da. Dieses Herablassende, Belustigte treibt mich bereits jetzt in eine Abwehrhaltung.


mir scheint im moment (nach vielen, vielen, viiiiiiiiielen gelesenen regencys), dass die männer in dieser epoche (zumindest bei unseren schriftstellerinnen) alle so ticken.

ich würd ja mal behaupten wollen, dass das damals ganz einfach so war - und zwar wahrscheinlich noch viel, viel extremer als die schriftstellerinnen das thematisieren. das sieht man doch z.B. schon daran, dass töchter mit einer möglichst guten partie (gut = gut für die familie der braut) verheiratet wurden und somit mehr oder weniger ware waren.

ich hab natürlich trotzdem verständnis dafür, dass man solche kerle nicht mag! :D
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Beitragvon alekto » 06.04.2008, 17:54

m.E. hat die geschichte stark begonnen, im weiteren verlauf aber sehr an fahrt – und glaubwürdigkeit! – verloren. wieso charlotte eigentlich so "tortured" ist, dass die bloße anwesenheit in surrey sie völlig verstört, hab ich ehrlich gesagt nicht wirklich begriffen, und dass die kinder am ende ihren vater in sachen "wahre liebe" belehren, fand ich ziemlich daneben, aber bei all den unwahrscheinlichkeiten war das auch schon egal.

8/15 – ganz unterhaltsam, aber nicht mehr und nicht weniger.
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