Da offensichtlich niemand sonst will, mache ich mal den Anfang
Fallen Angels - Die AnkunftJ. R. Ward
Heyne Verlag 2010-02-22 Taschenbuch 592 Seiten
Meine Meinung:
Die Inhaltsangabe ist reißerisch und hat mit dem letztendlichen Buch meiner Meinung nach nur oberflächlich zu tun.
Weder ist Jim Heron gar so oberflächlich, noch Vin diPietro gar so skrupellos und Devina etwas weit entfernt von einer Furie im hautengen Lederdress
Aber gut:
Jim Heron ist ein Mann Ende dreißig der sein gesamtes Leben lang nur gekämpft hat und der jetzt mit falscher Identität in Caldwell für Vin diPietro auf dem Bau arbeitet. Seine Geschichte läßt sich erahnen, doch wird nur so viel von seiner Vergangenheit und Gegenwart preisgegeben wie es für die Story nötig erscheint (und Raum gibt für 6 weitere Bände).
Er stirbt während der Bauarbeiten an einem Stromschlag und ist auserwählt sieben Menschen von sieben Todsünden zu befreien um die Menschheit zu retten.
Sein erstes "Opfer" ist Vin, der dem Streben nach Macht sowie seiner aktuellen Freundin Devina verfallen ist.
Die Protagonisten sind durch die Bank weg sympathisch, egal ob es der undurchsichtige Jim oder der schnell sympathische Vin oder die alleinerziehende Mutter auf der Flucht Marie-Terese/Gretchen sind.
Vielleicht bin ich mit einer anderen Erwartungshaltung an die gefallenen Engel herangegangen, aber ich bin schnell warm geworden mit der Geschichte und ihren Charakteren.
Allerdings bleibt die Handlung etwas langatmig und schleppend und ich frage mich kurz nach Ende noch was genau die Geschichte mit dem besessenen Saul sollte
Für mich war sie in der Form leider nur ein "Lückenfüller" auf den man hätte verzichten können. Gut, wirklich gestört hat es allerdings auch nicht, wobei ich anfangs dachte er wäre Marie-Tereses Ex-Mann Mark
Aber gut, auch die Black Dagger haben nicht sofort mit einem Knaller begonnen sondern sich langsam gesteigert und ich denke, so wird es auch bei den Fallen Angels sein.
Spätestens als die bereits gefallenen Engel Eddie und Adrian in die Geschichte eingreifen habe ich nichts mehr vermisst, am allerwenigsten den von so vielen Lesern erwarteten Lassiter. Besonders das Gerangel zwischen Jim und Adrian läßt auf die Folgebände hoffen.
Genauso wie durch das kurze Erscheinen von Phury und Cop de la Cruz klar wird, die Geschichte spielt ebenso wie die Black Dagger in Caldwell und dort kann alles passieren, in den folgenden sechs Bänden können die Personen und Wesen auftauchen die Mrs. Ward in diese einbauen möchte, egal ob es sich um Vampire aus der Bruderschaft oder Lesser oder auch Lassiter handelt.....
Und daher bin ich auch weiterhin gespannt auf den zweiten Band, alleine schon weil Jim, Eddie, Adrian und Devina uns erhalten bleiben. Mich hat J.R. Ward wieder einmal in ihren Bann gezogen, alleine schon weil ich auf eine Steigerung hoffe.
PS.: Und ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es noch zu einer Liebesgeschichte zwischen Jim und einer Frau kommen könnte, alleine schon aufgrund seiner Person. Er ist ein Mann von Ende 30 der sein gesamtes Leben lang nur gekämpft hat und offensichtlich keine Zeit für die Liebe hatte. Dass ihn dieser Zustand doch irgendwann stören könnte, vermag ich für meinen Teil zwischen den Zeilen zu lesen und bin auch hier gespannt was noch kommen mag. So hart wie er meist tut ist Jim, auch wenn man seine Beziehung zu "Hund" betrachtet, nicht.
Aufgrund der Tatsache, dass die nächsten Bände noch sowas von steigerungsfähig sind und vieles im Dunkeln bleibt, gebe ich heute 4 von 5 Punkten mit der inneren Gewissheit, das es noch besser werden wird