Meine Einschätzung zum Buch
Auf Wunsch seines verstorbenen Vaters soll Wilcox, Lord Kellinghurst, die wunderschöne Tochter von Lady Fairfax, Fiorinda heiraten.
Aber er hat bisher gezögert eine Verlobung offen auszusprechen. Fiorinda ist zwar sehr ansehnlich, aber nicht mit besonders viel Intelligenz gesegnet und ihre Mutter Lady Fairfax ist ein widerliches Weibsbild; gierig und machtbesessen und von Grund auf Böse.
Wilcox ganzes Leben wird aus den Angel gerissen als eines Nachts Phillipe de la Cour bei ihm auftaucht. Phillipe ist ein lieber Freund aus Kindertagen, der vor Napoleons Häschern nach England geflohen ist und völlig entkräftet bei Wilcox ankommt.
In Lord Kellinghurst erwacht ein starker Beschützerinstinkt und er schwört alles zu tun, damit Phillipe von nun an sicher ist. Allerdings hat er dabei nicht mit der Niederträchtigkeit von Lady Fairfax gerechnet, der sofort die feine Veränderung aufgefallen ist, die sich an Wilcox, seit der Ankunft von Phillipe, vollzogen hat. Und ihr Plan von einer Verbindung zwischen den Fairfax und den Kellinghursts scheint zu scheitern….
„Veni, vidi, vici“ - „Ich kam, sah und kaufte“ ….. oder so ähnlich, erging es mir als mir das Buch „Verborgene Liebesglut“ sozusagen über den Weg lief.
Zwei wichtige Punkte sprachen für den sofortigen Kauf:
1. Die Anzahl der historischen Gay Liebesromane auf Deutsch ist so dermaßen verschwindend, dass man auf keinen Fall eines davon auslassen sollte, wenn man sich für diese Genre interessiert. (Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, also immer her mit den Buchvorschlägen!)
2. An diesem Buch ist einfach alles ansprechend; vom altrosa Himmelbett, mit geblümten Kissen, auf dem Cover bis, über den Inhalt bis zum Namen des Autorenduos Gaylord de Woolf.
Man hat sich sogar so viel Mühe gegeben, für den Autorennamen „Gaylord de Woolf“ einen fiktiven Lebenslauf zu erfinden, der selber geradezu wie aus einem Liebesroman entsprungen scheint. Einfach köstlich!
Das Buch verfügt über einen angenehmen Schreibstil und liest sich sehr kurzweilig. Die Bösewichtin ist böse, der Held stark und der zu rettende Jungmann von sensiblem Gemüt. Der treue Bedienstete hat genauso seinen Platz in der Geschichte, wie der gute und verständnisvolle Freund, der dem Helden unerschrocken loyal zur Seite steht.
Das alles sind Zutaten für einen netten Liebesroman. Was aber den besonderen Unterhaltungswert von „Verborgene Liebesglut“ ausmacht, ist die ordentliche Prise von manchmal nahezu in Gefühlen schwelgender Theatralik, die der Geschichte eingestreut ist.
Ich möchte aber betonen, dass ich dies weder als nervig, noch als störend empfunden habe. Viel mehr hat sie mir an der ein oder anderen Stelle einen Schmunzler entlockt und das Lesen so zu einem besonderen Erlebnis gemacht.
Zum Schluss noch eine Bitte an den Verlag und die Autoren: Unbedingt weiterschreiben, ich würde so gerne noch weitere Bücher dieser Art lesen.
Fazit: Gaylord de Woolf ist nicht nur würdig in die Fußstapfen von Barbara Cartland zu treten, sondern ist sogar noch viel besser.
Bewertung 4 von 5 Punkte
Gruß Anke
P.S.: Kleiner Hinweis: Homoseuelle Liebesszenen kommen praktisch nicht vor, bzw. gehen über einen Kuss nicht hinaus.
Die Autorin MJ Pearson ist da ein wenig deutlicher.