Joy Fraser - Schimmer der Vergangenheit

Eine Reise durch Zeit und Raum im Liebesroman

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Joy Fraser - Schimmer der Vergangenheit

Beitragvon Wildfee » 04.05.2006, 20:29

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Schimmer der Vergangenheit. Roman
Joy Fraser und Joy Fraser
Moments 2005-09 Gebundene Ausgabe 366 Seiten

Inhalt:
Isabel unternimmt mit ihren drei Freundinnen eine Reise nach Mexiko. Zusammen mit dem Buschpiloten Jack geraten sie in einen Zeitsprung und landen in einem vergangenen Jahrhundert. Eine seltsame Verbindung besteht zwischen den hilfreichen Menschen in der Vergangenheit und den Besuchern aus der Zukunft. Gemeinsam entschlüsseln sie ein Rätsel, das den tieferen Sinn des Abenteuers verhüllt. Während dessen entdeckt Isabel ihre große Liebe und ist hin- und hergerissen zwischen der Beziehung zu ihrem Partner in der Zukunft und ihrer Faszination für den starken Beschützer an ihrer Seite, der für Isabel und ihre Freundinnen sämtlicher Gefahren in der Vergangenheit trotzt. Sind Ereignisse vorbestimmt, oder siegt die Liebe und der menschliche Geist über Schicksal, Raum und Zeit?
Quelle: Moments

Meine Meinung:
Ein guter Debütroman mit kleinen Schwächen ;)
Schimmer der Vergangenheit ist ein gelungener Mix aus historischem Roman, Zeitreise und Lovestory.
Ich bin dennoch ein wenig zwiespältig: Eigentlich erinnert mich der Roman vom Flair her an einen historischen Roman, dennoch fehlt da irgendwie das gewisse Etwas. Ein reiner Liebesroman ist es auch nicht, weil es eher um das Schicksal von mehreren Personen geht und nicht nur um das Schicksal des Liebespaares.
Vermutlich irritiert mich einfach nur der Stilmix den ich in dieser Form bisher noch nicht gelesen habe ;)
Sehr gut finde ich, dass der Roman mitten in Deutschland spielt und dennoch Indianer vorkommen, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Autorin als Jugendliche Winnetou mit Pierre Brice gesehen hat und heimlich in ihn verliebt war :D

Meine Wertung: 4,5 von 5 Punkten oder 8 von 10

:stern
Zuletzt geändert von Wildfee am 11.02.2007, 10:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon mallory » 15.05.2006, 20:10

Jetzt bin ich wieder neugierig auf das Buch geworden. Aber glücklicherweise gibt es das in unserer Bücherei!
Zuletzt geändert von mallory am 10.02.2007, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Gipsy » 29.05.2006, 10:38

Das mit heimlich in Pierre Briece verliebt klingt jedenfalls gut. Ansonsten trau ich mich nicht so ganz an den Roman ran, er klingt ja wirklich total anders als andere Romane des Genres!

Trotzdem - bei Zeitreise kann ich eigentlich nie widerstehen. Und die HCs bei Moments sind auch immer so schön günstig!

Eine Frage noch: wieso spielt der Roman mitten in Deutschland? In der Inhaltsbeschreibung steht doch da, dass sie nach Mexiko fliegen. Auf der Homepage der Autorin gibt es eine Leseprobe (http://www.joyfraser.com/l-schimmer.php) und die spielt auch im Dschungel. Wie kommen sie denn in der Vergangenheit von Mexiko nach Deutschland? Das war ja früher nicht so einfach? Ist das denn realistisch dargestellt?

Lg,

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Beitragvon Wildfee » 29.05.2006, 16:13

Der Roman beginnt in Mexiko, aber die Damen werden durch ein bestimmtes Artefakt (mehr will ich jetzt nicht verraten) in das Frankfurt des 18. Jahrhunderts versetzt. Nach Frankfurt deswegen, weil es eine Verbindung zwischen den Mädels in der Zukunft und der Familie in der Vergangenheit gibt.

Im Prinzip ist das Wieso und Warum der Zeitreise schon schlüssig erklärt :-)
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Beitragvon Gipsy » 30.05.2006, 06:18

Hallo Wildfee,

danke für die Erklärung. Dann ist das ja okay. Dass es schlüssig erklärt wird, ist mir jetzt gar nicht so wichtig. Ich meine, es ist ein paranormaler Liro, keine wissenschaftliche Abhandlung. Wenn's trotzdem gut erklärt wird, ist es aber auch nicht tragisch ;)

Lg,

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Beitragvon mallory » 10.02.2007, 23:07

So, ich habe es jetzt endlich geschafft und den Roman auch gelesen!

Also: meine Meinung ist zwiespältig. Es gibt einige Dinge die mich stören. Zum einen habe ich immer noch nicht begriffen, warum die ganze Zeitreise eigentlich nötig war :sad Mir ging es da wie Isabel ;)
Dann hat mich - wie schon erwähnt - der Stil irritiert. Bücher die gleich auf deutsch geschrieben wurden haben irgendwie eine andere Satzmelodie und sind z.T. flapsiger geschrieben. Zumindest kommt es mir so vor. Oft wurde ich an den Stil erinnert in dem ich meine Schreibversuche als Teenager gemacht habe.
Es gibt immer wieder Sätze, da wusste ich nicht, ob ich die Augen verdrehen soll oder lachen. Beispiele: "Eben wollte er sich zu einem philosophischen Gedanken dazu hinreißen lassen, als er plötzlich bemerkte, dass sein Arm nicht mehr mit ihm Schritt zu halten schien" (da hat sich die Gastgeberin bei ihm eingehängt, die dann stehen geblieben ist). Oder: er kommt besoffen nachhause, ihm ist speiübel und er fragt nach dem Eimer. "Er murmelte etwas von Kerze anlassen, doch ich hatte ohnehin nicht vor, ihn im Dunkeln Zielspucken veranstalten zu lassen." Auch nett: "Sein flacher Bauch erinnerte an ein Trampolin und hob und senkte sich bei jedem Atemzug auf irritierende Weise. ich war fasziniert von seinem Brusthaar, das sich in einer schmaler werdenden Linie gen Süden zog, um dort in seinem Hosenbund in unbekannte Gefilde zu verschwinden."

Solche Sätze sind in einem zeitgenössischen Liro witzig, aber in diesem Roman fand ich sie eher unpassend.
Gestört hat mich auch, dass das Buch z.T. in der Ich-Form geschrieben ist aus Sicht von Isabel (die das Ganze in ein Manuskript verfasst hat und ihrer Tochter zum Lesen gab), andererseits zwischendurch auch Passagen hat, wo aus Sicht von Pilot Jack geschrieben wird, aber in der dritten Person. Entweder alles in Ich-Form oder alles in Romanform hätte mir besser gefallen.

Aber auch wenn diese ganzen Klagen jetzt viel Raum eingenommen haben, sind es doch eher Kleinigkeiten, die mich an dem Buch gestört haben. Nach Eingewöhnungsschwierigkeiten hat es mir wirklich gefallen und ich fand die Geschichte schön. Was es noch schöner gemacht hätte wären vielleicht zwei Stadtpläne vom historischen Franckfurth und dem heutigen Frankfurt im Vergleich gewesen, aber man kann halt nicht alles haben ;)

Fazit: man verpasst keinen Meilenstein der Literaturgeschichte, wenn man das Buch nicht liest. Aber lesenswert und schön ist es trotzdem!
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Beitragvon Gipsy » 05.03.2007, 09:58

Ich bin jetzt auch mit dem Buch fertig, und auch wenn ich es ganz gut fand, ist der FUnke nicht so ganz übergesprungen. Richtig benennen, was mir nicht gefallen hat, kann ich eigentlich gar nicht. Die Gefühle zwischen Isabel und Jack sind mMn nicht so richtig gut rübergekommen. Auch die Verzweiflung, Verwunderung, Angst, etc. wurde zwar beschrieben, aber ich konnte trotzdem nicht wirklich mitfiebern. Am besten gefallen hat mir das Abenteuer im Dschungel. In Frankfurt selbst kam einfach zu viel Zeit auf zuwenig Seiten vor, sprich: die Monate vergehen, ohne dass man viel mitbekommt, was da überhaupt geschieht. Ich würde dem Roman 7 von 10 Punkten geben. Nicht schlecht, aber auch nicht toll ;)
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Beitragvon mallory » 05.03.2007, 16:02

Gipsy, da kann ich unterschreiben, das hat mich auch alles gestört.
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Beitragvon SchneeMcKettrick » 28.06.2007, 17:13

Da ich heute das Buch in einem Rutsch verschlungen habe kommt nun meine Rezi

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Schimmer der Vergangenheit. Roman
Joy Fraser und Joy Fraser
Moments 2005-09 Gebundene Ausgabe 366 Seiten

Klapptext:
Isabel unternimmt mit ihren drei Freundinnen eine Reise nach Mexiko. Zusammen mit dem Buschpiloten Jack geraten sie in einen Zeitsprung und landen in einem vergangenen Jahrhundert. Eine seltsame Verbindung besteht zwischen den hilfreichen Menschen in der Vergangenheit und den Besuchern aus der Zukunft. Gemeinsam entschlüsseln sie ein Rätsel, das den tieferen Sinn des Abenteuers verhüllt. Während dessen entdeckt Isabel ihre große Liebe und ist hin- und hergerissen zwischen der Beziehung zu ihrem Partner in der Zukunft und ihrer Faszination für den starken Beschützer an ihrer Seite, der für Isabel und ihre Freundinnen sämtlicher Gefahren in der Vergangenheit trotzt. Sind Ereignisse vorbestimmt, oder siegt die Liebe und der menschliche Geist über Schicksal, Raum und Zeit?
Quelle: Moments

Meine Meinung:

Isabell aus Frankfurt möchte mit ihren drei Freundinnen einen schönen Urlaub in Mexico verbringen. Doch was sie tatsächlich erleben wird, hätte sie wohl nicht geglaubt wenn es ihr vorhergesagt worden wäre.
Bei einem Flug über den südamerikanischen Dschungel kommt es zu Komplikationen und der Pilot Jack kann das abstürzen der Maschine nicht verhindern.
Zum Glück nur leicht verletzt wachen sie kurze Zeit später im Herzen des Dschungels wieder auf und entdecken einen geheimnisvollen Maja-Tempel den sie neugierig untersuchen. Sie stoßen auf einen schimmernden Kristall der sie nach der Berührung 200 Jahre in die Vergangenheit in ihre Heimatstadt versetzt. Dort sind sie nun, sehr durcheinander und gänzlich unpassend gekleidet.
Nachdem sie eine Unterkunft für sich gefunden haben, möchten sie dem Geheimnis auf die Spur kommen der sie in diese Zeit und diesen Ort versetzte, sie sind sich sicher dass es einen Grund geben muss für das was ihnen widerfuhr.

Ich bin ein großer Fan von Zeitreiseromanen, diesen empfand ich zunächst als etwas befremdlich da mich die Zeitreise nach Deutschland nicht so ansprach und meine Lieblingsromane allesamt in Schottland spielen, aber ich wurde eines besseren belehrt. Es war sehr spannend etwas über das Frankfurt des 18. Jahrhunderts zu lesen, besonders da es einige Plätze und Häuser noch heute gibt.
Die Sprache der Autorin erlebte ich als sehr erfrischend und flüssig, ich kam beim lesen weder ins stocken noch musste ich mich stellenweise langweilen, da keine Handlung unnötig in die Länge gezogen wurde.
Ich konnte mich beim lesen entspannen und gänzlich abschalten.

Besonders gelungen fand ich die Mischung aus Spannung, historischen Details, esoterischen Erfahrungen und der Liebe- das Buch hat von allen etwas und es ist wunderbar miteinander verwebt.
Die Erotik steht definitiv nicht im Vordergrund, das dürfte besonders Leser freuen die sich zeitweise regelrecht erschlagen fühlen von erotischen Szenen im Liebesroman. Auch Leser die nichts gegen prickelnde Erotik in ihren Romanen haben werden nicht enttäuscht sein, man hat gar keine Zeit diese zu vermissen da das Buch so mitreißend geschrieben worden ist.

Immer wieder ist es für mich packend zu lesen, wie Menschen die plötzlich in ein anderes Jahrhundert gelangen, damit umgehen und wie es ihnen gelingt sich den Gegebenheiten anzupassen.
Auch im diesen Roman war es nicht anders. Mich erfreute es sehr, dass es einen großzügig gewählten Einblick in das Anpassen einer anderen Lebensweise zu lesen gab

Die Protagonisten erlebte ich als sympathisch und interessant, welches für mich ein wichtiger Punkt ist um ein Buch wirklich zu erleben. Das einfühlen in Gedankengänge und das miterleben von Erfahrungen gelingt mir, und ich denke auch anderen Lesern, deutlich besser wenn ich die Hauptakteure leiden kann.

Einzig der Klappentext hat mir nicht so gut gefallen, da ich der Meinung bin, dass der historische Aspekt des Buches nicht so gut wahrgenommen wird. Ich hätte mir einen Text gewünscht der sofort auf diesen fantastischen Inhalt des Buches schließen lässt, mir ist aber auch klar dass es oft nicht so einfach ist einen kurzen Text möglichst umfassend zu schreiben.

Die Qualität und das Preis//Leistungsverhältnis hat mich sehr überrascht, ein Hardcover für unter 10 Euro, welches so liebevoll ausgestattet wurde mit schönem Cover und hübschen Lesebändchen, habe ich selten gesehen.

Absolut empfehlenswert für Liebesromanleser die Zeitreise mögen oder damit beginnen möchten :)

4,5 von 5 Punkten
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Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Rosenkohl
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