Dunkle Symphonie der Liebe
Christine Feehan
Bastei Lübbe 2007-12-11 Broschiert 480 Seiten
Inhalt:
Byron ist Karpathianer - eine uralte Spezies, die ihre Gestalt verändern, durch die Lüfte fliegen und mit den Wölfen jagen kann. Ohne das Licht in seinem Leben ist er der Versuchung der Dunkelheit gefährlich nah. Doch eines Tages hört er Musik - die schönste, die seine Ohren je vernommen haben, und er weiß, wo er das Licht finden kann ... Antonietta Scarletti ist blind, doch die Musik hilft der jungen Pianistin über diesen schmerzlichen Verlust hinweg. Als sie Byron begegnet, entdeckt sie eine ganz neue Leidenschaft und ihre geheimsten Phantasien werden plötzlich Wirklichkeit ...
Meine Meinung
Ich liebe dieses Buch. Byron. Ein charismatischer, sanfter Held der sich seiner Gefährtin sehr liebevoll und freundschaftlich annähert und sie nicht sofort an sich bindet, sondern Verständnis zeigt und vorher ihr Vertrauen gewinnen will. Ein Held der aus den Fehlern seiner Vergangenheit gelernt hat, nicht voreilig verurteilt. Er ist kein Schwächling. Im Gegenteil. Und: Ich bin total verliebt in ihn.
Antonietta. Eine liebenswerte Heldin, blind, begnadete Pianistin, schon 37 Menschenjahre alt, nicht ganz so schlank und mit Narben gezeichnet, die sie sehr verunsichern. Sie ist keine Jungfrau mehr und nach ihrem Großvater, den sie liebevoll Nonno nennt, das Oberhaupt der Scarletti Familie. Ein buntgemischter Haufen der unterschiedlichsten Charaktere.
Byron und Antonietta nähern sich sehr sehr langsam an, was dieses Buch schon ungewöhnlich macht. Er ist aufmerksam ihr gegenüber. Als er dann anfängt um sie zu werben, ist der Seufz-Faktor schon emens hoch. Ich finde diese Geschichte bemerkenswert. Sie ist glaubwürdig und ausgereift.
Das Buch ist gespikt mit Anschlägen auf Antoniettas Leben und ihrer Angehörigen und Byron ist in diesen brenzligen Situationen stets in der Nähe, es gibt Diebstähle, interessante Nebencharaktere, ein Einblick in die lange Chronik von Antoniettas Familiengeschichte
(die Jaguarmenschen, von deren Rasse sie abstammt). Man trifft auf alte Bekannte, erfährt ein wenig darüber, weshalb Byron sich von seiner Familie zurückgezogen hat und alleine umherzieht. Schade, dass ich den Band um Jacques nicht gelesen habe, dort scheint die Hauptursache für Byrons Selbstverachtung zu liegen. Aber der Band erscheint ja nun bald auf deutsch
Antonietta Familie ist herrlich. Und Byron muss sich wohl oder übel darauf einstellen das seine ihm bestimmte Gefährtin niemals diese verlassen würde. Die Autorin legt immer wieder falsche Spuren. So dass ich am Ende wirklich sehr verwirrt war, wer nun Antonietta nach dem Leben trachtete und wer Freund war. Aber das macht das Buch so spannend. Die ganzen Nebencharaktere der Familie sind unglaublich schön beschrieben, ebenso ihre Intentionen, ihre Vorgeschichte, ihre Eigenarten und Macken.
Die Szene, als Antonietta ihren Byron fragt, was er nun eigentlich ist, fand ich großartig umgesetzt.
Sie sitzt am Wannenrand und lässt das Wasser ein und fragt ihn, ob er Fangzähne hat. Er so: Wenn wir uns nähren, verlängern sich unsere Eckzähne zu Fangzähne, ja. Und sie fragt völlig aus dem Zusammenhang gegriffen: Welchen Musikgeschmack er hat. Ich hab mich fast gekugelt vor Lachen.
Später im Buch taucht noch Byrons Schwester, deren Gefährte und ihr Ziehsohn Josef auf. Ich hab in keinem der Karpatianer Bücher bisher soviel lachen müssen. Josef ist ein richtiger Lausbub (mit seinen 22 karpatianischen Lenzen) - aber das müsst ihr selbst lesen. Ich hab mehrfach herzhaft schmunzeln müssen.
So, ehe ich zuviel verrate, sag ich nur noch eins: LEST ES!
LG Ute