Stürmische Verlobung von Kathryn Caskie

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Stürmische Verlobung von Kathryn Caskie

Beitragvon SchneeMcKettrick » 09.01.2008, 20:23

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Stürmische Verlobung
Kathryn Caskie
Blanvalet TB 2008-01-01 Taschenbuch 384 Seiten

Klappentext:
Nur eine Londoner Ballsaison muss die bezaubernde Eliza Merriweather unverheiratet überstehen, dann endlich kann sie sich ihren Herzenswunsch erfüllen und ein Kunststudium in Italien aufnehmen. Doch wie soll sie sich nur die lästigen Verehrer vom Leib halten? In dieser Lage kommt ihr der attraktive Magnus MacKinnon, Lord Somerton, gerade recht. Sie schlägt ihm ein gewagtes Arrangement vor. Mit der unwiderstehlich sinnlichen Ausstrahlung des Schotten hat Eliza jedoch nicht gerechnet ...
Quelle: Blanvalet

Meine Rezension:
Die mittellose und verwaiste Eliza Merriweather hat das Talent der Malerei von ihrer Mutter geerbt. Sie möchte jedoch nicht wie ihre Mutter die Kunst an den Nagel hängen um Ehefrau und Mutter zu werden. Ihr Ziel ist es, ein Kunststudium in Italien zu beginnen.
Der größte Wunsch ihrer Tanten ist genau das, was Eliza nicht möchte. Die beiden alten Frauen, die Eliza und ihre Geschwister nach dem Tod ihrer Eltern bei sich aufgenommen haben, träumen davon ihre Nichten innerhalb einer Londoner Ballsaison unter die Haube zu bringen. Elizas Schwester Grace bittet sie inständig darum, den Tanten diesen Wunsch nicht abzuschlagen. Zu lange schon träumen die Tanten von rauschenden Festen und vielen Verehrern für ihre Nichten. Um die Tanten nicht zu verletzen, lässt sich Eliza dazu überreden an einer Saison teilzunehmen. Sie ist fest davon überzeugt, einen Weg zu finden die lästigen Verehrer von sich fernzuhalten.
Als sie den Schotten Magnus McKinnon trifft, spinnt sie einen cleveren Plan: Er spielt ihr Verehrer und schafft Eliza somit die anderen Männer vom Hals. Sie hingegen sucht eine reiche Erbin für ihn um seinen Besitz zu retten. Die talentierte Malerin hat dabei jedoch nicht bedacht, dass Herzen oft ihre eigenen Pläne machen…

Dieses Buch hat alles was einen guten Regency ausmacht und noch viel mehr.
Die Protagonisten sind großartig. Eliza ist eine intelligente Frau mit Träumen und genauen Zukunftsplänen. Sie hat ein gutes Herz und verschmerzt auch kleine Missgeschicke mit einem Lächeln. Ob ihr Spitzname „Der Satansbraten von Hanover Square“ zutreffend ist, sollte jede Leserin für sich selbst entscheiden;) .
Magnus ist der Inbegriff eines Schotten. Er versteht es wunderbar, sich gesittet und charmant unter das Londoner Volk zu mischen, in seinem Herzen jedoch schlägt das wilde Herz eines Schotten.
Die Nebenprotagonisten bieten eine große Palette an Abwechslung. Sehr viele unterschiedliche Charaktere lassen die Geschichte besonders lebhaft werden.
Die Autorin erschuf mit ihren wunderbar flüssigen und humorvollen Stil eine romantische Liebesgeschichte, die vor den Augen des Lesers Wirklichkeit wird. Nach vergnüglichen Stunden, lässt sie die Leserin mit einem Gefühl zurück, mehr von Kathryn Caskie lesen zu wollen.

Wertung:
10 von 10 Punkten

:stern
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Beitragvon mallory » 09.01.2008, 20:28

Na, das ist doch wunderbar! Da habe ich doch gut daran getan den Roman auf Verdacht in meine Suchiliste aufzunehmen :) Vielen Dank.
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Beitragvon mantacabrio » 09.01.2008, 20:30

Da steht er bei mir auch schon lange. ;)
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Beitragvon Saoirse » 09.01.2008, 20:30

Danke Schnee, darauf hab ich den ganzen Tag gewartet :)

Hab das Buch gestern ertauscht und nun hab ich noch mehr Lust darauf es zu lesen. Das klingt ganz nach meinem Geschmack*freu*

Eine wunderschöne Rezi - ohne zuviel zu verraten. Perfekt.

Liebe Grüße,

Ute
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Beitragvon mallory » 09.01.2008, 20:31

Du hast das Buch gestern ertauscht? Und ich habe keine Nachricht vom System erhalten?? Da frage ich mich doch, nach welchen Kriterien die ihre Mitglieder anschreiben? Und ob da noch was kommen wird - zwei Tage später!
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Beitragvon Saoirse » 09.01.2008, 20:43

mallory, nee, das war nicht über das System sondern im Liro Tauschspiel. Da bekommt man eher mal einen gesuchten Liro :) Und das wird ja dann reserviert eingestellt.

LG Ute :)
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Beitragvon mallory » 09.01.2008, 20:43

Dann bin ich ja froh! Sonst könnte man sich ja auf gar nix mehr verlassen ;)
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Beitragvon Veritas » 12.01.2008, 13:56

Hallo Schnee

Danke für den Tip. Das Buch muss ich mir holen. Klingt gut
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gruss Veritas
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Beitragvon sabinett » 12.01.2008, 14:01

danke für die Rezi :hi, ist notiert!!
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Beitragvon Anke » 12.01.2008, 14:19

Kathryn Caskie -Stürmische Verlobung

Meine Einschätzung (mal wieder etwas abweichend :helga Meinung)

Magnus MacKinnon, Lord Somerton wird sich eine reiche Braut suchen müssen, wenn sich nicht endlich seine Investition in Schiffsfracht bezahlt macht - leider gilt das Schiff bisher als verschollen.

Eliza Merriweather hat es nicht leicht. Ihre kuppelwütigen Tanten haben beschlossen für sie und ihre Schwester, noch in dieser Saison, einen Ehemann zu finden. Dabei will sie doch nur diese elende Ballsaison hinter sich bringen um dann nach Italien zu gehen und Malerei zu studieren.

Als beide sich kennenlernen scheint ein gemeinsames Arrangement geradezu ideal. Eliza wird Magnus helfen die geeignete reiche Braut zu finden und Magnus wird während der Saison Elizas Verehrer mimen, um die Tanten abzulenken.

Wäre da nicht diese sündige Anziehungskraft, die Eliza in Magnus Gesellschaft verspürt und auch Magnus ist nicht gegen die reizende Eliza gefeit.

Ich liebe diese Art von Geschichten: Sie und Er gehen einen kleines Arrangement ein um sich gegenseitig vor heiratswilligen Debütantinnen, kuppelwütigen Müttern und Tanten zu schützen. Aber wie immer geht der Plan nach hinten los und beide verlieben sich.
Das Grundthema hat auch Kathryn Caskie in ihrem Buch ‚Stürmische Verlobung‘ unterhaltsam und amüsant, ich denke hier vor allem an die wunderbar köstlich beschrieben Tanten, gestaltet.

Leider gibt es ein paar Dinge, die mir es schwer gemacht haben die Geschichte in vollen Zügen zu genießen.

Da wären die für mich nicht nachvollziehbaren Stimmungsschwankungen der Heldin. Auf den ersten Blick scheint sie abenteuerlustig genug und unabhängig von der Gesellschaft, weil sie fest entschlossen ist nach Italien zu gehen und trotzdem verhält sie sich so wie es die Gesellschaft von einer schüchternen Jungfrau erwartet; z.B. ist sie entsetzt als der Held beim Küssen ein wenig weiter geht. Das wiederspricht sich irgendwie und macht für mich das Buch anstrengend. Zudem stoppt es meinen Lesefluss, wenn ich mich immer wieder über das Verhalten der Heldin aufregen muss ;-).

Dasselbe Problem habe ich mit der Schwester Grace. Einerseits hechelt sie allem was Hosen hat hinterher und andererseits spielt sie die sittenstrenge Gouvernante.

Dann ist da auch noch der Held über den man herzlich wenig erfährt. Es wird zwar teilweise erwähnt wie er fühlt und was er denkt, aber dennoch kommen mir diese Erklärungen einfach zu kurz und ich hätte mir detailierte Beschreibungen über den Helden gewünscht.

Fazit: Nette Unterhaltung, aber nicht wirklich ein Buch das mich gänzlich überzeugen konnte. Trotz meiner Kritikpunkte werde ich die Bücher der Autorin auch weiterhin im Auge behalten.

Bewertung 4 von 5 Punkte

Gruß Anke
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Beitragvon Wildfee » 28.02.2008, 00:59

Ich hab das Buch auch grade ausgelesen und kann mich bei meiner Bewertung eigentlich nur voll und ganz Anke anschließen.

Über Magnus erfährt man einfach zu wenig, er bleibt leider ein wenig farblos, obwohl er definitiv sehr sympathisch ist.
Trotzdem ist der Stil wunderbar flüssig zu lesen, die Tanten sind einfach göttlich und der Plot ist ebenso gut umgesetzt.

Ich kann mir gut vorstellen, das ein weiterer Roman der Autorin besser sein wird, es wird ja wohl noch die Geschichte der jüngsten Schwester folgen ;)

Ich gebe dem Roman 8 von 10
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Beitragvon alekto » 12.06.2008, 14:30

und ich schließ mich grundsätzlich auch eher anke und wildfee an:

ich fand magnus alles in allem ziemlich blass und die merriweather-schwestern auch zu wankelmütig, um wirklich glaubwürdig zu sein. vor allem grace finde ich darüber hinaus extrem unsympathisch, weil sie über weite strecken wahnsinnig egozentrisch ist. die tanten waren über weite strecken recht lustig, allerdings haben sie die grenze des erträglichen hin und wieder auch mal überschritten – mir wurde das an manchen stellen einfach zu albern.

die geschichte war an sich ganz unterhaltsam, am ende überschlagen sich die ereignisse dann alelrdings und drifteten doch sehr ins unglaubwürdige ab. bei aller begeisterung für happy-ends war mir persönlich das dann doch zu viel des guten.

trotzdem ein recht unterhaltsamer und stellenweise durchaus witziger roman, der sich gut weglesen lässt, allerdings für meine begriffe keinesfalls herausragend. 7/15
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Beitragvon Loewenzahn » 12.06.2008, 14:52

Ich schließe mich auch Ankes Meinung an: Gute Unterhaltung, aber es hat mich jetzt nicht so wahnsinnig aus den Socken gehauen, dafür haben sich die beiden Schwestern zu sehr den Konventionen gebeugt und zumindest Eliza erweckt anfangs einen andern Eindruck.

Trotzdem hat mir der Schreibstil der Autorin gefallen und ich werde auch die anderen Bücher der Autorin noch lesen.
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Beitragvon Lesefratz » 13.06.2008, 07:58

Na, da will ich doch auch nochmal meinen Senf dazu abgeben. ;)
Ich teile ebenfalls ein wenig Ankes, Alektos und Wildfees Meinung.
Zuletzt geändert von Lesefratz am 13.06.2008, 08:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Lesefratz » 13.06.2008, 08:00

Kathryn Caskie- Stürmische Verlobung

Meine Bewertung: :D :D :D :D von 5 Punkten

Eliza und Grace sind die beiden älteren Schwestern der Merriweathers und werden; so haben es die beiden gewitzten, aber liebevollen älteren Tanten der beiden; Viola und Letitia; geplant, eine Saison in London bekommen, bei der sie debütieren und jeweils einen Ehemann finden sollen.
Dabei fahren die Tanten schwere Geschütze auf.
Um Eliza und Grace zu verkuppeln, greifen sie auf ein Buch zurück, das mit diversen Kriegstrategien aufwartet. Welch ein Glück, dass Strategien der Kriegsführung und Strategien um die wahre Liebe zu finden, oftmals starke Gemeinsamkeiten aufweisen. ;-)

Als Eliza den gutaussehenden Schotten Magnus MacKinnon kennenlernt, haben die beiden kuppelwütigen Tanten endlich das geeignete Opfer gefunden. Magnus ist ein Earl. Doch was beide Damen jedoch nicht wissen, ist, dass Magnus durch starke finanzielle Verluste, die sein Bruder der Familie einst zufügte, sozusagen bankrott ist und eine reiche Erbin heiraten muss, um den Familiensitz retten zu können.
Doch das kommt Eliza gerade recht! Sie will unter allen Umständen vermeiden, verheiratet zu werden, denn sie möchte nach der Saison nach Italien reisen um dort ein Kunststudium zu machen. Ein Ehemann wäre dabei jedoch eher hinderlich.
So schlägt sie Magnus daher ein Arrangement vor, das beiden zum Vorteil gereicht:
Wenn Magnus sich bereiterklärt ihr in der Öffentlichkeit den Hof zu machen, wird sie im Gegenzug, für ihn, eine passende Ehegattin finden, die mit einer großen Mitgift gesegnet ist.

Magnus ist damit einverstanden, denn nicht nur Elizas Plan fasziniert ihn, nein er ist auch ganz angetan von Eliza und stellt zu seiner Verwunderung fest, dass sie die unanständigsten Gedankengänge in ihm hervorruft.
Auch Eliza geht es nicht anders, doch sie weigert sich tapfer, der starken männlichen Anziehungskraft des Earls zu erliegen. Und das ist einfacher gesagt, als getan, denn ihre Tanten sind ebenfalls äußerst entschlussfreudig... ;-)

Dieser Roman ist der erste Teil der Merriweather Reihe und dazu der Debütroman von Kathryn Caskie. Die Autorin hat einen mitreißenden, humorvollen Schreibstil, der mich zeitweilig an den von Kasey Michaels (eine in den USA sehr bekannte Autorin für historische Liebesromane und Contemporaries) erinnerte.

Ihre Hauptprotagonisten sind zwei sympathische, unkomplizierte Charaktere. Erfrischend empfand ich es, dass die männliche Hauptfigur Magnus, anders wie in so vielen anderen Liebesromanen, kein „Tortured Hero“, sondern ein humorvoller, sensibler Mann, ohne seelischen Narben, ist. (Auch wenn ich "tortured Heroes" eigentlich sehr mag, aber es war mal eine angenehme Abwechslung)
Eliza, ist zwar leicht tollpatschig gezeichnet, wirkt jedoch dabei niemals naiv und ist äußerst entschlossen, ihr Ziel, das Kunststudium in Italien, zu erreichen.
Die Dialoge der Beiden sind amüsant und man schließt Eliza und Magnus als Leser, gleich in sein Herz.
Gleiches gilt auch für die schrulligen, kuppelwütigen, alten Tanten von Eliza und Grace, deren hartnäckige Versuche, Grace und Eliza unter die Haube zu bringen mich oftmals schmunzeln ließen.

Der Grund, warum ich dem Roman keine volle Punktzahl geben konnte liegt darin begründet, dass ich zum einen meine Schwierigkeiten damit hatte, das teilweise etwas unkonventionelle und regencyuntypische Verhalten der Protagonisten in dem Roman zu verstehen.
Zum Beispiel lädt Magnus, Eliza zu einem abendlichen Spaziergang in die Vauxhall Gardens; ohne weitere Begleitung, ein. (Sie entschließt sich zwar dazu, ihre Schwester als Anstandsdame mitzunehmen, doch schon allein Magnus Vorschlag wäre wohl eher unwahrscheinlich bis unmöglich gewesen)

Und somit kommen wir zum nächsten Punkt:
Grace, Elizas Schwester, die in diesem Buch ebenfalls den Mann fürs Leben findet, empfand ich als ziemlich unsympathisch und auch ihr Verhalten war oftmals sehr zwiespältig.
Zum einen flirtet sie mit jedem potentiellen Ehekandidaten und zum anderen rügt sie ihre Schwester ständig, aus Angst, beide würden durch Elizas Verhalten kompromittiert werden.

Der letzte Kritikpunkt hat mit der Beschreibung des Helden zu tun. Ich hätte mir eine etwas tiefgründigere Beschreibung für Magnus gewünscht. Während Elizas Gedankengänge ausreichend geschildert wurden, fehlte das bei der männlichen Hauptfigur bedauerlicherweise etwas.

Insgesamt gesehen hat mich dieser Debütroman von Kathryn Caskie angenehm überrascht. Wer gerne humorvolle historische Liebesromane liest, die ohne viele Missverständnisse auskommen, wird an diesem Buch seine wahre (Lese) Freude haben.
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Beitragvon mantacabrio » 15.06.2008, 09:47

So, ich oute mich jetzt, wahrscheinlich, aber ich fand das Buch, um nicht zu sagen "schrecklich" einfach nur nervig. Ich habe irgendwann bei Seite 100 angefangen nur quer zu lesen, weil diese ganzen Verwicklungen, diese merkwürdigen Tanten nicht mehr ausgehalten habe.

Zum Schreibstil: man merkt, dass die Autorin noch keine Erfahrungen hat, die Sätze sind kurz, die Wortwahl begrenzt. Mag vielleicht auch an der Übersetzung liegen, aber ich habe den Tag vorher einen Roman von Connie Brockway gelesen und das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Es gibt keine romantischen Verwicklungen, es ist alles etwas "flach" geworden. Der Roman hätte, meiner Meinung nach auch ein MyLady mit etwa 100 Seiten werden können, wäre völlig ausreichend.

Zur Handlung: es ist einfach utopisch, dass zwei schrullige Tanten, die wirklich die unmögliches veranstalten und Protagonisten, die so viel anstellen und so gegen die Regeln der Gesellschaft verstossen (wie Nicole auch schon gesagt hat) in dieser Zeit hätten "überleben" können. Mich hat auch die Einstellung der Heldin, dass sie trotz gekläreter Angelegenheiten immer noch sich sträubt mit dem Helden mitzugehen, oder ihm zu glauben. Die Handlung hat keine Spannung, es plätschert alles so vor sich hin.
Und dann diese Anrede "Schwester" - es ist einfach grausig, wenn zwei junge Mädchen sich mit Schwester im Gespräch anreden, als ob sie keine Namen hätten :roll: Die Eskapaden der Tanten fand ich irgendwann schon nicht mehr lustig, sondern nur noch nervig und peinlich.

Die drei Punkte, die ich vergebe sind dafür, dass ich doch ab und an schmunzeln musste, und doch noch so interessiert war, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe auch wenn es nur quergelesen war.

Ich habe jetzt zum x-mal festgestellt, dass die Schreibweise und die Sprache der Autorinen "älterer Jahrgänge" (J.Lindsey, C.Coulter, C.Brockway, S.Busbee etc.) mir doch besser gefällt als die jugerer Autorinen, denn auch mit dem Schreibstil von C.Bradley habe ich so meine leichten Probleme.

So, das war meine Meinung zum Buch. Jetzt habe ich noch das 2. Buch von ihr im Regal stehen und die Original-Aussage des Duke, mal sehen ob mir das Original besser gefällt.

Von mir gibt es

3 von 5 Punkten.
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Beitragvon maren4ever » 15.06.2008, 10:00

@manta: Danke, dass kann ich nur unterschreiben.
Zuletzt geändert von maren4ever am 15.06.2008, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 15.06.2008, 10:03

Hm, also bei mir hat das Buch damals total einen NErv getroffen. Die Tanten fand ich einfach zu herrlich.

Manta, ich enke nicht, dass dir dann die anderen Teile viel besser gefallen werden. In Stürmische Eskapaden , als auch in Wie verführe ich einen Lord? ist der ERzählstil gleich und der Held bekommt auch hier nur mäßig mehr Aufmerksamkeit.
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Beitragvon Lesefratz » 15.06.2008, 10:38

@ manta:

Wegen dem Schreibstil älterer bzw. alteingesessener Autorinnen kann ich Dir nur hundertprozentig zustimmen!
Es gibt zwar auch ein paar Debütautorinnen, die mich angenehm überrascht haben, jedoch empfinde ich es in der Regel genauso wie Du. Die alten Romances sind irgendwie stimmungsvoller und die Sprache passender bzw. schöner.
Ich gehöre auch zu der Minderheit, die die Romane von Celeste Bradley eher gähnend langweilig finden. ;) Auch Jennifer Ashleys Piratenromances fand ich auch nicht so überzeugend.
Connie Brockway mochte ich bisher zwar auch nie so wirklich, jedoch hat mich der zweite Teil ihrer Trilogie die vor einiger Zeit als Historical Gold im Cora Verlag erschienen ist, völlig umgehauen. In positiver Hinsicht. Und auch da kann ich Dir nur recht geben, was den Schreibstil angeht. :D

Liebe Grüße
Nicole
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Beitragvon mantacabrio » 15.06.2008, 11:11

Schneewittchen hat geschrieben:Hm, also bei mir hat das Buch damals total einen NErv getroffen. Die Tanten fand ich einfach zu herrlich.

Manta, ich enke nicht, dass dir dann die anderen Teile viel besser gefallen werden. In Stürmische Eskapaden , als auch in Wie verführe ich einen Lord? ist der ERzählstil gleich und der Held bekommt auch hier nur mäßig mehr Aufmerksamkeit.


Danke dir, mal sehen ich werde es einfach mal probieren und der Lord steht bei mir als Original-Ausgabe im Regal, da bin ich auch mal gespannt.

Ich glaube auch, dass der Eindruck, den wir vom jeweiligen Roman manchmal haben auch ein wenig von unserem momentanen Befinden, Laune und Umständen abhängen. Aber da ich im Moment total auf Regencies stehe und richtig Spass habe die zu lesen, hat es mich wirklich überrascht, dass ich mit diesem Roman nicht viel anfangen konnte.

@ Nicole - von Connie Brockway war ich zuerst auch nicht ganz so angetan, aber jetzt habe ich die Reihe "Im Zeichen der Rose" gelesen und war einfach nur begeistert.
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