Schicksalsträume.
Ciji Ware und Ursula Walther
Lübbe 2004-09 Broschiert 539 Seiten
Inhalt:
Blythe Barton muss weg aus Kalifornien. 10 Jahre war sie mit dem berühmten Regisseur Christopher Stowe verheiratet gewesen, hat mit ihm eine Produktionsfirma gegründet, bei seinen Filmen als Produktionsleiterin gearbeitet, ihm alles unangenehme aus dem Weg geschafft und seine Launen ertragen - ja, sogar auf ein Kind seinetwegen verzichtet! Und jetzt lässt er sie sitzen und heiratet am Tag ihrer Scheidung seine schwangere Verlobte - ausgerechnet ihre eigene Schwester!
Sie beschließt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben. Ihre Großmutter hatte ihr immer Geschichten über ihre kornische Herkunft und ihre kornischen Vorfahren erzählt und so fährt sie nach Barton Hall, dem vermutlichen Sitz ihrer Vorväter, der mittlerweile einem gewissen Lucas Teague gehört. 200 Jahre zuvor war die Barton-Linie ausgestorben und ein Teague-Cousin hatte das Anwesen geerbt, doch die Umstände waren sehr geheimnisvoll. Was aus der ersten Blythe Barton, der Erbin, geworden ist, weiß man nicht, ab 1794 galt sie als verschollen. Blythe macht sich voller Elan daran, den Ort zu erkundigen, das Anwesen, das kurz vor dem Bankrott steht, wiederherzurichten und die Vergangenheit zu erforschen.
Dabei entdeckt sie ihre geheimnisvolle Gabe, beim Berühren des Stammbaumes die Erlebnisse von damals hautnah mitzuerleben. Sie schlüpft in die Haut von Blythe Barton und erlebt ihre tragische Geschichte.
Immer mehr entdeckt sie die Parallelen zur Gegenwart, zu ihrer eigenen Geschichte. Doch diesmal ist sie entschlossen, alles richtig zu machen und das Glück beim Schopf zu packen - das Glück mit Lucas Teage ...
Meine Meinung:
Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch zu den zeitgenössischen Liros stecken soll, oder zu den paranormalen. Da die Rückblicke in die Vergangenheit allerdings nur einen sehr kleinen Teil der Geschichte einnehmen, habe ich mich für die zeitgenössischen entschieden
Die Rückblicke werden groß auf dem Klappentext angekündigt, nehmen aber verhältnismäßig nur sehr wenig Platz ein, im Gegensatz zu ähnlichen Geschichten, wie z.B. Susanna Kearsleys "Mariana".
Das hat mich aber nicht weiter gestört, mehr hätte wahrscheinlich eher den Lesefluss unterbrochen und es wird alles gesagt, was gesagt werden muss.
Es ist ein sehr ruhiger Roman, ohne große Leidenschaften und Ereignisse und auch, wenn er stellenweise etwas langatmig war, habe ich ihn auf 2 Tage gelesen. Ein schönes Buch, wenn auch ohne große Überraschungen.
Etwas schade fand ich, dass man über einige Personen nicht mehr erfahren hat, wie es mit ihnen nach dem Happy End für Lucas und Blythe weiterging.
Ansonsten haben mich ein paar Dinge gewundert, z.B. wie ein Teague das Haus erben konnte. Blythe Barton war die einzige Erbin und wurde gezwungenermaßen mit Kit Trevelyan verheiratet, der damit Herr des Hauses wurde. Er starb kinderlos und hinterließ das Haus seinem Cousin - allerdings seinem Cousin mütterlicherseits, der damit gar keinen Anspruch auf das Anwesen haben konnte. Aber wenn man darüber hinwegliest, macht das Buch durchaus Spaß
Sowohl vom Stil als auch vom Thema her (wenn auch nicht ganz von der Umsetzung her, da das Paranormale nur wenig Raum einnimmt) denke ich, dass das Buch etwas für Susanna-Kearsley-Fans sein könnte
Bewertung: 8 von 10 Punkte