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Mansfield Park: Roman
Jane Austen
Deutscher Taschenbuch Verlag 2002-03-01 Taschenbuch 560 Seiten
Kurzbeschreibung:
In »Mansfield Park«, dem Herrenhaus des reichen Sir Thomas Bertram, leben nicht weniger als drei junge Ehekandidatinnen. Maria und Julia, die beiden Töchter des Hauses, gefährden durch Arroganz und Eitelkeit ihr zukünftiges Glück. Zugleich machen sie ihrer Cousine Fanny, Tochter verarmter Eltern, die bei den Bertrams aufwächst, das Leben schwer. Fanny, die eigentliche Heldin des Romans, trotzt kraft ihrer Unbestechlichkeit und Menschenkenntnis allen Anfechtungen. Und sie wird damit belohnt, daß sie letzten Endes doch noch den Mann heiraten darf, den sie lange Zeit ohne Hoffnung geliebt hat.
Quelle: Deutscher Taschenbuch Verlag
Meinung:
Ein Herrenhaus mitten in der Landidylle Northamptonshire im 19 Jh. – wir befinden uns auf Mansfield Park. Hier wächst Fanny Price bei Ihren reichen Verwandten (den Bertrams) auf.
In ihrer Schlichtheit und mit ihrem Verstand bildet sie direkt einen starken Kontrast zu den beiden Töchtern des Hauses. Auch der ältere Sohn passt als Lebemann perfekt in das Bild der versnobten „feinen“ Gesellschaft. Einzig in dem jüngeren Sohn Edmund findet Fanny einen Spielkameraden, guten Freund und später auch ihre große Liebe.
Dieser Roman hebt sich von den anderen Austen- Romanen durch sein sozialkritisches Wesen etwas ab. Der Faktor Humor in diesem Roman weniger stark vertreten , was der Geschichte die Lebendigkeit aber nicht nimmt. Auch mit der Heldin dieses Buches kann man sich nur schwer anfreunden, da ihr der Sympathiestempel von Jane Austen nicht so aufgedrückt wurde vergleiche man mit Werken wie „Emma“ oder „Stolz und Vorurteil“. Fanny hat zwar Charakter und Verstand und ist nicht so eitel wie die übrigen Damen, dennoch ist sie keine schillernde Persönlichkeit, in ihrer Art etwas blass, ängstlich und teilweise sogar auch nicht wirklich nett.
In „Mansfield Park“ geht es generell etwas ernster zu, was natürlich auch die Entwicklung der Autorin widerspiegelt, da es sich hier um eines der reiferen Werke handelt.
Natürlich gibt es auch hier eine romantische Liebe und die typischen Missverständnisse und Hürden auf dem Weg zum Glück aber dieses nicht alleine zentriert. Genauso wichtig erscheinen Moral, Ehrlichkeit und ähnliche Werte auf deren Bedeutung Jane Austen aufmerksam macht – dies geschickt in die Persönlichkeit der verschiedenen Charaktere eingeflochten, die diese Tugenden verkörpern bzw. denen diese Tugenden fehlen.
Das Lesen dieses Romans erscheint durch die Thematik auch etwas schwieriger. Ich habe lange gebraucht um den Einstieg zu finden und zwischenzeitlich wurden mir die Ausführungen auch etwas zu lang. Aber als ich dann endlich in Mansfield Park angekommen bin, wollte ich auch nicht mehr abreisen.
Wer eine Lektüre wie „Stolz und Vorurteil“ erwartet, wird wohl eher nicht gut beraten sein, da dieser Stoff doch etwas anspruchsvoller gestaltet ist und diese spezielle, zauberhafte Leichtigkeit nicht vorhanden ist.
Meiner Meinung nach trotzdem ein sehr gutes Buch, das man mal gelesen haben sollte – für alle Jane Austen-Fans ohnehin Pflichtlektüre!
4,5 von 5 Punkten
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