Carly Phillips - Fang schonmal ohne mich an

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Carly Phillips - Fang schonmal ohne mich an

Beitragvon bacherl » 12.06.2009, 17:03

Bild
Fang schon mal ohne mich an!
Carly Phillips
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2009-05-15 Broschiert 332 Seiten


Klappentext:

Was ist nur in Molly gefahren? Da gesteht Daniel ihr seine Liebe- und sie verschwindet einfach! Nur um 8 Monate später wieder vor seiner Tür zu stehen. Weil sie verrückt vor Sehnsucht nach ihm ist? Das auch…aber vor allem steckt ihr Vater in Schwierigkeiten. Molly braucht den besten Anwalt, den sie kennt. Und das ist immer noch Daniel. Natürlich wird er ihr helfen, keine Frage. Doch so leicht kommt sie ihm diesmal nicht davon. Er hat einen perfekten Plan: er wird mit ihr flirten, sie umschmeicheln, sie verführen – und auf dem Höhepunkt dann eiskalt verlassen! Dumm nur, dass das Leben so ganz andere Pläne mit ihm hat.

Meine Einschätzung:

Molly verlässt ihre große Liebe, um ihr Familie und somit auch sich selber zu finden. Daniel kommt mit diesem Zustand gar nicht klar, und ist daher völlig aus der Bahn geworfen als Molly kein Jahr später in seiner Wohnung steht und ihn bittet der Anwalt ihres Vaters zu werden. Er kann ihr den Gefallen nicht abschlagen, übernimmt die Verteidigung und will die gemeinsame Zeit gleichzeitig nutzen, um Molly etwas von dem Schmerz zurück zu zahlen, den er erleiden musste. Molly macht allerdings aus ihren unverändert starken Gefühlen zu Daniel kein Geheimnis und bringt ihn mit ihrem Verhalten schnell von seinem Plan ab. Er muss sich eingestehen, dass er Molly eigentlich nicht nur versteht, sondern auch noch liebt. Zwar steht der Plan sie am Ende zu verlassen wie gehabt, allerdings aus einem anderen Grund als zuvor und mit einem Rest Hoffnung im Herzen….

Die Story bietet keine außergewöhnlichen Ideen aber ist recht spannend, ohne große Längen und hat mich direkt gefesselt. Von Anfang an wird ein eher ernster Ton angeschlagen, wer also einen überwitzigen Frauenroman erwartet wird enttäuscht sein. Dennoch sind die Charaktere und deren Dialoge so gestaltet, dass die Geschichte durchgehend eine gewisse Leichtigkeit behält.

Die Charaktere empfinde ich als ungewöhnlich stark, verglichen mit den Romanen von Carly Phillips, die ich bisher in der Hand hatte. Vor allem die Hauptprotagonisten sind sowohl als Persönlichkeiten, als auch als Paar sehr schön gezeichnet. Das mag auch der Grund sein, warum ich die Erotikkomponente in dem Roman vergleichsweise sehr präsent und „hot“ empfunden habe. Das Verhalten aller Figuren ist realistisch dargestellt, hat mich an einigen Stellen emotional sogar gecatched und entgegen meiner Befürchtungen durch den Klappentext wird die Rachegeschichte nicht übertrieben lang gestaltet, wie so oft in gleichartigen Plots.

Durch flüssige Schreibweise und einfache Wortwahl ist der Roman sehr leicht zu lesen. Die erotischen Szenen erscheinen zwar direkt aber nicht „zu viel“ und sind stilvoll präsentiert.

Kurzweilige Unterhaltung!

4 von 5 Punkten
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Beitragvon Lesefratz » 17.07.2009, 12:30

Ich habe das Buch jetzt ebenfalls gelesen, habe aber eine ein klein wenig andere Meinung dazu. Hier noch meine Rezi:

Carly Phillips- Fang schon mal ohne mich an
Verlag: MIRA/TB
ISBN-13: 978-3899416213
Originaltitel: Sealed with a Kiss
Genre: Contemporary

Meine Bewertung: :D :D :D von 5 Punkten


Kurz vorweg erwähnt:

Zur Information aller Leser, sollte kurz erwähnt werden, dass die beiden
Hauptfiguren in diesem Roman schon als Nebenfiguren in Carly Phillips "Dumm gelaufen, Darling", Erwähnung fanden und agierten.

Molly und Daniel Hunter hatten sich in "Dumm gelaufen, Darling" langsam
angefreundet, da sie beide ein ähnliches Schicksal teilten.
Daniels Eltern waren wandelnde Katastrophen und so kam er schließlich in
Pflegefamilien, die ihm stets das Gefühl gaben, eigentlich ungeliebt und
unerwünscht zu sein, bis er dann die Bekanntschaft von Lilly und Tyler Benson machte, die ihm stets freundschaftlich zur Seite standen und ihm ein familiäres Gefühl vermittelten.

Molly dagegen kannte zwar ihre Eltern, wuchs jedoch in teuren Internaten auf, da weder ihre Mutter, noch ihr Vater großes Interesse an ihr zeigten. Das war für sie besonders tragisch, da sie sich nichts mehr auf der Welt gewünscht hatte, als eine liebevolle Familie, der sie etwas bedeutete.
In Daniel Hunter spürte sie eine verwandte Seele, doch durch bestimmte
Ereignisse, die im Vorgängerband geschahen, verließ sie Daniel, obwohl er sie gebeten hatte, sie zu heiraten.

Meine Zusammenfassung:

Molly bereut zwar immer noch, dass sie Daniel den Laufpass gegeben hat, da sie ihn immer noch liebt, doch sie erfährt eines Tages unverhofft, dass der Mann, den sie ihr ganzes Leben für ihren leiblichen Vater hielt, in Wirklichkeit ein Fremder war- mehr noch, sie erfährt den wahren Namen und beschließt ihn kennenzulernen.
Ihre Freude ist grenzenlos, als auch er sich sehr darüber freut, seine Tochter in die Arme zu schließen und sie in seiner Familie willkommen heißt.

So hat sie nun auf einen Schlag eine Großmutter, einen Vater und zwei
Schwestern.
Allerdings wird ihre Freude nach ein paar Monaten stark getrübt, als ihr Vater des Mordes an seinem Freund und Geschäftspartners angeklagt und verhaftet wird.
Da der Fall aussichtslos erscheint und der Pflichtverteidiger ihres Vaters eher unfähig wirkt, scheint es nur eine Möglichkeit zu geben, ihren Vater noch zu retten- Molly muß über ihren Schatten springen und Daniel Hunter, der einen guten Ruf als Anwalt genießt, bitten, den Fall ihres Vaters zu übernehmen.

Daniel fällt zwar aus allen Wolken, als er Molly gegenübersteht und will
zunächst nichts mehr von ihr wissen, doch seine Gefühle zu ihr, haben sich auch seit ihrer Trennung nicht wirklich verändert und so beschließt er, trotz aller inneren Skrupel die ihn beschleichen, ihr doch zu helfen.
Obwohl er jedoch nur noch eine platonische Beziehung zu ihr führen möchte, kann er es nicht verhindern, dass sich Molly Schritt für Schritt wieder einmal in sein Herz schleicht. Was soll er bloß tun? Er weiß ja genau, dass Molly nicht fähig zu einer Beziehung ist...

Meine Einschätzung:

Ich habe leichte Probleme damit, das aktuelle Buch von Carly Phillips zu
bewerten.

Zum einen sind Molly und Daniel zwei interessante Protagonisten mit einer
schwierigen Vorgeschichte, deren Liebesgeschichte unheimlich süß und romantisch in Szene gesetzt wurde, zum anderen hatte ich aber arge Probleme damit, die Seiten nicht zu überschlagen, denn ich fand die Entwicklung des Nebenstrangs einfach zu langatmig.
Die Autorin hätte sehr viel mehr aus der Ausgangssituation machen können.
Schließlich war Mollys Vater wegen Mordes angeklagt und allein die gemeinsame Tätersuche von Molly und Daniel hätte, anders erzählt, mehr Spannungsmomente beinhalten können.

So werden Verdächtige ziemlich unspektakulär von Daniel vernommen, eine sich daraus ergebene Spur, die für kurze Spannung sorgt, führt ins Nichts und die Auflösung am Ende ist sehr vorhersehbar gestrickt und enttäuschend.
Sieht man den Roman jedoch eher als leichten Unterhaltungsroman, wird die Leseenttäuschung sich in Grenzen halten; dafür sorgen schon allein der freche Papagei von Mollys neuer Familie, der einige humorvolle Kommentare zum Besten gibt und auch die anderen Familienmitglieder und ihr liebevoller Umgang miteinander, auch wenn Molly zunächst einige Probleme mit ihrer jüngeren Halbschwester Jessie bekommt.

Die Liebeszenen in diesem Roman sind sehr prickelnd, allerdings hätte ich mir vielleicht ab und an einfach eine nicht so unglaublich
einfache, umgangssprachliche Ausdrucksweise der Protagonisten gewünscht. Aber das ist ja auch alles Geschmackssache.
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Beitragvon bacherl » 17.07.2009, 20:03

Zitat : " als leichten Unterhaltungsroman"


Bei Carly Phillips erwarte ich persönlich eigentlich genau das ;)
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Beitragvon Lesefratz » 18.07.2009, 13:23

@ bacherl:

Ja, mir war schon klar was Du damit meintest. ;)
Aber ganz ehrlich, ich war doch teilweise schon ein bißchen verblüfft über die wirklich sehr mhmm begrenzte, einfache Ausdrucksweise der Autorin und manche Sätze wirkten sogar ein wenig idiotisch. :roll: Aber wie gesagt, ich glaube schon fast, dass es eher an der Übersetzung liegt. Hast Du schon mal was von Carly Phillips im Original gelesen?

Als Beispiel zum Beispiel ;)

Seite 52/ Zitat:

Sein grau meliertes Haar und die ausgeblichene Uniformhose passten sehr gut zum orangenfarbenen Sweatshirt- trotzdem er gehörte nicht hierher, und sie würde es beweisen.

Wer würde so etwas nur denken, wenn sein Vater wegen Mordes angeklagt im Gefängnis sitzen würde. ;)

Seite 76 / Zitat:

Diese Worte hinterließen einen bitteren Nachgeschmack.
"Boah. Das hätte ich nicht gedacht."

Bei dem Wort "Boah" drängt sich mir immer gleich ein wenig die "Mannifraktion" aus den 80ern auf. :lol:

Seite 164: Zitat:

Hunter lehnte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in seinem Kissen und starrte auf den Vogel, der ruhig in seinem Käfig saß. Edna hatte ihn angewiesen, den Käfig jede Nacht zuzudecken, und es war beinahe Zeit, den Vogel ins Bett zu bringen.

Ganz ehrlich, als ich den Satz gelesen habe, hatte ich einen Papagei mit Nachtmütze vor Augen, der darauf wartet, in ein kleines Bettchen zu hüpfen. :lol: :lach

Aber mein absoluter Favorit war dieser Satz hier:

Seite 171 Mitte:

Ihr ganzer Körper versteifte sich, bevor ihre Hüften rotierten und sie
versuchte, ihn noch tiefer in sich aufzunehmen.

Rotierende Hüften würde ich gerne mal sehen. Na ja, Shakira ist ja schon ziemlich beweglich, aber ich glaube dabei müsste selbst sie passen. :lol:

Ich lese ja gerne auch mal einen Contemporary und es muß durchaus auch kein ernster Stoff sein, aber na ja. Hier war mir alles eine Spur zu extrem seicht verfasst. Schade, denn es waren durchaus auch gute Ansätze vorhanden.

Liebe Grüße
Nicole
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Beitragvon patwelli » 18.07.2009, 14:28

Also die rotierenden Hüften haben mich jetzt fast aus dem Sessel katapultiert - ich hab mal versucht, mir das bildlich vorzustellen *rofl*
Meine verwendeten Bilder habe ich entweder selbst erstellt oder sie kommen von dieser Seite

Bild
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Beitragvon bacherl » 18.07.2009, 16:19

Ganz cool Lesefratz ;) ich wollte Dich jetzt nicht irgendwie in Rechtfertigungsdrang setzten :D

Ich glaube einfach nur ich sehe das nicht soooooo eng. Das was ICH erwartet habe von dem Roman habe ich eigentlich im großen und ganzen auch bekommen.

Im Original habe ich noch nichts von ihr gelesen aber von den übersetzten Romanen (da habe ich einige gelesen von ihr) war der für mich ganz ok und hat mich unterhalten. Besondere Schreibkunst habe ich nicht erwartet, da war ich durch die vorgegangenen Romane eigentlich schon drauf eingestellt. Trotzdem süße Story im Vergleich zu den anderen, die ICH gelesen habe und an den Dingen, die dich so stark gestört haben, habe ich mich in diesem Fall nicht gestört.

Geschmäcker können doch auch mal verschieden sein, kein Drama!!!!!!! :D
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Beitragvon Lesefratz » 18.07.2009, 17:35

Ach Helena, das weiß ich doch. :lol:
Ich hatte mir die Stellen eh schon vorher rausgesucht gehabt aus dem Roman, weil ich sie so witzig fand. (Die mit dem Papagei und den rotierenden Hüften ;) )

Vielleicht hast Du ja recht, und ich sehe das wirklich so eng? *grübel*
Allerdings gibt es auch im Historical Bereich einige Autorinnen, die eher locker fluffig von der Leber wegschreiben und wo ich im Vorfeld nicht so viel Erwartungshaltung habe. Im Grunde kann ja nicht jeder so eine gute "Schreibe" haben, aber irgendwie war ich hier doch ein wenig enttäuscht.

Und klar doch, Geschmäcker sind halt sehr verschieden. :knuddel

Liebe Grüße
Nicole
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Beitragvon Lesefratz » 18.07.2009, 17:38

@patwelli:

na da muß sich das Mädel auf jeden Fall sehr anstrengen. :lol:

Liebe Grüße
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