Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

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Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon Wildfee » 19.09.2011, 08:38

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Die Seelen der Nacht: Roman
Deborah Harkness
Blanvalet Verlag 2011-09-26 Gebundene Ausgabe 800 Seiten

Inhalt:
Eine Liebe, stärker als das Leben selbst ...
Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …
Ein mitreißender, wundervoll erzählter Roman über Magie, Abenteuer und Romantik. (Quelle: blanvalet)

Meine Meinung:
Das Buch lässt mich nach dem Zuklappen ein wenig zwiespältig zurück.
Man merkt schon, das Deborah Harkness Historikerin ist bzw. zumindest stark historisch interessiert, weil man an vielen kleinen Details die Liebe zur Recherche herausliest.
Dennoch ist der Stil alles andere als trocken oder langweilig, sondern im Gegenteil schön flüssig und angenehm.
Die Storyline ist bei der derzeitigen Urban Fantasy Schwemme zwar nicht außergewöhnlich, aber dennoch interessant und facettenreich genug.
Und die Charaktere sind durch die Bank weg gut gelungen und gezeichnet und allesamt mehr oder weniger sympathisch.
Und trotz all dieser vielen positiven Punkte gibt es so Einiges, das mich am Roman stört.
Wenn ich ein Buch über Vampire lese, erwarte ich Blut, Gefahr, Begierde und eine ganz große Portion erotischer Grundstimmung, weil Vampire per se einfach ein Symbol für unverhüllte Lust sind.
Die Vampire in diesem Roman sind schlichtweg nicht bissig genug. Ok, es gibt die eine oder andere Szene, die ein wenig blutiger ist und es wird auch klargemacht, das die Vampire nicht zimperlich sind, aber wenn der Sex zwischen den Protagonisten nicht über heftiges Petting hinausgeht, weil der Vampir warten will, ist das in meinen Augen nicht sehr passend. Das erinnert mich zu sehr an die Twilight Saga und wirkt irgendwie abgekupfert.
Zum anderen ist mir der Roman einfach zu lang. Die Storyline hätte man einkürzen können bzw. so manche Szene, in der es praktisch nur um Wein und Essen geht, weglassen können. Die Detailverliebtheit der Autorin ist zwar sehr anschaulich, aber meinem Geschmack nach wäre hier weniger mehr gewesen.
Und zu guter Letzt mag ich es einfach nicht, wenn ich so einen Wälzer von 800 Seiten lese und es vorher nicht ersichtlich ist, dass es eine Fortsetzung gibt und die Storyline nicht abgeschlossen ist.
Mein Fazit: Man sollte diesen Roman nicht wie einen Liebesroman oder Romantasy lesen, sondern mehr wie einen zeitgenössischen Roman mit einem Hauch Erotik und einer guten Portion Magie. Dann kann man das Buch richtig genießen :)

Meine Wertung:
8 von 10

:stern
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon SchneeMcKettrick » 19.09.2011, 08:40

aber ich weiss schonmal, dass ich es streichen kann :zwinkern
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon Wildfee » 26.09.2011, 09:45

Anke, hier ist sie ;)
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon mallory » 26.09.2011, 20:44

Danke fürs Schubsen, auch wenn du es für Anke gemacht hast. Irgendwie ist uns die Rezi beim Verlinken entgangen.
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon SchneeMcKettrick » 26.09.2011, 22:08

nee, nee die stand im adminbereich :zwinkern
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon mallory » 26.09.2011, 22:14

Aaaaah, ich habe mich doch sehr gewundert! :)
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon Anke » 27.09.2011, 07:17

Meine Einschätzung

Die Professorin Deborah Harkness hat mit ihrem Debüt "Die Seelen der Nacht" einen fulminanten Roman vorgelegt, der ebenso magisch, unterhaltsam, wie anspruchsvoll ist.

"Die Seelen der Nacht" erzählt von einer Welt in der Hexen, Vampire und Dämon unerkannt unter den Menschen leben. Nach dem Motto "Leben und Leben lassen" erkennen sie einander zwar, wollen jedoch im Großen und Ganzen nichts miteinander zu tun haben. Erst als die Historikerin Diana Bishop, eine machtvolle, wenn auch recht unwillige Hexe, die nichts mit ihrem Erbe zu tun haben will, ein altes magisches Manuskript findet, dessen Inhalt für jede der Gruppen höchste Bedeutung besitzt, prallen ihre Welten aufeinander.

Die Geschichte wird zum überwiegenden Teil aus der Sicht der Ich-Erzählerin Diana erzählt; eine Erzählform, mit der die Autorin einfach fantastisch umzugehen weiß. Egal ob alltägliche Universitätsabläufe, Rechercheroutine, Charaktere, die Magie oder eine wirklich magische Liebesgeschichte, ihre Beschreibungen sind detailreich und höchst anschaulich beschrieben.
Um dem Leser mehr Informationen zukommen zu lassen, gibt es immer wieder Einschübe, die in der 3. Form geschrieben sind und über den Gesichtskreis der Hauptfigur Diana Einblick in die Geschehnisse geben; eine äußerst gelungene Mischung zweier Erzählstile.

Deborah Harkness ist eine Vollblut -Wissenschaftlerin, das merkt man dem Buch bei jedem Satz an. Sie lebt für ihre Arbeit und möchte diese Begeisterung an den Leser weitergeben. Daran ist prinzipiell nicht Negatives, doch nach meinem Empfinden neigt Deborah Harkness, dazu zu viel und alles viel zu genau erklären zu wollen. So mag z.B. ein Student oder ein Professor in ihren Beschreibungen der Bodleian Libary (der Hauptbibliothek Oxfords) begeistert schwelgen, wie in einem detaillierten Reiseführer, ich dagegen wäre dankbar gewesen, wenn mich nicht so viele, für die Geschichte nicht unbedingt notwendige, Details der Räumlichkeiten immer wieder von eigentlichen Inhalt abgelenkt hätten.
Problematischerweise ist das nur ein Beispiel von vielen, die mir das Lesen erschwert haben.

Nichtsdestotrotz ist "Die Seelen der Nacht" ein intensives und fesselndes Buch. Die Begeisterung der Autorin für Wissenschaft, Magie und Geschichte ist definitiv ansteckend. Man sollte sich jedoch zum Lesen Zeit nehmen und ggf. Personen und Örtlichkeiten nachschlagen, die einem nicht geläufig sind - es lohnt sich.

Bewertung: 4 von 5 Punkte
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon mallory » 08.11.2012, 18:31

Wildfee hat geschrieben:Und zu guter Letzt mag ich es einfach nicht, wenn ich so einen Wälzer von 800 Seiten lese und es vorher nicht ersichtlich ist, dass es eine Fortsetzung gibt und die Storyline nicht abgeschlossen ist.


Habe ich das jetzt richtig verstanden dass dieses Buch der 1. Teil eines Mehrteilers ist?? :???:

Edit: Hat sich erledigt, ich habe den 2. Teil bei den englischen Büchern gefunden. :???:
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Re: Deborah Harkness - Die Seelen der Nacht

Beitragvon Wildfee » 27.04.2019, 21:14

Mittlerweile gibt es doch tatsächlich eine Serie zur Trilogie:
https://www.sky.de/serien/a-discovery-of-witches-170690
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