Halo Summer - Aschenkindel
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Ankes Bewertung
Die Autorin Halo Summer hat mich mit ihrer Neuinterpretation des Cinderella Themas wirklich gut unterhalten, ich habe das Hörbuch mit viel Vergnügen gehört und die Geschichte gedanklich von Anfang an als Keeper bewertet.
Diesen Eindruck hat auch die tolle Sprecherleistung von Sabina Godec verstärkt, deren Interpretation und Vortrag höchst angenehm und familiär auf mich gewirkt hat und mir so beim Hören ein entspanntes Wohlgefühl vermittelt hat.
Es gibt mir jedoch, jetzt so ich meine Rezension formulieren will, ein wenig zu bedenken, dass es gerade einmal 14 Tage her ist, dass ich Halo Summers „Aschenkindel“ gehört und jetzt schon Probleme damit habe meine Meinung zum Hörbuch zusammen zu bekommen. Richtig, im Moment jagt eine Entdeckung und ein Leseerlebnis das nächste und ich komme gar nicht so richtig nach mit dem Bewerten, aber dass mir, schon nach so kurzer Zeit, eine ausreichend detaillierte Erinnerung und damit die richtigen Worte fehlen, ist dann doch ein wenig befremdlich.
Ich könnte mir denken, dass es daran liegt, dass der Gesamteindruck der Geschichte mir durchaus eine Empfehlung wert ist und ich anfangs wirklich begeistert war, diese jedoch im Verlauf der Geschichte ein klein wenig gedämpft wurde. Denn, dem fantastischen und vergnüglichen Anfang, folgte ein etwas zäherer Mittelteil, der ein wenig „herumschlingerte“ und den Eindruck erweckte, dass er nicht so recht weiß wohin die Reise gehen soll. Allerdings weiß die Autorin ihre Geschichte mit einem fulminanten Ende zu krönen und damit wieder alles zu einem runden Abschluss zu bringen.
So weit zu meiner Kritik, aber was war es denn nun was mich so an der Geschichte begeistert hat? Nun ich glaube, es war die Tatsache, dass die Autorin dem historisch-fantastisch anmutenden Setting eine moderne Sprache gegenüber stellt und eine ebenso moderne junge Frau, die nicht auf den Mund gefallen, wortgewandt und mitunter herrlich sarkastisch ist.
Gleichzeitig beschreibt die Autorin ihre „Cinderella“, Claerie Farnflee, aber auch als engagiert, selbstbewusst und loyal. Wobei … vielleicht ein wenig „zu viel“ von allem, dafür aber mit einem Hauch von Naivität ausgestattet, der so gar nicht recht zu passen scheint.
So wirkt Halo Summers Ich-Erzählerin ein wenig ambivalent - eigentlich so wie alles an der Geschichte. Womit wir genau an dem Punkt sind, der, meiner Meinung nach, genau der ist, der die Geschichte ausmacht. Der fasziniert und fesselt.
Kurz gefasst: Eine unterhaltsame, amüsante, ideenreiche und fantastische „Cinderella“-Interpretation. Faszinierend und begeisternd widersprüchlich in kleinen Details, aber auch mit kleinen Einbußen, in einem etwas zäheren Mittelteil.
4,5 von 5 Punkten