Kerstin Ruch - Reise nach Andalien

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Kerstin Ruch - Reise nach Andalien

Beitragvon mallory » 22.08.2015, 23:59



Inhalt: Kelcie Leman ist Mitte Zwanzig, wohnt in London, studiert Wirtschaftswissenschaften im fünften Semester und jagt nebenher die Mörder ihrer Eltern. Die Magie ist dabei ihr ständiger Begleiter und Beschützer.

Doch eines Tages spielt ihr genau diese einen Streich und sie landet in einer fremden Welt, welche gerade dem Schrecken eines Krieges ins Auge blicken muss. Ehe sie sich versieht, steht Kelcie mitten auf dem Schlachtfeld.

Diego Iagosson ist Ende Zwanzig, wohnt in Thornen, ist Oberster General der Andalischen Armee und hat einen Haufen Probleme am Hals. Nicht nur, dass er sein Land gegen eine heillose Übermacht verteidigen darf, er muss dies auch noch vom denkbar ungünstigsten Ort Andaliens aus tun: Nàvossa, eine kleine, zerfallene Handelsstadt im Süden, die ihre besten Zeiten schon lange hinter sich hat. Mit wenig Aussicht auf Erfolg treibt Diego die Kriegsvorbereitungen voran. Erst als Kelcie Leman auftaucht, wittert Diego den Hauch einer Chance.

Meine Meinung: Leider ist über die Autorin wenig bekannt, außer dass sie für ihren Erstling vier Jahre brauchte. Da denke ich es hätte nicht geschadet wenn sie das Buch auch noch hätte Korrektur lesen lassen! Ich war mehr als ein Mal versucht abzubrechen weil einfach zu viele Kritikpunkte zusammenkamen.
Vor allem die Unmengen an Grammatikfehlern und die vielen Formulierungen in Umgangssprache taten förmlich weh. Beispiele: „Ein Singleabend wie er im Buche steht, dachte sie und zog sich genüsslich ihre Lieblingsfernsehsendung rein“. Oder auch: „Schlecht ausgebildet, faul und träge hingen sie an ihren Posten rum“ (die Soldaten einer Stadt) „Zuerst mal danke, dass du mich da rausgeholt hast“, weichte Kelcie aus...
Auch eine Menge Schreibfehler wie z.B. „Sie schmorrte in ihrer Zelle“, „sie bannten sich einen Weg durch den Wald“, „während sie ass...“ oder auch „das hochstilirisierte Idealbild“ störten meinen Lesefluss extrem. Dazu kamen Formulierungen wie "der bis anhin unsichtbare Feind“, Worte wie anhin, allfällig, Floskeln wie "je länger je mehr",bei denen ich mich immer noch frage ob es diese Worte und Phrasen tatsächlich in der deutschen Sprache gibt.
Auch einige Logikfehler störten mich.
So brauchte ich lange bis ich mich wirklich auf die Geschichte einlassen konnte, der Schreibstil ist doch sehr.... Ich weiß nicht wie ich es nennen soll, man merkt einfach, dass es das Debüt der Autorin ist und es erinnert mich sehr an meine ersten Schreibversuche mit 16.

Positiv zu vermerken ist allerdings die Geschichte selbst. Der Storyverlauf nimmt an Spannung stetig zu, die Ideen sind gut und auch wenn ich bei den Schlachtengemälden mehr als einmal an die großen Schlachten im "Herr der Ringe" erinnert wurde so ist die Geschichte doch etwas ganz Eigenes mit einem äußerst überraschenden Dreh zum Ende. Die Personen sind sympathisch, auch wenn ihre Charaktere nicht wirklich in die Tiefe gehen und so überwiegen am Ende doch die positiven über die negativen Eindrücke. Wenn die Autorin ihr Werk nochmal überarbeiten lassen und all die störenden Schreib- und Grammatikfehler entfernen lassen würde dann wäre es eine wirklich gute Geschichte. Unterhaltsam ist sie jetzt schon.

Meine Wertung:

3,75 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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