Susan Carroll - Das Liebesduell

LIROS, die in der Zeit des Rokoko und Biedermeier in England spielen

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Susan Carroll - Das Liebesduell

Beitragvon patwelli » 08.04.2009, 19:24

Das Liebesduell. Ein Roman aus dem England des 19. Jahrhunderts.
Susan Carroll
Heyne Verlag 1993-05 Broschiert 286 Seiten

OT: The sugar rose

Inhalt:

Nur weil sie seit ihrer Kindheit befreundet sind, macht Lord Spencer der unansehnlichen Aurelia einen Heiratsantrag. Um auf dem gesellschaftlichen Parkett bestehen zu können, wird sie zu dem warmherzigen Everard geschickt, der versprochen hat, eine Lady aus ihr zu machen. Und tatsächlich geht eine wundersame Wandlung mit Aurelia vor. Sie verzichtet auf Süßigkeiten, sie lernt zu tanzen, und aus dem einstigen häßlichen Entlein wird eine wunderschöne Lady. Aber sie hat sich längst in ihren Lehrmeister verliebt, und nur ein Duell kann die Erfüllung ihrer Liebe bringen. Quelle: Heyne

Meine Meinung:

Die Geschichte fing richtig witzig und spritzig an, ich hatte mich schon gefreut. Everard wettet mit seiner Tante, dass er Aurelia zu einer Ballschönheit verwandeln kann. Für ihn ist es selbstverständlich, sieht er doch schon längst ihre innere Schönheit und auch die äußeren Vorzüge, die sie gerne mal durch unförmige Kleidung verdeckt. Natürlich muss sie abnehmen, denn eine starke Persönlichkeit kann ja nicht Ballkönigin werden *gr*. Aurelia glaubt auch überhaupt nicht an sich, sie kann sich nicht vorstellen, dass irgendjemand sie hübsch findet oder sich sogar in sie verlieben könnte. Ihre Selbstzweifel sind sehr ausgeprägt und kommen oft zum ungünstigsten Zeitpunkt zum Vorschein. Je mehr sie abnimmt, desto zickiger wird sie - aber ehrlich, wenn ich nur von Essigwasser und Reis leben müßte wäre ich wahrscheinlich auch unausstehlich.

In London hat sie dann auch den erwünschten Erfolg und Justin, Lord Spencer, fallen erwartungsgemäß die Augen aus dem Kopf. Justins Mätresse gefällt das natürlich viel weniger, und sie versucht ständig, Aurelia in unmögliche Situationen zu bringen. Leider gelingt ihr das auch und hier hätte ich mir gewünscht, dass Aurelia sich nicht immer so niedermachen lässt sondern ihr mehr entgegensetzen könnte. Ansätze waren da, aber leider oft nicht sehr ausgearbeitet. Ich hätte ihr mehr Rückhalt gegönnt, aber zum Schluß triumphiert sie ja doch mal.

Die Charas waren oft sehr unausgewogen, sie veränderten ihr Verhalten von jetzt auf gleich ins Gegenteil, man kam da oft gar nicht richtig mit. Aurelia war oft biestig und zickig - aber, wie gesagt, Essig und Reis *g*.

Alles in allem war es ein ganz nettes Buch, aber vom Plot her hätte ich es mir sarkastischer und witziger gewünscht.

Deshalb nur 3,5 von 5 Punkten.

:stern
Zuletzt geändert von patwelli am 28.10.2012, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon mallory » 08.04.2009, 19:44

Na, dann bin ich ja gespannt :???: Da ich Carrolls Feuerfrau-Trilogie so toll fand habe ich mir von diesem Roman eigentlich auch einiges erhofft.
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Beitragvon mantacabrio » 09.04.2009, 08:29

Ich habe das Buch auch mal angefangen und irgendwann vor lauter Langeweile und Ungeduld abgebrochen.
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Beitragvon mallory » 10.04.2009, 19:07

Na, ihr macht mir ja Mut! Wenn es euch zwei nicht gefällt, dann ist die Wahrscheinlichkeit ja riesig, dass es mir auch nicht gefallen wird :???:
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Beitragvon Luckydaisy » 10.04.2009, 22:39

@mallory:
lass die bloß nicht in die flucht jagen.. ich bin ein eingeschworener carroll-fan und speziell ihre "alten" regencys sind bei mir top-keeper.

ich fand den roman supi schön und auch den "mangel" an sex habe ich nicht vermisst.

natürlich könnte man bekritteln, daß aurelia ihr glück erst als "schlanke elfe" findet - da everard ihr aber vorher schon zugeneigt war (zumindest als freund - sie ist ja schließlich verlobt) - fand ich das gar nicht so schlimm...

ich mag wie gesagt die carroll-romane wahnsinnig gerne, dieser war vielleicht nicht ganz so witzig wie die anderen, dafür aber fürchterlich romantisch da sich aus der anfänglichen freundschaft liebe entwickelt.... schmelz - auf so was steh ich einfach.
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Beitragvon lemmy » 11.04.2009, 18:04

Das hier habe ich vor einiger Zeit in einem anderen Thread geschrieben:

Ich habe gerade "Das Liebesduell" gelesen und bin auch restlos begeistert. Die Wortgefechte sind einfach köstlich und die Figuren wachsen einem geradezu ans Herz. Mich hat es fast sogar ein wenig an Jane Austen erinnert.
Ich werde in Zukunft auf den Bücherflohmärkten meine Augen offen halten, ob ich noch weitere Bücher von Susan Carroll finde.


Das mit dem Abnehmen fand ich in diesem Buch nicht so schlimm, da es ja ein älteres Buch ist und man das ja auch berücksichtigen muss.
Im Prinzip gebe ich dir natürlich Recht, aber ich hab da schon schlimmeres gelesen.
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Beitragvon Loewenzahn » 11.04.2009, 19:36

Das Buch liest sich locker weg, hatte einige witzige Dialoge und Situationen, aber auch ich hätte mir Aurelia spätestens als "geschlüpfter Schwan" etwas auftrumpfender und kesser gewünscht.

Schade fand ich, daß als endlich durch das Duell etwas Action reinkam, diese Situation ab Aurelias Auftreten dann rückblickend in indirekter Rede erzählt wurde, da war's dann wieder nix mit Action ;)

Insgesamt: ganz nett, aber nix besonderes, daher auch von mir 3,5 von 5 Punkten
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Beitragvon Locke » 11.05.2010, 23:09

Das Liebesduell. Ein Roman aus dem England des 19. Jahrhunderts.
Susan Carroll
Heyne Verlag 1993-05 Broschiert 286 Seiten

Nur weil sie seit ihrer Kindheit befreundet sind, macht Lord Spencer der unansehnlichen Aurelia einen Heiratsantrag. Um auf dem gesellschaftlichen Parkett bestehen zu können, wird sie zu dem warmherzigen Everard geschickt, der versprochen hat, eine Lady aus ihr zu machen. Und tatsächlich geht eine wundersame Wandlung mit Aurelia vor. Sie verzichtet auf Süßigkeiten, sie lernt zu tanzen, und aus dem einstigen hässlichen Entlein wird eine wunderschöne Lady. Aber sie hat sich längst in ihren Lehrmeister verliebt, und nur ein Duell kann die Erfüllung ihrer Liebe bringen...
Quelle: Heyne

Der Klappentext ist mal wieder irreführend. Aurelia nascht schon immer gerne und hat daher einen "unförmigen" Körper. Allein schon deshalb lohnt es sich das Buch zu lesen, aber Aurelia nimmt im Laufe der Geschichte mit der Hilfe von Everard ab. Everard ist der Freund von Justin und findet Aurelia schön, auch wenn er findet sie wäre zu dick.
Weil er weiß wie verliebt Aurelia in Justin ist, will er ihr helfen, sein Herz zu erobern und sie starten das Projekt: "Endlich wieder schön" Wink
Was sie nicht bedenken ist, dass sie sich ineinander verlieben und trotzdem ist es nicht so leicht zueinader zu finden.....

Dieses Buch hat mich irgentwie an den Stil von Jane Austin erinnert.
Es würde perfekt ein Kinofilm darstellen.
Was ich vermißt habe war die Entwicklung des Verliebtseins. Man kann als Leser nicht nachvollziehe, warum sie sich nun ineinander verliebt haben.
Dazu muss ich sagen, abgesehen von einem leidenschaftlichen Kuss ist nicht viel drin, trotzdem hat er mir sehr gefallen.

4 von 5 Punkten
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