Zart wie die NachtAnna Campbell
Blanvalet TB 2008-02-11 Taschenbuch 448 Seiten
Der Klappentext:
Die Umstände ihrer ersten Begegnung sind alles andere als günstig: Die junge Witwe Grace Paget wurde gegen ihren Willen auf ein Landgut verschleppt. Der attraktive, geheimnisvolle Gutsherr, Marquis Matthew Lansdowne, glaubt hingegen, sie wolle ihn nur verführen. Trotz dieses Missverständnisses beginnt in ihnen eine flammende Leidenschaft füreinander aufzulodern ...
Quelle: Blanvalet
Meine Inhaltsangabe:
Grace Paget, eine höchst ehrenwerte und solide Witwe von 25 Jahren, wird gekidnappt und verschleppt. Sie landet auf einem Landgut, auf welchem auch Matthew Lansdowne, Marquis of Steede, seit 11 Jahren in Gefangenschaft lebt. Matthew erkrankte als Jugendlicher an einem Hirnfieber und litt einige Zeit unter Wahnvorstellungen. Sein ruchloser Onkel nutzte die Gunst der Stunde und riss sich das Vermögen Matthews unter den Nagel und sperrte seinen Neffen einfach weg.
Damit der unwillige Gefangene nicht aufmüpft, wird ihm nun die vermeintliche Hure Grace als Gespielin zugeführt. Matthew durchschaut jedoch die perfiden Ränke seines Onkels und weigert sich, das Spielchen mitzuspielen. Grace wird daraufhin mit dem Tode bedroht, falls es ihr nicht gelingt, Matthew ins Bett zu locken.
Meine Einschätzung:
Eigentlich stand Anna Campbell nach "Rebellische Küsse" schon auf meiner Abschußliste. Ich bin jedoch ganz selig, daß ich ihr noch eine Chance eingeräumt habe. Die Autorin konnte mich mit diesem Roman auf ganzer Linie überzeugen.
Die Story ist zwar hanebüchern - aber auch absolut packend und mitreissend erzählt. Als Leserin war ich ab der 1. Seite sofort im Geschehen drin. Matthew und Grace sind als Helden hervorragend gelungen. Besonders Matthew als männliche Jungfrau und völlig unerfahren in Liebesdingen hat mein Herz im Sturm erobert. Auch Grace ist rundum gut gelungen.
Anna Campbell ist das Kunststück geglückt, einerseits einen höchst erotischen und prickelnden Roman zu schreiben der vor Leidenschaft und Erotik nur so trieft; anderseits kommt aber auch das Gefühlsleben der beiden Protas nicht zu kurz. Detailreich und liebevoll wird die Annäherung der beiden beschrieben, wie sie lernen sich zu respektieren und zu vertrauen.
Als einzigen Kritikpunkt könnte ich die höchst schräge Story und jede Menge Logikfehler aufführen. Oder wie ist es erklärbar, daß Matthew nach mehrjähriger Gefangenschaft nicht ein völlig verwahloster Zeitgenosse, sondern ein charmanter Gentleman mit vollendeten Manieren ist???
Dieser Mangel an Logik hat mich jedoch nicht wirklich gestört und hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Allerdings sei der Roman nur den Leserinnen empfohlen, die einen ausgesprochenen Hang zu tortured Heros haben und auch über höchst detailreiche Sexszenen nicht die Nase rümpfen
Meine Wertung: 5 von 5 Punkten!!!!!