Amanda Elyot: By a Lady / Eine Lady in Bath

Eine Reise durch Zeit und Raum im Liebesroman

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Amanda Elyot: By a Lady / Eine Lady in Bath

Beitragvon Gipsy » 25.04.2006, 15:52

Ich habe jetzt By a Lady ausgelesen und auch wenn mir der Ansatz sehr gut gefallen hat, fand ich ihn streckenweise etwas unausgegoren.
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Eine Lady in Bath
Amanda Elyot
Blanvalet TB 2008-02 Broschiert 400 Seiten



Inhalt:

CJ (Cassandra Jane -wie passend für Austen-Fans) wird für die Rolle der Jane Austen in dem Broadway-Stück "By a Lady" gecastet. Sie geht mit ihrem Regency-Kostüm über die Bühne - und ist auf einmal in Bath, im Jahre 1801. Zunächst ungläubig, dann fasziniert macht sich CJ daran, die Stadt, in der sich ihr Idol Jane Austen aufhält, zu erkunden. Doch das ganze entwickelt sich schnell zum Alptraum, als der Hunger überhand nimmt und sie einen Apfel klaut. Nur der Großmütigkeit von Lady Dalrymple, die darauf besteht, dass CJ sie an ihre Nichte erinnert und von ihr "Tante" genannt werden will. Endlich scheint sich ihr Glück zu wenden und wirklich wohl im Jahre 1801 fühlt sich CJ, als sie sich in Lord Darlington verliebt, der ihre Gefühle erwidert und Freundschaft mit Jane Austen schließt. Doch zwischen Theater, Kurgelände und Bällen entdeckt CJ ein ungeheures Geheimnis und kann sich auf einmal auch ihrer Liebe zu Darlington nicht mehr sicher sein.

Meine Meinung:

Die Idee finde ich großartig, die Umsetzung der Zeitreise ist gelungen, und die ersten 150 Seiten sind interessant, mit kleinen Details aus der Zeit, die beweisen, dass die Autorin gut recherchiert hat. Aber dann - keiner der Charaktere handelt so, dass es dem Charakter angemessen erscheint. Manchmal benehmen sie sich sogar so, als hätten sie gar kein Hirn :sad: CJ fühlt sich verfolgt, entdeckt, dass es die missgünstige Kammerzofe ihrer "Tante" ist und statt den unverschämten Dienstboten nach Hause zu schicken oder selbst dorthin zu gehen (was sie ursprünglich vorhatte - keine geheime Exkursion, nein, sie war auf dem Nachhauseweg) versucht sie, ihre Verfolgerin abzuhängen, indem sie ins nächste Haus geht. Als sie feststellt, dass sie in einem Bordell !!! gelandet ist, geht sie nicht wieder hinaus, weil sie Angst hat, dass Sykes noch draußen steht, sondern bleibt drinnen. Als sie entdeckt wird, gibt sie sich als Prostituierte aus und folgt einem Freier sogar ins Zimmer!!!! Damit wäre ihr Ruf zu dieser Zeit irreparabel geschädigt. Aber die Episode hat keinerlei Konsequenzen, so dass ich mich frage, warum sie überhaupt eingefügt wurde. Auch die anderen Darsteller benehmen sich oft völlig unglaubwürdig. Die einzig wirklich sympathische ist Jane Austen, die oft mit Originalzitaten wiedergegeben wird. SIE hat Witz, aber CJ versucht zu kontern und ihre Witze klingen forciert und gekünstelt. Trotzdem ist ausgerechnet Miss Austen absolut fasziniert ...
Leider waren gegen Ende sehr viele Ungereimtheiten vorhanden, die ich hier nicht aufführen will, um nicht zu spoilern, die mir aber viel verdorben haben.

Auch der Held, der auf den ersten 100 Seiten so sympathisch wirkt, benimmt sich auf einmal so, wie sich kein Gentleman dieser Zeit benehmen würde. Er hat sich alle Sympathien verscherzt. Wäre er zuvor als "Rake", als ein typischer Wüstling, geschildert worden, hätte man ihm noch verzeihen kann, aber er ist ein hoch reputabler, verantwortungsbewusster Gentleman, der seine Mitmenschen schätzt und respektiert. Und dann behandelt er ausgerechnet die Heldin so mies, wie es die schlimmsten Wüstlinge nicht einmal getan hätten. Ich war bitter enttäuscht.

In folgendem Spoiler werde ich auf die Szene eingehen, auf die ich weiter oben angespielt habe:

Der Held und die Heldin verlieben sich, kommen sich näher, verloben sich heimlich und schlafen miteinander. Dann besucht er sie nicht mehr und als Dame der Gesellschaft ziemt es sich nicht für sie, ihn zu besuchen. Deshalb sehen sie sich erst wieder auf einer Feier, auf der seine Verlobung bekannt gegeben wird - mit einer anderen! Nachdem die gegenseitige unverfälschte Zuneigung zwischen Held und Heldin auf den ersten SEiten so schön geschildert wurde, konnte ich das Verhalten des Helden nicht nachvollziehen, noch dazu, wo er doch als Gentleman der Regency-Zeit wissen muss, dass CJ als "beschädigte Ware" :???: nun die Zukunft verbaut ist. Dabei zwingen ihn nicht einmal äußere Umstände zu dieser Sinneswandlung!

Trotz aller Kritikpunkte mag ich den Schreibstil der Autorin und werde noch mehr von ihr lesen in der Hoffnung, dass die Geschichte eine bessere ist!

2 von 10 Punkten

:stern
Zuletzt geändert von Gipsy am 07.10.2008, 10:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Wildfee » 26.04.2006, 09:47

Ahhhh, gut zu wissen......mit dem Roman hab ich auch schon geliebäugelt, aber ich bin nicht so ein Fan von Regencys, auch wenn es hier mit Zeitreise verbunden ist.
Zuletzt geändert von Wildfee am 25.08.2007, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Beitragvon Gipsy » 26.04.2006, 11:56

Hallo wildfee,

mit dem Roman verpasst du nichts. Der Anfang war gut, aber die Geschichte wird immer idiotischer und unglaubwürdiger. Von Bordellen über Irrenhäuser und Gefängnisse bis hin zur feinen Gesellschaft versucht die Autorin alles in das Buch zu quetschen. Die Liebesgeschichte war furchtbar - zum Schluss habe ich sogar gehofft, dass die beiden NICHT zusammen kommen, weil er sich so scheußlich verhalten hat. :sad:

Ich hoffe mal, dass ihre anderen Bücher besser sind, denn den Schreibstil fand ich wirklich gut.

Ein Buch mehr in meiner Jane-Austen-Spin-Off-Sammlung (als Austen-Fan würde ich es mir noch mal kaufen, ich hab da eine richtige Sammelphobie, aber empfehlen kann ich es nicht wirklich)

LG, Kerstin
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Beitragvon Gipsy » 25.08.2007, 15:46

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Buch im Februar 2008 auf Deutsch erscheint:

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Eine Lady in Bath.
Amanda Elyot
Blanvalet Taschenbuchverl 2008-02 Broschiert 400 Seiten


Wie gesagt, ich kann vom Kauf nur abraten. Die Autorin schreibt zweifellos gut und der Klappentext klingt einfach fantastisch (Zeitreise, Regency, Liebe, Verrat, Jane Austen, Witz, ein Mann wie Mr. Darcy ...), aber es handelt sich um eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe!
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 25.08.2007, 16:18

Ich bin trotzdem sehr neugierig auf das Buch. Zeitreisen kann ich wohl einfach nicht wiederstehen :roll:
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Beitragvon Gipsy » 25.08.2007, 16:39

Hallo Schnee,

dann bin ich schon jetzt sehr gespannt auf deine Meinung :) Vielleicht empfindest du ja ganz anders. Ich bin auch mit einer extrem hohen ERwartungshaltung an das Buch herangegangen, so dass meine Enttäuschung vielleicht auch daher mit rührt. Trotzdem - es war schon sehr ungereimt, das Ganze.

Lg

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Beitragvon Gipsy » 25.08.2007, 16:39

Ach so, habe meine Rezi übrigens noch ein wenig erweitert ;)
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Beitragvon Gipsy » 16.10.2007, 17:38

Es gibt übrigens ein neues Buch, das einen ähnlichen Plot hat. Ich bin schon sehr gespannt aufs Lesen und hoffe, dass es mir besser gefällt als "By a Lady"

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Confessions of a Jane Austen Addict
Laurie Viera Rigler
Dutton Books 2007-08-02 Gebundene Ausgabe 304 Seiten
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Beitragvon hermine » 19.01.2008, 14:35

Ich habe das Buch auch diese Woche gelesen, es hat mir überhaut nicht gefallen.
So ein durcheinander, es ist so viel Handlung in die Geschichte gequetscht worden die aber nicht wiklich alle wichtig ist oder zusammen gehört.
Auch die Charakter haben mir nicht gefallen, aber das ist ja schon mal erwähnt worden.
Manchmal kam es mir so vor als hätte eine Lektorin einfach hier und da 50 Seiten gestrichen.
Vielleicht war das Original ja viel besser aber halt zu lang.
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Beitragvon Nefret6 » 19.02.2008, 20:24

Dieses Buch war so schlecht und absurd, dass ich es trotzdem zu Ende lesen musste. Fast wie bei einem fürchterlichen Unfall: der Anblick ist grausam, aber man muss trotzdem hinschauen.
Die Tauschpartnerin, die von mir das Buch erhalten hat, hat mein größtes Mitleid. Ich hoffe sehr, dass sie keine Rachegedanken hat :D

Besonders übel fand ich die Szene, in der CJ sich mit Wasser übergießt und Lord Darlington zwingt, mit ihr Walzer zu tanzen, einen Tanz, der bis dato noch unbekannt war.
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Beitragvon bacherl » 26.02.2008, 16:54

ich habe mich küzlichst erst bis zur Hälfte durch das Buch gequält und dann hatte ich überhaupt keine Lust mehr!!!! ich werde den Rest wohl bald einfach mal überlesen, denn wie es ausgeht will ich schon wissen.

ich würde dem Buch 1,5 Punkte von 5 geben (An einem guten tag)

Die Idee war wirklich gut und die Inhaltsangabe machte wirklich Lust drauf ABER die Umsetzung hat mir nicht gefallen.

bei aller Liebe fürs Detail aber irgendwann könnte man die einleitende Beschreibung auch mal ausklingen lassen - irgendwie hatte ich schon über der Hälfte immer noch das Gefühl in der Einleitung zu stecken, da hat sich nicht wirklich viel getan.

Ich empfinde das Buch als sehr sehr langweilig. Die Charaktere bis jetzt naja, eher blass. Er hat nichts Reizvolles, da ist so mancher Nebencharakter in anderen Büchern um vieles interessanter und sie ist auch nicht wirklich dolle - landet in der Vergangenheit und macht erstmal in aller Ruhe eine side seeing - Tour .....

es gibt kein Mitfiebern, keine packenden Gefühle, keine Situation auf die ich hoffe - doch, ich hoffe ich schaffe es zu Ende zu lesen! ;)
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 26.02.2008, 17:45

Na ihr macht mir ja Mut, das Buch liegt doch in meinen "bald lesen"-Regal :cry:
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Beitragvon Schattentaenzerin » 26.02.2008, 17:47

Schneewittchen hat geschrieben:Na ihr macht mir ja Mut, das Buch liegt doch in meinen "bald lesen"-Regal :cry:


Na ja, vielleicht interpretierst du ja das Buch ganz anders, Schnee. :trost
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Beitragvon bacherl » 05.03.2008, 17:53

Ich habe es jetzt ad acta gelegt. Nochmal zur hand genommen, nochmal durchgeatmet, nochmal angefangen - dann nach kürzster zeit ZackZack durchgeblättert, die ein oder andere seite nochmals gelesen und schwubs war ich durch - juchu! :D
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Beitragvon Loewenzahn » 20.09.2008, 12:32

So, ich habe fertig und kann jetzt auch meinen Senf dazu abgeben ;)

Ich fand das Buch recht unterhaltsame, leichte Lektüre. Der Held hat zwar zwischendurch seine Macken, wie schon von gipsy gespoilert, aber welcher Mann hat die nicht ;) , konnte ich mit umgehen. In den ersten zwei Dritteln geht die Handlung recht getragen vonstatten, dafür überschlagen sich im letzten Drittel die Ereignisse und nicht alle Komplikationen hätten unbedingt sein müssen, teilweise kam ich mir da schon ein bißchen wie in einer Slapstick-Komödie vor. Der Schluß ist dann wieder ok und auch der Zeitreise-Aspekt gewinnt eine gewisse Logik

Würde 3,5 von 5 Punkten vergeben.
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Beitragvon Gipsy » 07.10.2008, 12:55

Gipsy hat geschrieben:Es gibt übrigens ein neues Buch, das einen ähnlichen Plot hat. Ich bin schon sehr gespannt aufs Lesen und hoffe, dass es mir besser gefällt als "By a Lady"

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Hmm, besser, aber auch nicht wirklich gut. Zwischenzeitlich ziemlich langatmig und mit einigen Logikfehlern gespickt. Wer aber gerne Zeitreisen, das Regency und Jane Austen mag, sollte auf jeden Fall zu diesem Buch und nicht zu "Eine Lady in Bath" greifen!
5 von 10 Punkten
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Beitragvon Haithabu » 30.10.2008, 22:29

Ich hab es jetzt auch gelesen. Die Story war zwar schon manchmal etwas langatmig, und ich fand auch nicht immer ganz stimmig, aber ich muss sagen mir hat es trotzdem gefallen.

Gut, es gibt bessere Bücher, aber bei weitem auch schlechtere. Und eine bessere Gute-Nacht-Geschichte hab ich bis jetzt noch nicht gefunden :lol:
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Beitragvon Gipsy » 31.10.2008, 08:56

Schön, dass es einigen von euch dann doch gefallen hat :)

Vielleicht waren einfach meine Erwartungen zu hoch. Als ich den Klappentext gelesen hab, wäre ich fast ausgetickt vor Freude :D Ich liebe Zeitreise, ich liebe Regencies und dann noch Jane Austen persönlich - ich konnte es kaum abwarten.

Dann habe ich die ersten Kapitel gelesen und war immer noch begeistert: Die Autorin hat einen fantastischen Schreibstil, leicht ironisch, subtil - eben fast wie Ms Austen persönlich (und das ist eines der höchsten Komplimente, die ich zu vergeben habe ;) ).

Umso enttäuschter war ich eben dann, als das Buch immer weiter weg von einem Jane-Austen-Roman ging und die unwahrscheinlichsten Plots, Abenteuer, Irrungen und Wirrungen auftauchten. Mag in einen Abenteuerroman passen, aber nicht in einen Regency, noch dazu einen, der genauso angefangen hat wie ein echter Regency. Und als sich der Held dann so gar nicht wie ein Held verhält, sondern mEn eher wie der Schurke des Stücks - ja, da war ich dann eben richtig sauer.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass mir "Ein Mann wie Mr. Darcy" nicht gefallen hat. Vielleicht bin ich da einfach überempfindlich (Austenland von Shannon Hale dagegen fand ich wieder süüüüüß ;). Ich würde mich zwar nicht als Jane-Austen-Puristen bezeichnen, aber wenn der Roman als Austen-Stil (wenn auch mit Zeitreise) angekündigt wird, erwarte ich einfach einige Elemente nicht, die in dieser Story enthalten sind.

Hätte es geheißen "Historischer Roman im Bath des 19. Jahrhunderts" hätte ich vielleicht eher darüber hinwegsehen können. So hat der Mittelteil des Romans aber thematisch einfach nicht zum wirklich grandiosen Beginn gepasst. Den Schluss fand ich wieder ganz okay, aber die Mitte fand ich einfach nur furchtbar.
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