Amber Gould - Der Spiegel. Die Legenden von Naruveen 1

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Amber Gould - Der Spiegel. Die Legenden von Naruveen 1

Beitragvon mallory » 25.04.2017, 21:31



Inhalt: Der Student Neil Coughlan erbt nach dem Tod des Großvaters das Anwesen Glen House Manor in Irland. Er möchte es schnellstens verkaufen, braucht er das Geld aus dem Verkaufserlös doch dringend für sein Studium.
Auf dem Dachboden des Glen House findet er während eines Rundgangs einen antiken Spiegelschrank, fest verschlossen. Entgegen allen Warnungen des alten Verwalters O’Donnel , öffnet Neil den Spiegelschrank und gerät in einen Strudel von Ereignissen, jenseits irdischer Vorstellung, die sein Leben verändern sollen.
Er stürzt in eine andere Welt, begegnet fremdartigen Wesen, besucht phantastische Städte, findet die einzige, die große Liebe, für die er unglaubliche Abenteuer und Gefahren bestehen muss. Er lernt auf seiner Odyssee, um sein Leben, seine Wünsche, für sein Glück zu kämpfen. Doch die Zeit vergeht schnell, viel zu schnell, in dieser anderen Welt. Dunkle Kräfte greifen nach Neil und seinen Begleitern.
Wird Neil zurückkehren können in seine Welt und was wird aus seiner Liebe? Neil muss sich entscheiden - wenn es nicht andere für ihn tun.

Meine Meinung: Für ein Erstlingswerk hat mir dieser Roman gut gefallen, auch wenn er noch verbesserungswürdig wäre. Das Autorenduo, das hinter dem Namen Amber Gould steht, hat einen ansprechenden Schreibstil und die Welt Naruveen hat mir sehr gut gefallen. Auch ist die Idee der Geschichte nicht neu, doch gut umgesetzt. Neil hilft dem gewissermaßen aus dem Spiegel gefallenen, schwer verwundeten Elfenprinzen Dorien zurück in seine Welt, doch dann wird er von seinem bösartigen Hausmeisterpaar, das den Verkauf des Manor verhindern will, kurzerhand in Naruveen eingeschlossen. Der Engellord Eric von Schwanstein, der die beiden findet, bringt sie ins Elfenreich zu Doriens Familie, wo sich Neil in Doriens Schwester verliebt. Eine Liebe, die keinerlei Zukunft hat, da Neil so schnell wie möglich in seine Welt zurück soll und die Elfenprinzessin bereits seit der Geburt einem anderen versprochen ist.
Die Geschichte hat durchaus spannende Szenen, auch wenn ich zwischendurch immer wieder darauf gewartet habe dass die angekündigten "dunklen Kräfte" nochmal angreifen. Dennoch hat die Reise zum Südlichen Orakel, wo Neil erfahren soll wie er in seine Welt zurückkommt durchaus dramatisches Potential. Für diesen Teil der Geschichte würde ich durchaus 5 Punkte vergeben. Schwächen hat das Buch für mein Empfinden in der Charakterzeichnung der Personen. Carys, die Elfenprinzessin, ist ein siebzehnjähriges Mädchen, das sich unsterblich in den menschlichen Studenten verliebt. Doch als ihr Bruder Dorien hinter die Liebe kommt und Neil den Schwur abnimmt Carys nicht mehr zu treffen, zeigt sich, dass sie ein ziemlich bockiges verwöhntes Gör ist. Neil dagegen bleibt ziemlich blass. Beiden habe ich ihre unsterbliche Liebe nicht wirklich abgenommen, die Autoren erklären sie zwar dadurch, dass die beiden sich in nächtelangen Gesprächen näher gekommen sind bis sie sich verliebten, doch tatsächlich bekommt man als Leserin nicht viel davon mit und auch später überträgt sich dieses Gefühl einfach nicht. Carys ist zu bockig um vernünftig zu sein und Neil zu ehrenhaft um für seine Liebe zu kämpfen. Und Dorien? Nun, Dorien wurde mir im Laufe der Geschichte einfach immer unsympathischer. Er behauptet zwar seine Schwester zu lieben, benimmt sich aber sehr hartherzig, bestimmt über sie als wäre sie nur ein Kleinkind ohne eigenen Verstand und versucht gar zwischendurch Neil zu töten, der gar nichts macht, sondern nur versucht, Doriens hartnäckiger Schwester aus dem Weg zu gehen.
Die heimliche Hauptperson in diesem Roman ist für mich der schwarze Engellord Eric. Er zeigt Härte und Stärke, wo es nötig ist, ist aber auch zu Mitgefühl fähig und wird nicht nur als Überheld sondern durchaus als Person mit Zweifeln und Schwächen geschildert. Die Rahmenhandlung der Geschichte ist sehr interessant und ich hoffe, im 2. Band, der leider noch nicht erschienen ist, mehr von Eric und seiner Suche nach der verschwundenen Hexenprinzessin zu lesen.

Fazit: Obwohl mir das eigentliche Liebespaar nicht wirklich nahe kommen konnte hat mir der Roman doch so gut gefallen dass ich ihn in den letzten Stunden auf einen Rutsch gelesen habe und mich schon auf Teil 2 der Geschichte freue. Ich möchte gerne wissen wie es mit den magischen Reichen in Naruveen weitergeht, ob die Hexenprinzessin gefunden werden kann und ob Eric weiterhin der einsame Streiter bleiben wird oder ob es auch für ihn eine Liebe geben kann.

Meine Wertung:

4 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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