M.J. Holliday: Geisterjägerin von Victoria Laurie

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

M.J. Holliday: Geisterjägerin von Victoria Laurie

Beitragvon SchneeMcKettrick » 22.03.2010, 16:17

Bild
M.J. Holliday: Geisterjägerin: Rendezvous um Mitternacht
Victoria Laurie
Lyx 2010-03-15 Broschiert 317 Seiten

Kurzbeschreibung:
M. J. Holliday betreibt eine Geisterjägeragentur und wird von dem charmanten Dr. Steven Sable für einen Job angeheuert: Ihm ist vor Kurzem der Geist seines verstorbenen Großvaters erschienen. Sable glaubt, dass bei dessen Tod nicht alles mit rechten Dingen zuging. M. J. nimmt die Ermittlungen auf ...
Quelle:Lyx

Meine Rezension:
Mary Jane, genannt M.J, kann von Kindesbeinen an Kontakt zu Geistern aufnehmen.
Zusammen mit ihrem besten Freund Gilly betreibt Mary Jane eine Geisteragentur und verspricht ihren Kunden nicht nur den Kontakt zu Verstorbenen, sondern bietet auch den Service der Geisteraustreibung an.
M.J. spricht dazu mit den Geistern und versucht ihnen dadurch, den Übertritt ins Jenseits zu erleichtern. Oft sind es schwerwiegende Dinge die die Geister auf der Erde halten und diese müssen erst geklärt werden.
Eines Tages kommt Dr. Steven Sable, ein Mann der große Teile seines Lebens in Deutschland verbrachte, in die Agentur und bittet Mary Jane um Hilfe. Im Haus seines verstorbenen Großvaters spukt es und der plötzliche Tod des alten Mannes ist Steven auch nicht geheuer.
Zunächst sieht alles danach aus, als ob aus diesem Deal nichts werden kann, aber über Unwege kommt es schließlich doch noch dazu, dass sich M.J. zusammen mit ihrem Papagei, ihren homosexuellen Freund Gilly und den gut aussehender Dr. Sable auf Geisterjagd begibt.

Der Roman ist eine gute Mischung aus Paranormal, Krimi und leichte Unterhaltung. Auch mit Humor ist das Buch versehen, Stevens Versprecher in der amerikanischen Sprache sorgen für so einige Schmunzler.
Die Charaktere sind sympathisch gezeichnet, besonders die Ich-Erzählerin M.J. weckt den Wunsch, noch mehr über diese Protagonistin zu erfahren. In der Entwicklung ihrer Figuren könnte Victoria Laurie gern noch tiefer in die Seelen von Mary Jane und Co. gehen- bei diesem Buch bleibt der Kontakt zu den Hauptcharakteren etwas oberflächlich.
Mit Erotik hat die Autorin noch etwas gespart, aber da sich Steven und Mary Jane noch in der Kennenlernphase befinden bin ich mir sicher, dass die Leser auch in dieser Hinsicht noch einiges erwarten können.
In Sachen Spannung ist Victoria Laurie schon ganz gut mit dabei, sehr düster wird es nicht, aber so manche Gespenstergeschichte erzeugt schon eine kribbelnde Gänsehaut bei der Leserin/ bei dem Leser.
Der Schreibstil der Autorin ist locker- leicht und lässt sich flüssig lesen, selbst mit sehr kritischen Auge kann ich an ihrer Schreibkunst nichts negatives finden- für einen Unterhaltungsroman besitzt sie genau das perfekte Tempo und findet die richtigen Worte um den Humor witzig, aber nicht übertrieben albern, in Szene zu setzten.

Der erste Band über M.J. Hollyday und ihren Abenteuern während der Geisterjagd ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, welches noch sehr viel Potenzial für die weiteren Bücher dieser Serie in sich trägt.

Wertung:
8 von 10 Punkten

:stern
Bild
Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Rosenkohl
Benutzeravatar
SchneeMcKettrick
Spießige Prinzessin mit Krönchen/Admin
 
Beiträge: 23933
Registriert: 28.03.2006, 18:56
Wohnort: ..hinter den Bergen bei den 7 Zwergen

Beitragvon SchneeMcKettrick » 22.03.2010, 22:27

jetzt aber ;)
Bild
Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Rosenkohl
Benutzeravatar
SchneeMcKettrick
Spießige Prinzessin mit Krönchen/Admin
 
Beiträge: 23933
Registriert: 28.03.2006, 18:56
Wohnort: ..hinter den Bergen bei den 7 Zwergen

Beitragvon monifant » 22.03.2010, 22:33

und schon notiert :zwinkern
monifant
 

Beitragvon patwelli » 01.09.2010, 14:42

Ich bin ja sowas von begeistert *grins*

M.J. Holliday ist ein Medium, was mit verstorbenen Menschen reden kann und ihren Seelen helfen kann, ins Jenseits zu entschwinden. Ihrer eigenen Erklärung nach benutzen die Seelen sie als Telefonzelle, sobald sie mit anderen Menschen kommuniziert, klopfen sie an und möchten ihrem Gegenüber etwas mitteilen. Auf diese Art hat sie schon viele Skeptiker bekehrt und ist ihrer Dankbarkeit sicher, wenn sie etwas von lieben Anverwandten hören. Genauso gibt es aber auch Seelen, die es noch nicht verstanden haben, dass sie gestorben sind. Ihnen hilft sie, ins Licht zu gehen und ihren Frieden zu finden. Mit ihrem Partner Gilley hat sie eine Agentur aufgebaut, die Menschen hilft, ihre bösen Geister loszuwerden. Denn von denen gibt es auch eine ganze Menge, so manche Gewalttäter haben sich Portale geschaffen und Kräfte gesammelt, womit sie wirklichen Schaden anrichten können. Als sie von Dr. Steven Sable angeheuert werden, wissen M.J. und Gilley noch nicht, womit sie es zu tun bekommen. Einem bösen Geist, der den Menschen Übles will oder mit einer verirrten Seele, die unbedingt mitteilen möchte, was an ihrem Ende wirklich passiert ist.

Ein bisschen ärgert man sich anfangs schon über M.J.s saloppe Art und ihrem Umgang mit Geistern. Ihr mag es zwar manchmal lästig sein, wenn so viele Seelen etwas von ihr wollen, aber für die Hinterbliebenen bedeutet es viel. Sie merkt es aber recht schnell, ihr Verhalten ändert sich und somit auch etwas der Ton des Buches. Spätestens da hat Victoria Laurie die Leser in der Hand, man ist gefangen in der Geschichte und möchte M.J, Gilley und Doc gar nicht mehr verlassen und immer weiterlesen. Die Autorin hat hier ganz wunderbare Charaktere geschaffen, sie sind humorvoll, bodenständig und haben alle ihren ganz eigenen Charme, der sich durch ihre liebenswürdigen Eigenarten widerspiegelt.

Dieses Thema ist unheimlich reizvoll, jeder möchte bestimmt von einem lieben Verstorbenen wissen, wie es ihm nun geht und ihm vielleicht noch ein paar letzte Worte sagen. Um Verzeihung bitten, ihm verzeihen, oder ihm einfach sagen, dass man ihn liebt. Genauso wünschen es sich hier aber auch die Verstorbenen, auch sie möchten ihren Zurückgebliebenen ein paar Worte mit auf den weiteren Lebensweg geben, sie um Verzeihung bitten oder ihnen die Schuldgefühle mindern. Für viele ist es eine Erlösung, zu erfahren, was der Tote in seinen letzten Minuten gedacht hat. Allerdings kann man auch M.J. Unwilligkeit ein bisschen verstehen, denn reden wollen alle mit den Geistern, aber nicht immer das hören, was sie zu sagen haben.

Eine besonders charmante Nebensächlichkeit war auf jeden Fall die Sprachwendungen, die Victoria Laurie Steven Sable ständig in den Mund gelegt hat. Bei der Suche nach passenden Wörtern kamen oft niedliche und witzige Sätze heraus, nie albern, aber immer gut genug zum Schmunzeln. Wer Agent Ziva David aus Navy CIS kennt und ihre Art zu reden, der weiß, was gemeint ist. Unnachahmlich ist allerdings Doc, der Graupapagei, der in brenzligen Situationen immer das Richtige zu sagen hat. Locker, flockig, spannend, fesselnd und absolut charmante und gewitzte Charaktere, Victoria Laurie schafft es, genau die richtige Ausgewogenheit zwischen Humor und Ernst zu finden. Der Fall ist genauso spannend, denn die drei entdecken so einige Geheimnisse, die in dem Haus von Stevens Großvater versteckt waren. Nicht nur einmal tragen sie Blessuren von der Geisterjagd davon, es gibt aber auch genügend ihnen wohlgesinnte Geister, die ihnen oft den richtigen Weg weisen. Zusätzlich knistert es noch gewaltig zwischen M.J. und Steven, es passiert allerdings –noch- nichts. Das gibt den Charakteren viel Zeit und Raum, sich kennen zu lernen, denn es gibt ja hoffentlich noch viele weitere Bücher in der Reihe.

Besonders reizvoll sind immer wieder die kleinen, eingestreuten Geschichten der Verstorbenen. M.J. gibt ihren Mitmenschen auf ihre eigen unnachahmliche Art zu verstehen, was ihnen die Verstorbenen mitzuteilen haben. Oft stösst sie dabei auf ungelöste Rätsel, Vermisste melden sich bei ihr und ihre Anverwandten bekommen endlich Gewissheit, was mit ihnen passiert ist. Es sollten durchaus noch viel mehr von diesen Geschichten vorhanden sein, sie sorgen für eine Lockerheit und eine ganz besondere Spannung, sie sind nie zu verzwickt, aber immer unglaublich interessant. Noch ein Grund mehr, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Dazu noch die gute Qualität vom Lyx Verlag, die das Buch zu einem ganz besonderen Lesevergnügen macht.

Fazit

Spritzig, witzig und mit vielen kleinen Leckerbissen versehen hat Victoria Laurie ein überaus überzeugendes Debüt hingelegt. Humorvolle und liebenswerte Charaktere, eine abwechslungsreiche und packende Handlung und die richtige Mischung mit dem Übersinnlichen sorgen für ein wahres Lesevergnügen. Gut pointierte Wortduelle und ein Hauch Erotik zaubern ein seliges Grinsen ins Gesicht und man möchte eigentlich nur noch eines – immer weiter lesen
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

Bild
____________________________________

Mein Regal bei TT - Mein Regal bei TG
Benutzeravatar
patwelli
Palastwache/Moderatorin
 
Beiträge: 8565
Registriert: 04.06.2007, 20:20
Wohnort: Velbert

Re: M.J. Holliday: Geisterjägerin von Victoria Laurie

Beitragvon mallory » 22.01.2011, 11:24

Meine Meinung: Storytechnisch ist an dem Roman nichts auszusetzen. Die Geistergeschichte ist spannend und hat mir gut gefallen. Auch fand ich die Versprecher des in Argentinien und Deutschland aufgewachsenen Steven manchmal sehr lustig. Hier ein Kompliment an die Übersetzerin Christine Blum! Diese sprachlichen Aussetzer eines Ausländers hätten mich im Original garantiert nicht so amüsiert, doch ich finde, Frau Blum hat die Umsetzung der Wortverdrehungen immer wieder gut gelöst.
Leider ist bei mir der Funke bei diesem Buch trotzdem nicht so ganz übergesprungen, der letzte Kick hat gefehlt. Ich fand das Buch jetzt nicht sooo umwerfend komisch, wie es im Klappentext versprochen wurde. So richtig vor mich hinkichern musste ich vielleicht zwei, drei Mal, wenn Steven wieder total mit seinen Redewendungen daneben lag. :)
Was mich gestört hat war, dass Steven M.J. als Frau nicht ernst nimmt. Wenn sie eifersüchtig ist, dann amüsiert ihn das, wenn sie nein sagt, weil sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren will, dann küsst er sie trotzdem und grinst sich hinterher eins. Auch hat mich genervt, dass M.J. immer mal wieder Missgeschicke passieren. Nicht als Geisterjägerin sondern z.B. bei einem Blind Date mit Steven. Sie legt einen beeindruckenden Abgang hin, draußen bricht ihr dann der Absatz ab und sie humpelt die Straße entlang, während es in Strömen regnet. Wo sie natürlich prompt von einem grinsenden Steven eingesammelt wird.
Für mich ist Steven eigentlich bisher der Schwachpunkt des Buches. Er ist zu sehr von sich, von seinen Qualitäten als Lover überzeugt und nimmt M.J.s Abwehr nicht ernst.

Fazit: Eine stimmige Geister- und Kriminalgeschichte, ausbaufähige Charaktere und witzige Szenen. Doch es geht garantiert noch einiges besser!

Meine Wertung: 4 von 5 Punkten
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
Deutsche Lyrikerin
Benutzeravatar
mallory
Palastwache/Teilzeit-Todesquasslerin/Moderatorin
 
Beiträge: 58879
Registriert: 30.03.2006, 21:41
Wohnort: Reutlingen

Re: M.J. Holliday: Geisterjägerin von Victoria Laurie

Beitragvon Letanna » 22.01.2011, 12:11

M. J. (Mary-Jane) Holliday betreibt mir ihrem besten schwulen Freund Gilly eine Geisterjägeragentur. M. J. kann schon seit ihrer Kindheit mit Geister kommunizieren. Ihre Karriere hat sie mit Seancen begonnen, hat aber gemerkt, dass sie das zu sehr mitnimmt.

Eines Tages wird sie von dem äußerst charmanten und gutaussehenden Dr. Sable angeheuert, dem Geist seines Großvaters zu helfen. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf das ein oder andere Familiengeheimnis und gerät dabei in Lebensgefahr.

Der Roman ist wirklich unterhaltsam. Besonders amüsant fand ich die Versprecher von Dr. Sable, der die meiste Zeit seines Lebens in Deutschland verbracht hat und sich den ein oder anderen Fauxpass in der englischen Sprache erlaubt. Oder auch M. J. Papagei, der so manches wiederholt, was echt peinlich ist :)

Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es gibt ein paar recht gruselige Szenen. Es gibt auch einen kleinen Romantikanteil, denn M. J. und Steven können sich sehr gut leiden :) In Englisch sind bisher 4 Bücher in dieser Serie erschienen, hoffe doch, dass Lyx für sein Sommer/Herbstprogramm noch weitere übersetzt.

Von mir 9 von 10 Punkten.

:stern
Benutzeravatar
Letanna
Dienstmagd
 
Beiträge: 4296
Registriert: 26.04.2009, 08:09
Wohnort: Moers

Re: M.J. Holliday: Geisterjägerin von Victoria Laurie

Beitragvon Skiddo » 26.03.2016, 11:20

Das Buch habe ich gerade beendet und bin sehr überrascht, weil ich die überdurchschnittlichen Bewertungen bei Amazon, wie auch hier nicht nachvollziehen kann.

Die Prota M.J. ist mir zu zickig, zu unreif (wo sie doch schon 32j ist) und einfach nicht meine Wellenlänge. Schon ganz zu Anfang, bei der ersten Geistaustreibung, war mir ihr Getue zu aufgesetzt und anmaßend. Wenn ich als Geist in der Zwischenwelt festhängen würde und jemand Fremdes würde mich immerzu mit 'Liebes' ansprechen, mir ansonsten aber hektisch über den Mund fahren, würde ich vor Wut vermutlich.... keine Ahnung.... Ektoplasma ausspeien und zum Torwächten mutieren.
Da M.J. in der weiteren Geschichte aber nicht mehr so aufgesetzt mit ihren Geistern kommuniziert, sollte es wohl nur aufzeigen, wie rücksichts- und liebevoll sie diese verlorenen Seelen auf ihren Tod hinweist und ins Jenseits geleitet.

Leider fand ich auch keine andere Figur ansprechend. Den schwulen Geschäftspartner nicht, genauso wenig den Klienten Doc Sahneschnitte Steven, die Freundin Teeko, die verkuppelnde Cafébesitzerin oder den Graupapagai Doc Holliday. Da sprang nirgends ein Funke über, selbst Stevens Satzkreationen fand ich nicht lustig oder süß.

Der Schreibstil bzw die Übersetzung stieß mir wiederholt störend auf. M.J. fiel längelang hin oder sieht Gruselgezücht. Das ist ja nicht gänzlich falsch, läßt aber meinen Lesefluss stocken.

Alles in allem kann ich persönlich nur 2,5 von 5 Punkten geben.

Ich fand die "Liebes"geschichte platt (eigentlich begrabbelt und küsst er sie nur unaufgefordert, und egal was sie vorher noch vorhatte, sie zerfließt wie von Sinnen), den Krimiaspekt nur mäßig, aber gegruselt habe ich mich über einige Seiten sehr. Da bin ich ehrlich gesagt auch übersensibel :helga
Der Plot klang sehr interessant, aber mich konnte die Geschichte nicht für sich gewinnen.
Benutzeravatar
Skiddo
wohnt in einem Fürstenschloss
 
Beiträge: 5957
Registriert: 19.08.2008, 19:38


Zurück zu Liros mit Fantasy/Mystery/SciFi (auch All Age)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

cron