Anna Winter - Die Hexe fällt nicht weit vom Stamm

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Anna Winter - Die Hexe fällt nicht weit vom Stamm

Beitragvon mallory » 28.06.2015, 14:15



Inhalt: Strahlende siebenundzwanzig und glückliche Single-Hexe. Für Jill könnte das Leben nicht schöner sein, würden die Kerle nicht Schlange stehen und um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Allen voran der berühmte Rodeostar William Bonnet. Es ist erst drei Wochen her, dass sie ihn abblitzen ließ, doch nun steht er beim großen Sommersonnenwendenfest einfach so vor ihr und wirbelt ihre Hormone durcheinander.
Zu allem Überfluss muss sie sich auch noch mit einem liebestollen Vampir und einer Stalker-Hexe herumschlagen. Doch erst Winifred, der Geist ihrer verstorbenen Großtante, setzt dem Chaos die Krone auf. Sie enthüllt ihr ein lange gehütetes Geheimnis, bei dem es um eine schwere Schuld geht, die Jill für sie begleichen soll.
Was Jill allerdings noch nicht ahnt: Dunkle Mächte trachten nach ihrem Leben.
Bleibt da bei all dem Durcheinander überhaupt noch Zeit für die Liebe?

Meine Meinung: "Der Werwolf in der Badewanne" hat mir außerordentlich gefallen und die Mischung von Realität und etwas Magie war für mich genau richtig. Auch der Humor, der aus den Unterhaltungen von Emily und Jillian blitzte und mich mal mehr, mal weniger schmunzeln ließ war toll. Daher hatte ich mich sehr auf die Geschichte von Hexe Jillian gefreut. Hier jedoch wurde ich sehr enttäuscht. Die Autorin hat in diese Geschichte m.E. zu viel hineingepackt. Angefangen beim Midsummer Eve, auf dem magische Wesen aller Art auftreten, über den liebestollen Vampir Reuben, den verliebten Schatzkobold Geronimo, die total überkandidelte, meist recht taktlose Geistertante Winifred und die Schuld, die sie auf sich geladen hat und die Jill nun abarbeiten muss bis zu einer Stalker-Hexe. Unter all diesem magischen Aufgebot gerät die Liebesgeschichte zwischen Jill und dem seelenwandernden Rodeocowboy William verblüffend blass. In Band 1 haben sich die beiden scheinbar stundenlang wunderbar unterhalten, doch davon bekam ich als Leserin nichts mit, weil es ja nicht Jills Geschichte war. Nun wird mir plötzlich eine enorme Anziehungskraft zwischen den beiden vorgesetzt, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Die Liebesgeschichte entwickelte sich nicht, bzw die Entwicklung entzog sich meiner Erkenntnis und war einfach da. So konnte ich nicht nachvollziehen wann und durch was die beiden eigentlich feststellten dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden hatten. Ja, William ist ein hübscher und netter Kerl, aber er bleibt blass und die Geschichte der beiden geht in verschiedenen magischen Handlungssträngen fast verloren.
Ich gestehe, dass ich bei Kapitel 21 abgebrochen und bis zum letzten Kapitel vorgesprungen bin. Ich weiß nun, was passiert ist, da Jillian am Grab ihrer Tante dieser alles erzählt. Ich weiß, dass ich einen Teil verpasst habe der vielleicht die in den überschwänglichen Rezis gelobte Spannung gebracht hätte. Vielleicht aber auch nicht. Denn leider fand ich die Vielzahl der Handlungsstränge zu viele, die Story allgemein zu oberflächlich erzählt, die Liebesgeschichte wie gesagt zu blass und die Nebenfiguren wie der liebestolle Kobold und einige anderen magische Aktionen waren für mich viel zu sehr Slapstick so dass ich den feinen Humor der ersten Geschichte schmerzlich vermisste. Sehr schade, ich hatte mich wirklich auf die Hexe Jillian gefreut. Aber etwas mehr Konzentration auf die Liebesgeschichte und mindestens eine Nebenhandlung weniger hätten der Geschichte m.E. wirklich gut getan!

Meine Wertung:

enttäuschte 3 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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