Constance O'Day-Flannery - Auf ewig dein

Eine Reise durch Zeit und Raum im Liebesroman

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Constance O'Day-Flannery - Auf ewig dein

Beitragvon mallory » 22.09.2007, 20:52

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Auf ewig dein
Constance O'Day-Flannery und Constance O'Day- Flannery
Heyne 1998 Broschiert 414 Seiten

Inhalt: Kristine Gavin erhält von ihrem Bruder ein merkwürdiges Geburtstagsgeschenk: das Bild einer ihrer Vorfahrinnen, welcher sie erstaunlich ähnlich sieht. Einer Frau, die damals auf mysteriöse Weise verschwand und deren Ehemann Sean des Mordes an ihr verdächtigt wurde. Während Kristine noch den Zeitungsausschnitt studiert wird sie von einem Blitzschlag oder ähnlichem getroffen und findet sich im Jahr 1871 wieder, wo sie von allen für die verschwundene Christina gehalten und entweder gehasst oder gefürchtet wird.
Nach wenigen Tagen, in denen sie sich einigermaßen einlebt und langsam eine Veränderung im Verhalten ihrer Mitmenschen bewirkt, erfährt Christina, die auf diese Weise ihren ungeliebten Ehemann loswerden wollte von der Doppelgängerin, kommt wutentbrannt ins Herrenhaus und während eines Kampfes zwischen den beiden schlägt wieder der Blitz ein...

Meine Meinung: Dieses Buch ist in mehrfacher Hinsicht eine Zeitreise. Sehr zu meinem Bedauern spielt nur ein kleiner Teil der Geschichte in der Vergangenheit. Bei der erneuten Zeitreise werden Sean, Kristine und Christina in die Gegenwart versetzt. Die wiederum im Jahr 1988 stattfindet, da das Buch nämlich im Original aus dieser Zeit stammt!

Im Großen und Ganzen handelt es sich um einen soliden Liebesroman. Die Geschichte zwischen Kristine und Sean ist schön erzählt und die böse Christina gibt dazu einen richtig hassenswerten Gegenpart. Bei den Kapiteln, in denen es um sie ging wurde mir immer richtig unwohl und ich hätte am liebsten weitergeblättert. Allerdings sind ihre Erlebnisse und Intrigen für die weitere Geschichte wichtig.

Es gab nur einige Punkte, die ich doof oder unlogisch fand. Zum einen habe ich mich furchtbar aufgeregt, als Kristine im 19. Jahrhundert zum Sheriff geschleppt wird und dort allen Ernstes erwartet, dass der Mann ihr glaubt, sie sei aus dem Jahr 1988 und dieser Mann neben ihr, Sean, würde mit einem Haufen fremder Leute im Haus ihres Bruders wohnen! Da wird Kristine in der Gegenwart als Reporterin dargestellt, die voll im Leben steht und dann benimmt sie sich wie eine Idiotin! Es muss ihr doch klar sein, dass sie eben nicht nur träumt und dass etwas Außergewöhnliches passiert ist!
Zum Glück ist der weitere Roman dann so, dass man ihr diese Idiotie verzeiht.
Unlogisch fand ich, dass Kristine und Sean sich nach der Zeitreise dort wiederfinden wo sie gestartet sind, nämlich im Arbeitszimmer des Herrenhauses, während Christina in einem ganz anderen Ort auf der Straße wieder zu sich kommt! Häää?? Ein Irrtum des Universums? Oder ist der Autorin nur nichts anderes eingefallen um Christinas weiteren Weg zu beschreiben?

Von diesen Macken abgesehen hat mir der Roman sehr gefallen und mich sogar zeitweise richtig nachdenklich gemacht. Nämlich immer dann, wenn sich Sean aus dem 19. Jahrhundert über die negativen Veränderungen in unserer Zeit Gedanken gemacht hat. Außerdem war Seans Kulturschock wie üblich sehr amüsant.

Meine Wertung: trotz der o.g. Brüche in der Logik gebe ich die volle Punktzahl: 5 von 5 :lesen

:stern
Zuletzt geändert von mallory am 21.09.2010, 21:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Jenny » 23.09.2007, 07:57

Das Buch ist in meinem Sub und gerade ein bisschen nach oben gewandert.
Danke für die Rezi :lol:
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Beitragvon mallory » 23.09.2007, 08:47

Gern geschehen :)
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 23.09.2007, 10:19

Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und kann mich deiner Rezi voll anschließen.
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Beitragvon Lilli » 23.09.2007, 12:17

Auch einer meiner ersten Zeitreise-Storys und immer noch ein Keeper. Das sagt bei meinem Platzmangel alles.

Müßte es mal wieder lesen :oops:
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Beitragvon MCarmelot » 24.09.2007, 16:07

Das Buch habe ich in meiner der noch anzuschaffenden Bücher. Freu mich schon darauf, wenn ich es lesen kann.

Danke für die Rezi!
Bei Tauschticket findet ihr mich unter:
http://www.tauschticket.de/cgi-perl/myH ... =MCarmelot
MCarmelot
Schaut sich noch um......
 
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Beitragvon sweety1746 » 01.02.2009, 15:09

ich habe das buch heute beendet und fand es nach kurzer eingewöhnungsphase auch ziemlich gut.

meiner meinung nach ist es mal etwas anderes: die prota wird nicht einfach durch die zeit geschleudert und baut sich dort nach einiger zeit ein neues leben auf. auch "ersetzt" sie nicht einfach eine andere frau (wie bei einem austausch - die eine reist zurück, die andere in die zukunft). nein, hier gibt es plötzlich zwei nach außen hin identische frauen in der gleichen zeit, was aber eigentlich nicht sein darf. ich sehe kristine als eine art reinkarnation von christina und die beiden frauen dürfen einfach nicht zur selben zeit am selben ort sein bzw dürfen sich nicht berühren. ich betrachte daher mallory's zweiten kritikpunkt als "irrtum des universums" bzw ist christinas ungeplante zeitreise der eigentlich "fehler" und das universum versucht den erstmal zu korrigieren, indem es sie an einen anderen ort schickt, damit sich beide frauen nicht mehr berühren können. ohne diese korrektur würden die beiden damen wohl immer hin-und-her-zeitreisen. ;)

Sean's Kulturschock war nicht nur amüsant, wie mallory schreibt, sondern auch realistischer als in manch anderem buch. hier wird nämlich auch an das problem fehlender dokumente gedacht, ohne die heute keiner von uns mehr auskommt. auch werden seine gefühle wie angst, wut, hilflosigkeit angesichts der fremden welt nicht übergangen. ich stelle es mir nämlich schwieriger vor, sich an eine zukünftige welt anzupassen, als in die vergangenheit zu reisen (und die meisten protas, denen letzteres passiert, haben ja meist idealerweise interesse oder sogar ein abgeschlossenes studium in geschichte ;) )


auch wenn mir nach ca. 1/3 der geschichte klar war, wie und wo (zeit- und ortsmäßig) die geschichte enden wird, war der weg dorhin nicht minder interessant und enthielt auch noch einige kleine überraschungen. von daher bleibt das buch auch bei mir im regal. einen halben stern abzug gibt es aber, vor allem da durch nebencharakter bei mir erwartungen hervorgerufen wurden, die dann gar nicht oder mM nach unzureichend erfüllt wurden

4,5 von 5 Punkten
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Re: Constance O'Day-Flannery - Auf ewig dein

Beitragvon steffie2006 » 14.10.2014, 16:52

Ich wollte endlich mal wieder eine Zeitreise Geschichte lesen. Leider gibts ja nicht viele neue und eigentlich steh ich auch nicht so auf die Geschichten in denen das Ende in der Gegenwart ausgeht.

Aber dieser Roman war ganz solide. Was mich immer etwas aufregt (das ging mir auch schon in Neun Leben für die Liebe so), wenn die Prota in der Vergangenheit mit irgendwelchen Namen um sich schmeißt (Rambo oder Remington Steele usw.). Das zieht für mich das ganze immer etwas ins Lächerliche. Natürlich kennt man die in der Vergangenheit nicht.

Ich kann mich da mallorys Rezi anschließen, was Sean in der Gegenwart angeht und auch wie alle drei wieder in der Gegenwart gelandet sind. Auch ist es für mich unlogisch, dass Christina das Bild mitnimmt. Dann gibts ja zwei in der Vergangenheit??? Zudem ging mir Kristine zwischenzeitlich auf den Geist. Man merkt manchmal schon, dass der Roman aus 1988 war.

Aber ansonsten ein ganz nettes Lesevergnüngen.

4 von 5 Punkten
Liebe Grüße
Steffi
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