Michael Wahler - Testament mit Nebenwirkungen (Gay)

Liebesromane mit phantastischen und/oder mystischen Elementen

Moderatoren: mallory, Mondfrau

Michael Wahler - Testament mit Nebenwirkungen (Gay)

Beitragvon mallory » 02.08.2017, 18:10



Inhalt: Alexander und Richard staunen nicht schlecht, als sie ein prachtvolles altes Schloss erben, in dem nicht nur die Vergangenheit seltsame Schatten in ihr neues Leben wirft. Aber sind es wirklich die früheren Bewohner, die seit Jahrhunderten keine Ruhe finden, oder droht ihnen zunehmend Gefahr von denen, die auf das Erbe gehofft hatten?
Ein bezaubernder Roman, dem es bei aller Dramatik und Spannung nicht an Humor fehlt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Rezensionen oder fragen Sie die schottische Tierärztin und den korrupten Bürgermeister.


Meine Meinung: Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich eine Gay Komödie mit Geistern (oder Verbrechern die so tun als wären sie Geister) erwartet. Auch die Rezensenten berichten von "super Lesespaß", von Humor und Liebe. Ja, auch von Spannung, Historie, Drama und Leichen. Aber wenn nicht die ersten paar Sätze einen gewissen Richard erwähnt hätten, der einen dicken Brief öffnet in dem eine Lebensgeschichte erzählt wird, dann hätte ich angenommen unter diesem Link ist das falsche Buch verlinkt worden.
Drei Kapitel habe ich im 2. Weltkrieg verbracht. Ein Kapitel handelt von der kleinen Jüdin Miriam, die nächsten von der Nonne Angela, die in der Berliner Charité als Krankenschwester arbeitet und schließlich, nach all der Vorgeschichte treffen sich die beiden und ihre gemeinsame Geschichte wird weiter erzählt. Das ist alles ganz interessant, aber die erwartete Komödie bleibt aus. Zu Beginn des 4. Kapitels läuft die Geschichte um Miriam, Angela und ihren Retter Markus nicht etwa linear weiter, nein, wir sind plötzlich im Jahr 1674!! Und im Kapitel danach wieder im Jahr 1945! Dann wieder im Jahr 1690 und erst im 7. Kapitel landen wir in der Gegenwart, bei den beiden Männern die das Schloss aus der Inhaltsangabe geerbt haben. Wenn auch noch nicht da. Die nächsten Kapitel lernt man Alex und Richard näher kennen, ihr Leben und ihre Tragödien in Berlin und ich habe mich immer wieder gefragt wann denn nun die Geister auftauchen, die mir angekündigt wurden. Ach ja, zwischendurch kommen dann wieder Rückblenden ins 17. Jahrhundert die zwar dramatisch und tragisch sind aber doch irgendwie irritieren.
Erst im 12. Kapitel erben die beiden Helden das alte Schloss, ziehen um und dann beginnt der in der Inhaltsangabe angekündigte Teil. Dies alles ist unterhaltsam und zum Teil auch spannend geschrieben, trotzdem war ich irgendwie enttäuscht weil ich etwas anderes erwartet hatte.

Fazit: Die beiden Helden und die "Guten" in der Geschichte sind wirklich süß und sehr sympathisch, die "Bösen", egal ob im 17. Jahrhundert oder der Gegenwart, sind ekelerregend und abstoßend pervers und böse. Die Geschichte versteht es zu fesseln, selbst wenn man, wie ich, keine Storys auf mehreren Zeitebenen mag. Humor ist durchaus vorhanden, allerdings überwiegen Spannung und Dramatik deutlich. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, auch wenn lange nicht klar wird worauf sie hinausläuft. Ach ja, und Geister gibt es irgendwann auch, auch wenn sie eine eher kleine Rolle spielen. Wichtig ist sie trotzdem.

Meine Wertung:

4 von 5 :lesen

:stern
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
Else Pannek (1932-2010)
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