Sandra Gernt & Sandra Busch: Der 7. Rabe (Gay)

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Sandra Gernt & Sandra Busch: Der 7. Rabe (Gay)

Beitragvon mallory » 09.07.2016, 14:49



Inhalt: Niemand hatte ihm gesagt, dass sich die Grenzen verschoben haben.
Niemand hatte ihm gesagt, dass dort die Wölfe lauern.
Niemand weiß, ob ein 7. Sohn ein Glücks- oder doch eher ein Unglücksrabe ist …

Als der Rabenwandler Raj in die Hände der feindlichen Wolfswandler gerät, erhebt Farres, der Beta des Rudels, Anspruch auf ihn. Er macht ihn zu seinem Sklaven, denn er hat einen ungeheuerlichen Plan, den er nur mit Rajs Hilfe in die Tat umsetzen kann.

Meine Inhaltangabe: Wie schon in anderen Romanen der Autorinnen oder auch in den Büchern von Sandra Gernt alleine gibt es hier wieder ein zunächst unwahrscheinliches Liebespaar, der eine der scheinbar starke Held, der andere körperlich unterentwickelt und deshalb ein leichtes Opfer, doch seelisch stark und widerstandsfähig. In diesem Fall sind das Farres, der Beta des Rudels der Canisfeste und Raj, der 7. Sohn des Königs des Rabenschwarms von 20 Türme. Raj war fünf Jahre auf der Hohen Akademie, wurde dort von den anderen Studenten täglich körperlich und psychisch misshandelt und als er nun endlich glücklich auf dem Heimweg zu seiner Familie ist zwingt ihn ein Unwetter, am Ufer der Nande zu landen. Leider hat ihn die Nachricht, dass sich die Territoriumsgrenzen verschoben haben nie erreicht so dass die Wölfe die ihn finden, ihn nicht nur gefangen nehmen sondern ihn auch noch foltern. Einzig Farres, der Kronprinz des Rudels, ist in unbeobachteten Momenten sanft zu ihm, obwohl sein Hass auf die Raben genauso groß ist wie der des restlichen Rudels. Doch zum einen ist Farres gegen seinen Willen beeindruckt von dem kleinen, zierlichen und doch so mutigen Kerlchen, das er durch seinen Biss und Sex als seinen Sklaven gekennzeichnet hat, zum anderen verliebt er sich täglich mehr in den hübschen jungen Mann.
Dass Raj auf der Hohen Akademie war bestärkt Farres nach ein paar Tagen in der Canisfeste darin gemeinsam mit ihm zu fliehen, denn er hat von einer Landkarte gehört, die helfen könnte den Krieg zwischen den Raben und den Wölfen beizulegen. So flüchtet er mit dem körperlich schwer verletzten Raben aus der Feste, er selbst ebenfalls gehandicapt, da er in eine Wolfsfalle getreten war die angeblich die Raben aufgestellt hatten.
Gegen alle Chancen, verfolgt von den Raben und den Wölfen, gelingt es den beiden der Akademie immer näher zu kommen. Hilfe bekommen sie dabei von unerwarteter Seite...

Meine Meinung: Nach einigen Gay-Romances hintereinander, davon auch einige nach dem Motto "Hübscher kleiner Kerl verliebt sich in starken arroganten Typen, wird entführt und gefoltert, wächst über sich hinaus und darf am Schluss mit seinem Helden glücklich werden", war ich eigentlich an einem Punkt, an dem eine gewisse Übersättigung für dieses Thema eingetreten war. Den Anfang von Der 7. Rabe hatte ich vor einigen Tagen angelesen, dachte aber bei mir "nicht schon wieder" und habe den Roman wieder abgebrochen. Als ich ihn dann vorgestern aufräumen wollte ging es mir wie schon oft, das Buch hat sich mir plötzlich aufgedrängt, in der Mitte aufgeklappt und nachdem ich einige Minuten lesend im Schlafzimmer stand ging ich dann schließlich mit dem Buch ins Bett und habe gelesen bis weit nach Mitternacht, so sehr war ich gefesselt. Gestern fing ich wieder am Anfang an und habe nun jede freie Minute genutzt um weiter zu lesen.
Da mich die Geschichte so fesselte, ich die Personen so gut und spannend gezeichnet fand, die Liebesgeschichte so anrührend und schön, fiel mir tatsächlich erst im letzten Drittel auf dass die beiden Autorinnen weitgehend auf Beschreibungen verzichtet haben. Ja, man weiß wie die Personen aussehen, wie klein Raj ist, aber ich habe im Nachhinein keine Ahnung wie die Canisefeste, 20 Türme oder die Akademie aussehen, ich weiß dass die beiden Wald und Moor durchquert haben aber auch hier fehlt jede Beschreibung die es leichter machen würde sich das Setting vorzustellen. Doch tatsächlich war ich ganz erstaunt als ich das nach zwei Dritteln bemerkte, so sehr fesselte mich der Rest des Buches!
Ein einziges Problem beschäftigte mich das ganze Buch allerdings immer wieder: Ständig wird betont wie winzig Raj ist und einmal wird seine Größe mit anderthalb Schritt und zwei Fingerbreit beschrieben, also ca. 1,52m. Das hat mich total irritiert. Ich konnte mir Rajs Gesicht gut vorstellen, aber bei einem ausgewachsenen, hübschen, gut gebauten Mann von 1,52m versagte meine Vorstellungskraft ein ums andere Mal. Das ist eigentlich mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte, den man aber wohl auch vernachlässigen kann. :roll:

Meine Wertung daher:

5 von 5 :lesen

:stern
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Else Pannek (1932-2010)
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